Die Rückkehr des Elia - Kapitel 22 - Der Geist Gottes

veröffentlicht Feb 19, 2019 von Adrian Ebens in Die Rückkehr des Elia

Das deutsche Übersetzerteam ist dabei, das Buch "The Return of Elijah" - Die Rückkehr des Elia von Bruder Adrian Ebens zu übersetzen. Dies wird ein längerer Prozess sein, deshalb werden wir die einzelnen Kapitel als Artikel veröffentlichen, bis das ganze Buch fertig ist. Seid gesegnet beim Lesen!

Der Hauptteil dieses Buches wurde von Bruder Adrian Ebens in nur zwei Wochen im Juli 2007 geschrieben. Wir veröffentlichen hier die revidierte Version von 2019.

 

 

Kapitel 22. Der Geist Gottes

Das Thema des Heiligen Geistes ist in vielerlei Hinsicht ein Geheimnis für uns. Jesus deutete auf die geheimnisvolle Natur des Geistes hin, als Er mit Nikodemus sprach.

Der Wind weht, wo er will, und du hörst sein Sausen; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So ist jeder, der aus dem Geist geboren ist. Johannes 3,8

Vielleicht wäre es gut, wenn wir uns noch einmal die notwendige Sorgfalt ins Gedächtnis rufen, die ein solches Thema erfordert. Wir bewegen uns auf heiligem Boden, wenn wir über die Persönlichkeit Gottes sprechen. Wir müssen uns diesem Thema ehrfürchtig nahen. Auch sollten wir sorgfältig darauf bedacht sein, mit unserem Verständnis innerhalb der Begrenzungen des Geistes der Weissagung zu bleiben und uns davor hüten, in ein Streitgespräch über diese Themen zu verfallen. Beachte, was Ellen White dazu sagt:

Ich sage und habe auch immer gesagt, dass ich mich mit niemandem über das Wesen und die Persönlichkeit Gottes streiten werde. Denjenigen, die Gott zu beschreiben versuchen, möchte ich sagen, dass zu einem solchen Thema Schweigen Beredsamkeit ist. Die Schrift sollte in einfachem Glauben gelesen werden, und jeder bilde seine Vorstellungen von Gott aus Seinem inspirierten Wort. (Spalding und Magan collection S. 329)

Das ist ein wichtiger Schlüssel zu der ganzen Erörterung. Beim Versuch, Gott zu beschreiben, ist Schweigen Beredsamkeit. In Bezug auf den Heiligen Geist trifft dies besonders zu, da wir Gefahr laufen können, in der Beschreibung von ihm Gedanken einfließen zu lassen, die nicht mit der Bibel übereinstimmen. Ellen White gibt einen starken protestantischen Grundsatz vor, wenn es um Gott geht, nämlich, dass jeder seine Bibel nehmen und sich seine eigene Anschauung von Gott allein aus der Bibel erschließen sollte. Einem anderen seinen Standpunkt aufzuzwingen wäre eine Verletzung dieses Grundsatzes. Weil das so ist, wäre es sowohl für Trinitarier als auch für Nicht-Trinitarier falsch, anderen ihre Ansichten in einem Streitgespräch aufzuzwingen. Ein jeder gehe vor Gott auf seine Knie und lerne die Wahrheit für sich selbst.

Für vernünftig denkende Menschen ist klar, dass sowohl die Trinitarier als auch die auf dem Glauben der Pioniere basierenden Gottheit-Gläubigen an das himmlische Trio von Vater, Sohn und Heiligem Geist glauben. Worum es geht ist jedoch die Natur und die Persönlichkeit dieser drei. Bedauerlicherweise hat unsere Darlegung in den Glaubensgrundsätzen die Persönlichkeit Gottes kodiert mit dem Schlüssel der athanasianischen Begriffe von Gleichrangigkeit und Gleich-Ewigkeit. Diese Kodierung in unseren Glaubensgrundsätzen erlaubt der einzelnen Person nicht mehr, für sich selbst aus der Bibel zu entscheiden, welcher Natur und Persönlichkeit die Gottheit ist.1 Diejenigen, die durch das Wort den Vater und den Sohn als wirklichen und buchstäblichen Vater und Sohn betrachten, werden so in eine Position gebracht, in der sie ihren Glauben dem Willen eines anderen unterordnen müssen, um ein Siebenten-Tags-Adventist zu bleiben. Ist das eine wahre protestantische Denk- und Vorgehensweise? Ist es biblisch, dass eine Gruppe von Menschen in ihren Bestrebungen, die Göttlichkeit der Gottheit bewahren zu wollen, diese Gottheit mit ihren eigenen Begriffen einrahmt und prägt und es nicht zulässt, dass andere Gemüter diese Göttlichkeit in einem anderen Rahmen oder Prägung bewahren? Es ist mein fester Glaube, dass, unabhängig davon, was jemand zu diesem Thema glaubt, niemand das Recht hat, einem anderen seine Denkweise darüber aufzuzwingen. Die Kodierung unserer Glaubensgrundsätze mit athanasianischen Begriffen hat unsere Gemeinde denselben Streitigkeiten ausgesetzt, die die katholische Kirche über zwei Jahrhunderte lang erschütterte. Die Frage ist, ob wir als Gemeinde den selben Pfad hinabgeschleift werden. Wird unser Standpunkt von „Räten” oder „Symposien" bestimmt, die von unseren studiertesten Gelehrten geleitet werden, oder werden wir die Parameter unserer Glaubensgrundsätze öffnen, damit jeder für sich selbst entscheiden kann, was Wahrheit ist?

Aufgrund des Geheimnisses, das den Geist umgibt, werden unsere Bemühungen, diesen zu verstehen, leichter unsere verborgene Hypothese offenbaren, wenn wir Seine Rolle zu beschreiben versuchen. Mit anderen Worten, der Geist wird schnell unser entweder leistungsbasiertes oder beziehungsbasiertes Denken aufzeigen, wenn es darum geht, wie wir Seine Identität in der Gottheit definieren.

Wir wollen noch einmal die verborgene Hypothese betrachten, die die Sicht auf die Dreieinigkeit umgibt:

Grundannahme: Die Gottheit besteht aus drei Personen.

Verborgene/zugrundeliegende Hypothese: Göttliche Positionen werden nur Wesen von höchster innewohnender Macht zugeschrieben.

Die Bibel offenbart deutlich, dass der Heilige Geist die Eigenschaften der Gottheit besitzt. Wenn wir die Bibel mit der zugrundeliegenden Hypothese lesen, dass göttliche Positionen nur Wesen von höchster innewohnender Macht zugeschrieben werden, gibt es keine andere Möglichkeit, als den Heiligen Geist als Wesen zu betrachten, das Seine eigene innewohnende Lebensquelle besitzt. Es ist die logische Schlussfolgerung. Wie bereits erwähnt, verursacht eine solche zugrundeliegende Hypothese große Schwierigkeiten, wenn man versucht, alle inspirierten Aussagen in Bezug auf das Wesen und die Persönlichkeit Gottes in Einklang zu bringen.

A. Der Strom des Lebens

Im ersten Kapitel haben wir das Thema der Lebensquelle betrachtet, und dass Gott die Quelle allen Lebens ist. Eine sorgfältige Betrachtung dieses Lebensstromes2 anhand der Bibel und dem Geist der Weissagung offenbart, wie Vater, Sohn und Geist zusammenwirken. Lasst uns ein paar Stellen ansehen.

Und er zeigte mir einen reinen Strom vom Wasser des Lebens, glänzend wie Kristall, der ausging vom Thron Gottes und des Lammes. In der Mitte zwischen ihrer Straße und dem Strom, von dieser und von jener Seite aus, [war] der Baum des Lebens, der zwölfmal Früchte trägt und jeden Monat seine Frucht gibt, jeweils eine; und die Blätter des Baumes dienen zur Heilung der Völker. Offenbarung 22,1-2

Die obige Passage legt einen grundlegenden Rahmen für den Fluss des Lebens. Das Leben fließt vom Thron Gottes (des Vaters) und des Lammes (Christus). Dieses Leben wird als ein Strom bezeichnet, der vom Vater (Quelle) und vom Sohn (Kanal) ausgeht. Achte darauf, wie Christus dieses Prinzip im Evangelium des Johannes ausdrückt:

Aber am letzten, dem großen Tag des Festes stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glauben; denn der Heilige Geist war noch nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht war. Johannes 7,37-39

Jesus sprach von Strömen lebendigen Wassers. Dieses Wasser kann von Christus empfangen und dann an andere weitergegeben werden. Diesen Strom bezeichnet Johannes als den Heiligen Geist. Dieses Prinzip von Wasser, das von Christus ausfließt, wird auch in der Geschichte von Mose ausgedrückt, als er den Fels schlug. Der Fels war ein Symbol für Christus und das Wasser ein Symbol des lebenspendenden Geistes (2.Mose 17,5-7; Ps.78,20; 1.Kor.10,4). David drückt dieses Prinzip von Quelle und Strom wie folgt aus:

Wie köstlich ist deine Gnade, o Gott, dass Menschenkinder Zuflucht finden unter dem Schatten deiner Flügel! Sie laben sich an den reichen Gütern deines Hauses, mit dem Strom deiner Wonne tränkst du sie. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht schauen wir das Licht. Psalm 36,8-10

David nimmt das Prinzip der Quelle mit fließendem Wasser und vergleicht es dann mit Licht. David deutet auch an, dass sogar die Gegenwart Gottes in diesem Strom fließt, der vom Thron ausgeht:

Ein Strom mit seinen Bächen erfreut die Stadt Gottes, das Heiligtum der Wohnungen des Höchsten. Gott ist in ihrer Mitte, sie wird nicht wanken; Gott wird ihr helfen, wenn der Morgen anbricht. Psalm 46,5-6

David weist darauf hin, dass Gott sich durch den Strom in der Mitte oder im Zentrum der Stadt befindet. Mit diesen Gedanken wollen wir nun einige Aussagen vom Geist der Weissagung untersuchen.

Der betagte Josua bat die Israeliten eindringlich, die ganze Tragweite dessen, was er ihnen vorgestellt hatte, zu bedenken und dann zu entscheiden, ob sie wirklich so leben wollten wie die entarteten Heidenvölker in ihrer Umgebung. Wenn es ihnen nicht gefiel, Jahwe, der Kraft- und Segensquelle, zu dienen, sollten sie an diesem Tage wählen, wem sie sich zuwenden wollten, „den Göttern, denen eure Väter gedient haben jenseits des Stroms“, von denen Abraham weggerufen wurde, „oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt“. {PP 503.3}

Folgende Aussage im „Leben Jesu” zeigt ein deutliches Bild davon, wie dieses Leben fließt.

Doch wenden wir uns von all diesen geringeren bildlichen Darstellungen ab, dann schauen wir Gott in Jesus Christus. Sehen wir auf Jesus, dann erkennen wir, daß Schenken zur Herrlichkeit Gottes gehört. Jesus sagt von sich, „daß ich ... nichts von mir selber tue“. Johannes 8,28. „Der Vater, von dem alles Leben kommt, hat mich gesandt, und ich lebe durch ihn.“ Johannes 6,57 (GN). „Ich suche nicht meine Ehre“ (Johannes 8,50), sondern die Ehre dessen, der mich gesandt hat. Johannes 7,18. Diese Worte erläutern den erhabenen Grundsatz, auf dem das Leben des Alls beruht. Christus erhielt alles von Gott, er nahm aber lediglich, um seinerseits zu schenken. So wird auch in den himmlischen Vorhöfen verfahren, das gilt auch für Jesu Dienst für alle Geschöpfe: durch den geliebten Sohn wird das Leben des Vaters allem zuteil; über den Sohn kehrt es als Lobpreis und fröhlicher Dienst wieder zum Vater zurück, eine Flut der Liebe gleichsam, die zum erhabenen Ursprung aller Dinge zurückströmt. Durch Christus wird somit der Kreislauf des Segens geschlossen, das Wesen des Gebers aller Dinge und das Gesetz des Lebens enthüllt. {LJ 11.1}

Die obige Aussage ist nicht nur das Gesetz des Lebens für die Menschheit, es ist das Gesetz des Lebens für das ganze Universum. Das Leben des Vaters – der großen Quelle aller Dinge – fließt durch den Sohn und hinaus in das gesamte Universum. Da die geschaffenen Wesen der nicht gefallenen Welten keinen Erlöser brauchten, ist dieser Strom des Lebens ein universelles Gesetz, das auch jenseits des Bereiches des Erlösungsplanes wirksam ist. Dies ist ein entscheidender Punkt. Es bedeutet, dass die Persönlichkeiten von Vater und Sohn nicht nur zu dem Zweck angenommen wurden, einer verlorenen Welt den Charakter Gottes darzustellen. Diese Persönlichkeiten wirken für alle geschaffenen Wesen, die gefallenen und ungefallenen, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Erlösungsplanes.

M.C Wilcox spiegelt diese Gedanken vollkommen wider, als er gefragt wurde, wer oder was der Heilige Geist ist:

Was ist der Unterschied zwischen dem Heiligen Geist und den dienstbaren Geistern (Engel), oder sind sie dasselbe?

Der Heilige Geist ist die gewaltige Energie der Gottheit, das Leben und die Kraft Gottes, die von Ihm zu allen Teilen des Universums ausströmt, und auf diese Weise eine lebendige Verbindung zwischen Seinem Thron und der gesamten Schöpfung herstellt. (M. C. Wilcox, Questions And Answers, Pacific Press, 1911 p.181)

Weiter unten veranschaulicht er:

Um es grob zu illustrieren: Wie ein Telefon die Stimme des Menschen überträgt und so diese Stimme meilenweit entfernt gegenwärtig macht, so trägt auch der Heilige Geist die gesamte Wirksamkeit Christi mit sich und macht Ihn überall gegenwärtig mit all Seiner Kraft, und offenbart Ihn denen, die mit Seinem Gesetz in Einklang stehen. (Ibid)

Und auf Seite 182 erklärt er weiter:

So ist der Geist in Christus und Gott personifiziert, aber niemals offenbart als eine separate Person.

Dieses Buch wurde 1919 neu aufgelegt und 1938 noch einmal, aber in der Fassung von 1938 scheinen nach Wilcox Tod im Jahr 1935 einige Bearbeitungen vorgenommen worden zu sein.

Wilcox sprach von dem Geist als der gewaltigen Energie der Gottheit. Beachte was Ellen White darüber sagt:

Betet, daß die mächtige Kraft des Heiligen Geistes mit ihrem belebenden, gesundmachenden, umwandelnden Einfluß wie ein elektrischer Strom die gelähmte Seele durchfließe, jeden Nerv mit neuem Leben durchdringe und die geistliche Gesundheit des ganzen Menschen aus seinem toten, irdischen, sinnlichen Zustand wieder hervorgehen lasse. {Sch2 87.1}
Die Verheißung des Heiligen Geistes ist nicht auf ein bestimmtes Zeitalter oder ein bestimmtes Volk beschränkt. Christus erklärte, daß seine Nachfolger bis ans „Ende“ unter dem Einfluß seines Geistes stehen werden. {AA 49.2}
Es ist Gottes Plan, dass jeder Teil seiner Regierung von jedem anderen Teil abhängt, das Ganze als ein Rad in einem Rad, das mit vollständiger Harmonie funktioniert. Er bewegt die menschlichen Kräfte und lässt seinen Geist unsichtbare Akkorde berühren, und die Schwingung klingt bis zum äußersten Ende des Universums. Der Fürst der Macht des Bösen kann nur durch die Macht Gottes in der dritten Person der Gottheit, dem Heiligen Geist, in Schach gehalten werden. {SpTA10 36,37}

 

B. Der Hauch, der von Christus ausgeht

Lasst uns ein weiteres Beispiel des Lebensstromes anschauen, der von Gottes Thron fließt, diesmal im Zusammenhang mit dem Erlösungsplan und wie Gott unsere Gebete erhört und uns stärkt:

Diejenigen, die vor dem Throne gebeugt waren, brachten Jesu ihre Gebete dar und blickten nur auf ihn; dann schaute er auf seinen Vater und schien für sie zu bitten. Ein Licht ging von dem Vater auf den Sohn und von diesem auf die betende Schar aus. Dann sah ich ein besonders helles Licht von dem Vater auf den Sohn kommen, und von dem Sohn ergoß es sich über das Volk vor dem Throne. {EG 45.1}

Das Buch „Frühe Schriften” (oder: „Erfahrungen und Gesichte”) wurde 1858 veröffentlicht, aber diese Vision wurde Ellen White 1846 gegeben und im „Day Star” veröffentlicht. Beachte genau das Rahmenkonzept und wie es in das Modell des Lebensstromes passt. Das obige Zitat gebraucht statt dem Wasser das Symbol des Lichtes, doch Psalm 36,8-10 verbindet die Symbole von Wasser und Licht. Wir sehen, dass das Licht

  1. vom Vater kommt

  2. auf den Sohn

  3. und von dem Sohn

  4. zu der betenden Schar.

Beachte, wie das Licht durch die einzelnen Punkte fließt: vom Vater auf den Sohn, und dann zu der betenden Schar. Ellen White bringt klar zum Ausdruck, dass das Licht die Kraft des Heiligen Geistes ist. Diese Vision stellt den Heiligen Geist nicht als einen Punkt dar, durch den das Licht fließt. Diese Darstellung ist nur möglich, wenn wir die Hypothese entfernen, dass göttliche Personen ihre eigene innewohnende Kraft haben müssen. Am Ende von Seite 45 in „Frühe Schriften” bekommen wir noch mehr Klarheit zu diesem Vorgang.

Diejenigen, die sich mit Jesu erhoben hatten, folgten ihm im Glauben in das Allerheiligste und beteten: „Vater, gib uns deinen Geist.“ Dann blies Jesus den Heiligen Geist über sie. In diesem Hauch war Licht, Macht, viel Liebe, Freude und Friede. {EG 45.2}

Wir stellen hier fest, dass die Gläubigen zum Vater beteten und dann blies Jesus den Heiligen Geist auf das Volk Gottes. In diesem Hauch oder Geist war Licht, Liebe, Freude und Frieden. Wenn der Hauch Liebe, Freude und Friede enthielt, musste dieser Hauch Persönlichkeit enthalten haben. Ellen White drückt es im Leben Jesu so aus:

Der Heilige Geist ist der Atem des geistlichen Lebens in der Seele. Jemanden mit dem Geist auszurüsten, bedeutet, ihn mit dem Leben Christi zu erfüllen. Der Geist durchdringt den Empfänger mit den Eigenschaften Christi. {LJ 806.4}
Wenn Prüfungen die Seele überschatten, denke an die Worte Christi und daran, dass er eine unsichtbare Gegenwart in der Person des Heiligen Geistes ist. {DG 185.2, 1897}
Der Herr wird bald kommen. Wir wollen das vollständige und vollkommene Verständnis, das der Herr allein geben kann. Es ist nicht sicher, den Geist eines anderen zu ergreifen. Wir wollen den Heiligen Geist, der Jesus Christus ist. Wenn wir mit Gott kommunizieren, werden wir Kraft, Gnade und Effizienz haben. {Lt66-1894}

Hier erklärt Ellen White, dass die Ausrüstung mit dem Geist die Ausrüstung mit dem Leben Christi ist. Es ist die Allgegenwart Christi oder die Gegenwart Christi, die nicht auf Seinen physischen Körper beschränkt ist, sondern überall gleichzeitig sein kann. Da ist kein anderer Beteiligter, der das Leben Christi simuliert oder auf seine eigene Weise versucht, die Person Christi darzustellen, nein, es ist direkt das Leben von Christus. Die Einfachheit dieser Tatsache kann nicht übergangen werden. Der Geist ist tatsächlich der Geist von Christus selbst durch die Instanz eines allgegenwärtigen Geistes. Dieses Prinzip ist auch in dem Symbol des Manna dargestellt.

Der Spender des Manna stand vor ihnen. Christus selbst hatte ja die Hebräer durch die Wüste geführt und sie täglich mit Himmelsbrot gesättigt. Diese Nahrung war ein Sinnbild für das wahre Himmelsbrot. Der lebenspendende Geist, der aus der unendlichen Fülle Gottes fließt, ist das wahre Manna. „Denn“, so sagte Jesus, „das Brot Gottes ist das, welches aus dem Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt.“ Johannes 6,33 (Menge). {LJ 376.4}

Beachte wie Paulus in Römer 8,9-10 vom Geist spricht:

Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt; wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. Römer 8,9-10

Paulus verwendet die Ausdrücke „Gottes Geist”, „Geist des Christus” und „Geist” alle so, dass sie untereinander auswechselbar sind und doch dasselbe3 darstellen. Im Modell eines Stromes, der von Gott und dem Lamm ausgeht, ist dies absolut sinnvoll. Wenn es sich bei dem obigen Vers um drei eigenständige Wesen handelte, die jeweils ihren eigenen Geist haben, wird es sehr verwirrend. Im Epheserbrief verwendet Paulus eine Parallele zwischen dem Geist des Vaters, der im inneren Menschen ist, und Christus, der in euren Herzen wohnt.

Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden den Namen erhält, dass er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit gebe, durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen, dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, Epheser 3,14-17

An anderer Stelle benutzt Paulus einen interessanten Ausdruck, der ganz klar das oben angesprochene Lebensstromprinzip bekräftigt:

denn ich weiß, daß dies mir zur Seligkeit ausschlagen wird durch euer Gebet und durch Darreichung des Geistes Jesu Christi. Philipper 1,19 (Elberfelder)

Paulus sagt deutlich, dass der Geist Christi dargereicht wird (im Englischen „supplied” = liefern, eingeben, bereitstellen). Es ist der Geist VON Christus und er wird dargereicht. Wie gibt Christus den Heiligen Geist? Er haucht ihn auf die Jünger.

Und nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt Heiligen Geist! Johannes 20,22
die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist. Römer 5,5
So steht auch geschrieben: Der erste Mensch, Adam, »wurde zu einer lebendigen Seele«; der letzte Adam zu einem lebendigmachenden Geist.1.Korinther 15,45
So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen und er den sende, der euch zuvor verkündigt wurde, Jesus Christus. Apostelgeschichte 3,19-20

 

C. Die geheimnisvolle Leiter

Lasst uns noch ein anderes Beispiel für diesen Vorgang betrachten. Jesus machte gegenüber Nathanael eine sehr tiefgreifende Aussage, die uns hilft, diesen Strom des geistlichen Wassers zu verstehen, der von Gott, dem Vater, zu Seinem Sohn und dann zu uns fließt. In diesem Beispiel wird die Rolle der Engel dabei stärker betont.

Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Künftig werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen! Johannes 1,51

Eine sehr interessante Aussage. Sie stellt Christus als eine Leiter dar, die vom Himmel bis zur Erde reicht. Auf dieser Leiter steigen die Engel hinauf und hinab. Schauen wir uns an, was Ellen White über diese Aussage schreibt.

Unaufhörlich bewegen sich die Engel Gottes von der Erde zum Himmel und vom Himmel zur Erde. Sie waren es auch, durch welche Gott die Wunder des Heilandes an den Kranken und Leidenden gewirkt hatte. Und es ist durch Christus, vermittels dem Dienst Seiner himmlischen Botschafter, dass jeder Segen von Gott zu uns kommt.. Indem der Heiland menschliche Natur annahm, verband er seine Belange mit denen des gefallenen Menschengeschlechts, während er durch seine Göttlichkeit den Thron Gottes ergreift. Dadurch ist Christus das Kommunikationsmedium geworden zwischen Gott und den Menschen und zwischen den Menschen und Gott. {LJ 128.1}

Das ist eine faszinierende Erläuterung. Christus wird hier als das Kommunikationsmedium zwischen Gott und Mensch dargestellt. Durch dieses Medium bringen die Engel uns jeden Segen Gottes. Christus ist derjenige, der offenbart wird, wie Er die Erde in einem realen und greifbaren Sinne mit dem Himmel verbindet. Die Segnungen Gottes fließen durch das Medium Christi und werden uns durch den Dienst der Engel vermittelt. Das steht in völligem Einklang mit Johannes 7,37-39.

Aber am letzten, dem großen Tag des Festes stand Jesus auf, rief und sprach: Wenn jemand dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, welche an ihn glauben; denn der Heilige Geist war noch nicht da (engl. gegeben), weil Jesus noch nicht verherrlicht war. Johannes 7,37-39

Wie menschliche Werkzeuge als bereitwillige Kanäle Gottes fungieren können und Seine Liebe und Segnungen auf andere fließen lassen, so können auch die Engel als bereitwillige Segenskanäle für die menschliche Rasse wirken. Die Engel, deren Herzen mit der Gegenwart Christi erfüllt sind, beeinflussen menschliche Herzen zu Gott hin. So wie Christus in uns die Hoffnung der Herrlichkeit ist, so ist Christus in den Engeln und befähigt sie, dienstbare Geister zu sein und die Menschen mit Seiner Kraft zu stärken. Der Geist Christi ist die Verbindung und die Leiter; die Engel sind willige Boten Gottes, die dem Geist Christi dienen.

Künftig werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen!

Christus sagt gewissermaßen: Am Jordansufer wurden die Himmel vor mir geöffnet und der Geist stieg auf mich herab wie eine Taube. Diese Szene am Jordan war nur ein Zeichen, um zu beweisen, dass ich der Sohn Gottes bin. Wenn du an mich glaubst, dass ich dieser bin, wird dein Glaube gestärkt und du wirst die Himmel offen sehen und sie werden sich nimmer mehr schließen. Ich habe die Himmel für dich geöffnet, und die Engel Gottes, die mit mir in der Versöhnung zwischen Himmel und Erde zusammenarbeiten, vereinigen die Gläubigen auf Erden mit dem Vater im Himmel. Sie werden aufsteigen und die Gebete der Bedürftigen und Bedrängten von der Erde hinauftragen zum Vater. Sie werden hinabsteigen und den Menschenkindern Segnungen der Hoffnung, Mut, Gesundheit und Leben bringen.

Immerfort bewegen sich die Engel Gottes hinauf und hinab – von der Erde zum Himmel und vom Himmel zur Erde. All die von Christus gewirkten Wunder an den Betrübten und Leidenden wurden durch die Kraft Gottes vermittels des Dienstes der Engel vollbracht. Christus war bereit, die Menschlichkeit anzunehmen, und verband auf diese Weise seine Interessen mit denen der gefallenen Söhne und Töchter Adams, während seine Göttlichkeit den Thron Gottes ergriff. Und so öffnete Christus die Kommunikation zwischen Mensch und Gott und Gott und Mensch. Alle Segnungen Gottes an den Menschen werden durch den Dienst heiliger Engel ausgeführt. {2SP 67.2}

Wieder sehen wir hier, wie der Segenskanal fließt. Christus ist die Leiter und die Verbindung zwischen Himmel und Erde. Die Engel sind die Boten, die uns Segnungen der Hoffnung, Mut, Gesundheit und Leben bringen und unsere Gebete und Bitten zurück in den Himmel tragen.

Wenn wir annehmen, dass der Heilige Geist eine separate Person ist, machen die obigen Aussagen nicht wirklich Sinn. Es würde angenommen, dass der Heilige Geist das Kommunikationsmedium zwischen Gott und Mensch ist; der Heilige Geist (als eine eigenständige Person) sei der Bote, durch den Gott Seine Wunder vollbringt. Aber das ist nicht, was die Inspiration uns sagt. Sie sagt uns, dass Christus das Medium ist, welches als Leiter dargestellt wird, und die Engel sind willige Diener, die das Werk durch dieses Medium ausführen.

Von Jakobs Erfahrung sprechend schreibt Ellen White Folgendes:

Es war während Jakobs Erfahrung, als er von Zuhause wegging, als ihm die geheimnisvolle Leiter gezeigt wurde … sie sollte eine große Wahrheit über den Erlösungsplan lehren … Die Leiter stellte Christus dar. Er ist der Kanal der Kommunikation zwischen Himmel und Erde, und die Engel steigen in beständigen Verkehr mit der gefallenen Rasse hinauf und hinab. TMK 21.5

Ellen White nennt sie die „geheimnisvolle Leiter”. Da ist ein Geheimnis, das diesen Kommunikationsprozess zwischen Himmel und Erde umgibt. Wieder wird uns erklärt, dass Christus der Kanal der Kommunikation ist. Beachte bitte: DER KANAL der Kommunikation. Christus ist nicht nur die Quelle des Lebens (vom Vater empfangen), sondern auch der Kanal oder der Strom oder die Leiter der Kommunikation. Dies sind wichtige Wahrheiten einfach erklärt. Die geheimnisvolle Leiter sagt uns, wie der Geist Christi – der der Geist der Wahrheit ist – operiert. Wäre der Heilige Geist eine separate Person, würde Er an Stelle von Christus als der Kanal bezeichnet, und das Wirken der Engel wäre zweitrangig zu dem Wirken des Geistes. Der Geist der Weissagung sagt jedoch, dass das Werk der Engel von zentraler und vorrangiger Bedeutung ist, um der menschlichen Rasse zu helfen.

D. Die tröstende Allgegenwart Christi

Mit diesen Gedanken im Sinn beachte diesen Text:

Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir. Johannes 15,26 (Luther)

Und beachte wiederum diesen Kommentar zur Sendung des Heiligen Geistes durch Christus:

Weil er mit Menschlichkeit belastet war, konnte Christus nicht an jedem Ort persönlich sein, darum war es ganz zu ihrem Vorteil, dass er sie verlassen, zu seinem Vater gehen und den Heiligen Geist senden würde, um sein Nachfolger auf Erden zu sein. Der Heilige Geist ist er selbst, entledigt von der Personalität der Menschheit und unabhängig davon. Durch seinen Heiligen Geist würde er sich selbst als an allen Orten anwesend zeigen - als der Allgegenwärtige. (14 MR 23)

Der Heilige Geist ist Er selbst (d.h. Christus)4, entledigt von der Menschheit. Das Wort „entledigt" bedeutet gemäß Websters Wörterbuch „entkleidet oder ausgezogen”, es bedeutet nicht einfach nur „ohne”. Ellen White erklärt hier eindeutig, dass DER HEILIGE GEIST CHRISTUS IST; ENTKLEIDET VON DER PERSONALITÄT DER MENSCHHEIT. Der Strom fließt aus Christus, dem Fels. Da wir nun nicht länger an das Prinzip gebunden sind, beweisen zu müssen, dass der Geist ein göttliches Wesen durch seine eigene innewohnende Kraft ist, können wir solche Texte ganz natürlich lesen. Der Heilige Geist ist die Allgegenwart Christi.

Einige haben angedeutet, Christus hätte Seine persönliche Allgegenwart aufgegeben, als Er die Menschlichkeit auf sich nahm und dass Er sogar nach Seiner Auferstehung und Seinem Aufstieg in den Himmel Seine Allgegenwart nicht wieder erlangte. Das habe ich in dem inspirierten Wort nie gelesen. Die Allgegenwart, die Christus im Himmel besaß, war der Heilige Geist.5 Beachte die folgende Aussage, die dies bestätigt:

Es ist für dich nicht notwendig, dass du weißt oder in der Lage bist, genau zu definieren, was der Heilige Geist ist. Christus sagt uns, dass der Heilige Geist der Tröster ist, und der Tröster ist der Heilige Geist, „der Geist der Wahrheit, den mein Vater senden wird in meinem Namen.” „Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.” [Johannes 14,16-17 Luther]. Das bezieht sich auf die Allgegenwart des Geistes Christi, der der Tröster genannt wird. Wieder sagt Jesus: „Noch vieles hätte ich euch zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten” [Johannes 16,12- 13].
Als Christus seinen Nachfolgern seinen Auftrag erteilte, sagte Er ihnen nicht, dass sie allein gelassen würden. Er versicherte ihnen, dass Er ihnen nah sein würde. Er sprach auf besondere Weise von seiner Allgegenwart. Geht zu allen Nationen, sagte er. Geht in den entferntesten Teil der bewohnbaren Welt, aber wisst, dass meine Gegenwart dort sein wird. Arbeitet im Glauben und im Vertrauen, denn die Zeit wird niemals kommen, in der ich euch verlassen werde.
Es gibt viele Geheimnisse, die ich nicht verstehen oder erklären möchte, sie sind zu hoch für mich und zu hoch für dich. In einigen dieser Punkte ist Schweigen Gold. Frömmigkeit, Hingabe, Heiligung von Seele, Körper und Geist – das ist wesentlich für uns alle. „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.” (14MR 179)

Dieses Zitat ist sehr klar. Sie nennt den Heiligen Geist „die Allgegenwart des Geistes Christi, der der Tröster genannt wird." Wenn das der Fall ist, sollten wir Aussagen finden, die sich auf Christus als den Tröster beziehen. Beachte folgenden Text:

Und ich will den Vater bitten, und er soll euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch bleibe ewiglich: den Geist der Wahrheit, welchen die Welt nicht kann empfangen; denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr aber kennet ihn; denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich will euch nicht Waisen lassen; ich komme zu euch. Johannes 14,16-18 Luther

Christus sagt, Er wird uns einen anderen Tröster senden. Dann fährt Er fort: „Ich will euch nicht Waisen lassen (im englischen: nicht ohne Trost), ich komme zu euch.” Es ist ein anderer Tröster (von derselben Art), weil es Christus ist, entledigt von der menschlichen Personalität. Es ist Christus selbst, der uns tröstet durch das Werkzeug des Geistes. Wie wunderbar zu wissen, dass Jesus mein Tröster ist!

Der Erlöser ist unser Tröster. Dass Er das ist, habe ich erprobt. (8MR p.49)

Lasst sie das 17. Kapitel des Johannes studieren und lernen, wie man betet und wie man das Gebet Christi auslebt. Er ist der Tröster. Er wird in ihren Herzen bleiben und ihre Freude völlig machen. Seine Worte werden ihnen das Brot des Lebens sein… (RH Jan 27,1903)

Wenn wir im Glauben auf Jesus schauen, durchdringt unser Glaube den Schatten, und wir beten Gott an für Seine wundersame Liebe, dass Er uns Jesus, den Tröster, gegeben hat. (19MR 297)

Der Grund dafür, dass die Gemeinden so schwach, krank und bereit sind, zu sterben, liegt darin, dass der Feind auf die zitternden Seelen Einflüsse von entmutigender Natur gelegt hat. Er hat versucht, Jesus als den Tröster vor ihrem Blick zu verschließen, als einen, der zurechtweist, der warnt und sie ermahnt... (RH August 26,1890)

Der Einfluss des Heiligen Geistes ist das Leben Christi in der Seele. (RH, October 26,1897)

Der Lehrer muss mit dem Heiligen Geist getauft sein. Dann wird der Sinn und Geist Christi in ihm sein, und er wird Christus durch ein geistliches und heiliges Leben bekennen. (RH, February 9,1892)

Warum ist es so wichtig zu erkennen, dass es tatsächlich Jesus ist, der als unser Tröster direkt zu uns kommt? Stell dir folgendes Szenario vor: Jemand besucht seinen Freund, der gerade ein enges Familienmitglied verloren hat. Während des Besuches erklärt der Freund: „Es muss momentan sehr schwer für dich sein, ich weiß von einem anderen Freund, der kürzlich dasselbe durchgemacht hat. Ich kann mir also vorstellen, wie schwer es ist.” Obwohl wir die Bemühungen des Freundes, uns zu trösten, schätzen können, wäre es doch ganz anders, wenn der andere Freund uns besuchen käme, der wirklich kürzlich sein Familienmitglied verloren hat, und wenn er sich zu uns setzen würde und seine Erfahrung mit uns teilen würde. Das wäre so viel tröstlicher.

Jesus hat Ablehnung erfahren, Er hat gelitten, Er wurde in allem versucht gleich wie wir (Hebräer 4,15, Hebräer 2,17-18). Er kennt die Prüfungen des menschlichen Lebens aus eigener Erfahrung.6 Könnten wir das auch vom Heiligen Geist als einer separaten Person sagen? Weiß der Heilige Geist (als separate Person) aus Erfahrung, was es heißt, versucht zu sein? Macht es Sinn, dass Jesus dem Heiligen Geist erzählt, wie schwierig das Leben ist, um Ihn dann als Tröster zu senden, wo Er das doch eigentlich gar nicht selbst erfahren hat? Ist das logisch? Aus trinitarischer Sicht könnte der Heilige Geist uns mit Stärke, Frieden und Kraft trösten, aber könnte Er uns mit Verständnis und eigener Erfahrung trösten? Das kann nur Jesus. Wie Ellen White sagt: „Der Erlöser ist unser Tröster. Dass Er das ist, habe ich erprobt.” Einfach zu wissen, dass die Person, mit der wir direkt kommunizieren, bestimmte Schwierigkeiten aus eigener Erfahrung versteht, ist überaus tröstlich, weil wir erkennen, dass wir den Dingen nicht allein gegenüber stehen. Hier liegt die beziehungsbasierte Macht in der Tatsache, dass Christus unser Tröster ist, entledigt von der menschlichen Personalität. Trost ist viel mehr als einfach nur Kraft, es ist ein geteiltes Verständnis und eine geteilte gemeinsame Erfahrung.

Noch einmal: Wenn wir die menschliche Festlegung entfernen, dass nur innewohnende Kraft ein Wesen göttlich macht, geben alle diese Aussagen Jesus als unseren Tröster für uns frei, und Er ist nicht länger vor unserem Blick verborgen. Es ist keine andere Person, es ist Jesus! Jesus ist unser Tröster.

Ein klares Bild vom Heiligen Geist zu bekommen kann ziemlich schwierig sein. Wie wir anfangs bereits sagten, sollte jeder frei sein, die Details für sich selbst zu verstehen. Wenn wir vom Heiligen Geist als „dritte Person” sprechen, oder dass Er genauso eine Person ist wie Gott eine Person ist, kann man leicht erkennen, warum wir normalerweise den Geist als eine separate Person verstehen. Den Geist zu einer eigenen Person zu machen beseitigt die Angst davor, den Geist nur als eine Kraft anzusehen, und ich stimme der Notwendigkeit, dies zu tun, vollkommen zu. Doch wie erklärt man sonst die Allgegenwart? Wenn der Vater ein Wesen, aber auch allgegenwärtig ist, wie können wir das ausdrücken? Gott ist im Himmel, im Zentrum des Universums, doch Er ist auch durch die Macht der Allgegenwart bei uns, und wir können Ihn nahe spüren. Seine Gegenwart ist keine göttliche Ausstrahlung oder einfach eine Kraft, es ist unser Vater, durch das Mittel Seines Geistes. Genau das ist der Heilige Geist: die Allgegenwart Gottes. Die Vorstellung von einer ersten Person im Himmel und einer dritten Person als die Allgegenwart der ersten Person schützt uns davor, Gott durch die Brille des Pantheismus zu sehen. Ich glaube, es gibt uns eine einfache Erklärung für das Geheimnis der Allgegenwart. Wie genau macht Gott das? Ich habe keine Ahnung und glaube, dass Schweigen hier Gold ist.7 Ich glaube jedoch, dass, wenn du das Gewicht der Beweise aus all den inspirierten Aussagen und dem Entfalten der adventistischen Geschichte abwägst, der Heilige Geist keine separate Person ist, sondern die Allgegenwart des Vaters und des Sohnes in der dritten Person. Der Geist ist der Strom des Lebens. Einige werden sagen: „Du glaubst also nicht an den Heiligen Geist”. Solchen würde ich antworten: „Ich glaube ganz sicher an den Heiligen Geist und dass Er eine Person und mein Tröster ist, denn Er ist die Allgegenwart Gottes.”

 

E. Falsche Hypothesen und Anschuldigungen

Viele machen den Fehler, dass, wenn sie einfach beweisen können, dass es drei Persönlichkeiten in der Gottheit gibt, dies ausreichend sei, um eine gleichrangige und gleich-ewige Dreieinigkeit zu untermauern. Dies könnte jedoch voreilig sein. Könnte es die falsche Annahme sein, dass göttliche Wesen so verstanden werden müssen, als hätten sie ihre eigene, in ihnen selbst entspringende Lebensquelle und dass Gleichheit auf innewohnender Kraft anstatt auf Vererbung basiert, die diese Art von Denken hervorbringt?

Ich sehe oft, wie Leute das Buch „Evangelisation” Seite 615 (im Englischen) aufschlagen und alle „dreier”-Aussagen lesen und meinen: „Hier siehst du: Es gibt drei Personen”. Meine Antwort ist: „Ja, aber dort steht nichts von einer gleichrangigen und gleich-ewigen rollenspielenden Gottheit.” Dies sieht wie ein Fall aus, in dem die Grundannahme erzwungen wird, ohne alles zu berücksichtigen, was die Inspiration zu diesem Thema sagt, und es dann auf die fehlerhafte Plattform des leistungsbasierten Denkens zu stellen, welches der Lüge entspringt, die Eva im Garten Eden gegeben wurde: „Keineswegs werdet ihr sterben.“

Ich habe auch schon die völlig absurde Behauptung gehört, dass das Leugnen, dass der Heilige Geist eine Person ist im Kontext einer gleichrangigen und gleich-ewigen Dreieinigkeit tatsächlich eine Verleugnung des Heiligen Geistes sei und eine Person in die Gefahr bringt, die unvergebbare Sünde zu begehen. Beachte Folgendes:

Christus erwiderte ihnen deutlich: Wenn sie das Wirken des Heiligen Geistes Satan zuschrieben, trennten sie sich selbst von der Segensquelle… Es ist keineswegs Gott, der die Augen der Menschen mit Blindheit schlägt, er verhärtet auch nicht ihre Herzen, vielmehr sendet er ihnen Licht, um ihre Irrtümer zu berichtigen und sie auf sicheren Wegen zu leiten. Die Zurückweisung dieses Lichtes führt jedoch zur Erblindung der geistlichen Augen und zur Verhärtung des Herzens. Oft geschieht dies allmählich und fast unmerklich. Licht erreicht die Seele durch Gottes Wort, durch seine Diener oder unmittelbar durch das Wirken des Geistes Gottes. Bleibt aber ein einziger Lichtstrahl unbeachtet, so tritt eine teilweise Lähmung des geistlichen Wahrnehmungsvermögens ein, und die zweite Offenbarung des Lichtes wird weniger deutlich erkannt. Auf diese Weise verdichtet sich die Finsternis, bis völlige Nacht im Herzen herrscht. So erging es diesen führenden Juden. Sie waren überzeugt, daß eine göttliche Kraft Christus begleitete. Dennoch widerstrebten sie der Wahrheit und schrieben das Wirken des Heiligen Geistes Satan zu. Damit entschieden sie sich vorsätzlich für betrügerische Machenschaften. Sie lieferten sich Satan aus und wurden hinfort von seiner Macht beherrscht. {LJ 311,312}

Wenn du diesen Abschnitt sorgfältig liest, wirst du feststellen, dass es die unvergebbare Sünde ist, die Wahrheit als Irrtum zu bezeichnen, es ist eine Zurückweisung des Lichtes. Sie schneidet die Menschen von der Segensquelle ab. Könnte das eine Warnung für solche sein, die ihre Brüder dafür angreifen, dass sie versuchen, die inspirierten Aussagen in Einklang zu bringen und nach Licht suchen, und dass sie Gefahr laufen, selbst eben dieser Sünde, derer sie andere bezichtigen, schuldig zu werden? Wäge diese Dinge gut ab.

Lieber Freund, es ist schwer einzugestehen, dass die im modernen Adventismus gelegte Struktur der Gottheit nicht so solide ist, wie wir alle dachten. Ich weiß, wie schwer es ist, das zugeben zu müssen, aber die Treue zur Wahrheit erfordert ein solches Eingeständnis. Lass uns alle Dinge prüfen und das Gute behalten.

Erkennst du langsam, dass die Gottheit viel weniger geheimnisvoll ist als die Dreieinigkeit sie macht? Der Herrscher des Universums hat einen Mitarbeiter, einen Teilhaber: Seinen Sohn nach Seinem eigenen Bilde, und vom Vater zum Sohn und dann zum Universum ergießt sich der Strom des Lebens, welcher der Heilige Geist ist. Es ist so wunderbar einfach. Jesus ist vollkommen göttlich und besitzt die ganze Fülle der Gottheit durch Seine Beziehung zu Seinem Vater. Wenn du das immer noch nicht glaubst, erkläre bitte diese Aussage:

Der Herr Jesus Christus, der eingeborene Sohn des Vaters, ist wahrlich Gott in Unendlichkeit, aber nicht in Persönlichkeit. (UL 367)

Diese Aussage vernichtet vollständig jegliche Möglichkeit einer leistungsbasierten Sicht auf Christi Gleichheit mit dem Vater. Lies die Aussagen, vergleiche die Texte, recherchiere, studiere die handfesten Beweise.

Der Geist ist ebenso eine Person wie Gott eine Person ist, weil Gottes Geist nicht an Seine Form gebunden und tatsächlich die Allgegenwart Gottes ist.

Der Heilige Geist ist eine freie, aktive, unabhängige Instanz. Der Gott des Himmels benutzt Seinen Geist, wie es ihm gefällt; und der menschliche Verstand, das menschliche Urteilsvermögen und die menschlichen Methoden können seiner Arbeitsweise genauso wenig Grenzen setzen oder den Kanal vorschreiben, durch den er agieren soll, wie sie dem Wind sagen können: „Ich bitte dich, in eine bestimmte Richtung zu blasen und dich so und so zu benehmen." {FLB 52.4}

Fleisch und Blut können dir diese kostbaren Wahrheiten nicht offenbaren, aber ich bete darum, dass deine Augen aufgetan werden, denn da ist so viel Licht und Wahrheit in der wahren Beziehung zwischen Gott und Seinem Sohn.8

Wenn wir Vater, Sohn und Geist erlauben, ein Beziehungssystem einzunehmen, das eine Quelle widerspiegelt, die von EINEM (Einzahl) Quellpunkt ausströmt, stehen uns gewaltige Segnungen offen.

 

 

Fußnoten:

1 Es ist möglich für pionier-basierte Gottheit-Gläubige zu sagen, dass sie glauben, dass Christus gleichrangig ist, weil Ihm vom Vater diese Gleichheit gegeben wurde, und Ihn das gleichrangig macht, und es ist möglich zu sagen, dass Christus gleich-ewig ist, weil Christus in der Ewigkeit hervorgegangen ist, aber sie haben natürlich völlig unterschiedliche Meinungen darüber, was eigentlich gleichrangig und gleich-ewig bedeutet. Dies ist vergleichbar mit einem liberalen Siebenten-Tags-Adventisten, der 1844 nicht anerkennt, und sagt, dass er an das Untersuchungsgericht glaubt, wie es Dr. Ford auf dem Glacier-Treffen tat.

2Das ist sowohl das geistliche Leben, als auch das mentale und physische Leben - nicht nur das physische.

3 E.J Waggoner. Christus und seine Gerechtigkeit, Seite 22. “Hier finden wir, daß der Heilige Geist beides, der Geist des Vaters und der Geist Christi ist. ” Ausgedrückt in der Form einer Gleichung: HEILIGER GEIST = GEIST DES VATERS + GEIST DES SOHNES.

4 Die Beständigkeit der Verwendung von "Er", "Sein" und "Er Selbst" in diesem Absatz zeigt, dass Christus die Person ist, auf die hingedeutet wird. Die Hinzufügung der Worte „er selbst“ in dem Satz „Der Heilige Geist ist er selbst von… entledigt…“ wäre überflüssig, wenn es sinnvoller gewesen wäre, einfach „Der Heilige Geist ist entledigt von...“ zu sagen.

5 Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass Christus, als Er inkarnierte und mit menschlichem Fleisch belastet war, die Fähigkeit aufgegeben hat, durch den Geist Gottes allgegenwärtig zu sein.

6 Der Erstgeborene des Menschengeschlechtes befindet sich am Thron des Ewigen. Er schaut auf jeden, der ihm als dem Erlöser sein Angesicht zuwendet. Aus eigener Erfahrung kennt er die menschlichen Schwächen und somit auch unsere Bedürfnisse, und er weiß, wo wir besonders angefochten sind; denn er wurde in allen Dingen genauso versucht wie wir, doch ohne Sünde. Verzagtes Gotteskind, er wacht über dir! Macht die Sünde dir zu schaffen? Er macht dich frei. Bist du zu schwach? Er will dich stärken. Bist du zu unwissend? Er will dich erleuchten. Bist du verletzt worden? Er möchte dich heilen. DA 329

7 Siehe WA 51

8 “Es ist eine herrliche, erleuchtende Wahrheit, dass Christus eins mit dem Vater war, ehe die Welt gegründet wurde. Dies ist das Licht, das an einem dunklen Ort scheint und ihn mit göttlicher, ursprünglicher Herrlichkeit erleuchtet. Diese Wahrheit ist ein unendliches Geheimnis. Obwohl selbst von einem Licht verwahrt, dem wir uns nicht nahen und das wir nicht verstehen können, erkärt sie dennoch andere geheimnisvolle und auf andere Weise nicht erklärbare Wahrheiten. FG1 262.1