Die Rückkehr des Elia - Kapitel 5 - Dieselben Götter – unterschiedliche Namen

veröffentlicht Dez 14, 2018 von Adrian Ebens in Die Rückkehr des Elia

Das deutsche Übersetzerteam ist dabei, das Buch "The Return of Elijah" - Die Rückkehr des Elia von Bruder Adrian Ebens zu übersetzen. Dies wird ein längerer Prozess sein, deshalb werden wir die einzelnen Kapitel als Artikel veröffentlichen, bis das ganze Buch fertig ist. Seid gesegnet beim Lesen!

Der Hauptteil dieses Buches wurde von Bruder Adrian Ebens in nur zwei Wochen im Juli 2007 geschrieben. Wir veröffentlichen hier die revidierte Version von 2019.

 

 

Kapitel 5 - Dieselben Götter – andere Namen

A. Eine radikale Veränderung

Der Raum war erfüllt mit Aktivität, Gelächter, Musik und jugendlicher Begeisterung. Vorne im Raum standen zwei große Lautsprecher, aus denen treibende Rhythmen mit kreischenden Gitarrenbässen dröhnten. Ich hatte eine Party organisiert, um mit einigen Freunden zu feiern - zumindest versuchte ich es. Ich setzte mich in eine Ecke des Raumes, wo ein Teenager lebhaft eine Szene aus einem der neuesten Filme beschrieb. Ich versuchte, die Atmosphäre in mich aufzunehmen, doch irgendetwas fühlte sich nicht richtig an. Ich stand auf und ging auf die Terrasse an der Rückseite und gesellte mich zu ein paar jungen Romeos, die ihre letzten Heldentaten bezüglich der Frauen ihrer Träume diskutierten. Auch daran fand ich keinen Spaß. Junge, was stimmt mit mir nicht? Die Musik begann, mir auf die Nerven zu gehen, mein Blick glitt durch den Raum und ich sah eine Szene aus einem Video, die ich sehr abstoßend fand. Der Gedanke traf mich wie ein Hammerschlag: „Ich hasse dieses Zeugs“.

Meine Gedanken überschlugen sich mit möglichen Szenarien. Bisher war das meine Definition von „Spaß“ gewesen und jetzt konnte ich es nicht mehr ertragen. Etwas hatte mein Herz ergriffen und machte es unmöglich, den Status Quo aufrecht zu erhalten. Irgendwo aus dem Abgrund kam der hässliche Gedanke, dass mein spaßiges Leben zu Ende war und dass ich mich nie wieder amüsieren könnte. Die Angst war so groß, dass ich eine starke Versuchung verspürte, mich nicht länger meinem Erlöser hinzugeben und zu meinem alten Leben zurückzukehren. Zum Glück führte Jesus mich da geduldig hindurch und wir gingen liebevoll zusammen weiter.

Es war ein paar Wochen nach meinem „Damaskus-Erlebnis“ mit Jesus. Mein Leben wurde völlig auf den Kopf gestellt. Nie zuvor hatte ich solch einen Frieden in meinem Leben gespürt, und die Bibel hatte gerade begonnen lebendig für mich zu werden. Ich sog alles in mich hinein und erfuhr eine nie zuvor erlebte Freiheit. Als Jesus in mein Leben trat, geschah eine erstaunliche Veränderung. Plötzlich wurde mir bewusst, dass meine Sprache oft unangemessen, meine Witze manchmal ziemlich vulgär und bestimmte Aspekte meines Lebensstiles unvereinbar mit der neuen Richtung waren, der ich jetzt folgte. Ich war auf der Reise in das neue Königreich. Es war, als ob man in ein völlig unbekanntes Land reist und dessen Sprache und Gebräuche von Grund auf neu lernt. Ich wollte lernen, weil ich den Herrn dieses neuen Königreiches liebte, aber ich war in einem anderen Reich erzogen worden und die Anpassung würde einige Zeit dauern.

Erst in der Nacht dieser Party erkannte ich, wie tiefgreifend die Veränderung war, die in mir vor sich ging. Seit Jesus mein Herz durch Seine Liebe erobert hatte, konnte ich Ihm nicht mehr widerstehen, wenn Er rief. So tat ich am Abend dieser Party etwas, von dem ich dachte, es sei in Ordnung. Aber dann spürte ich, dass Er mich dazu aufrief, diese Art des Lebens hinter mir zu lassen. Und weil ich nichts anderes kannte, bekam ich Angst, dass das, was es ersetzen würde, nicht genauso gut wäre. Es ist so leicht, Angst vor dem Unbekannten zu haben, selbst wenn wir wissen, dass es das Richtige ist. Glücklicherweise traf ich die Entscheidung, mich darauf zu verlassen, dass Jesus für mich sorgen würde und dass es besser wäre, Ihm zu vertrauen anstatt meinen Gefühlen.

Als ich Jesus als meinen Erlöser annahm, verspürte ich wochenlang einen wunderbaren Frieden. Ich fühlte eine besondere Nähe zu Ihm, die mir bis heute erhalten geblieben ist. Jesus hatte die Tore des Himmels für mich geöffnet, aber jetzt musste Er mir helfen, die Samen des leistungsorientierten Denkens zu entfernen. Er musste mir helfen, die Wurzeln dieser Lebensphilosophie auszurotten, die Erfolg und eigene Leistungen als Zentrum des eigenen Wertesystems ansieht. Es ist eine Reise, die jedes Kind Adams unternehmen muss. Der einzige Weg, wie wir das schaffen können, besteht darin, unseren Blick fest auf das Licht des Kreuzes gerichtet zu halten und demütig den Schritten unseres Erlösers in die Prinzipien des neuen Reiches zu folgen.

Ich begann, mit meinen Freunden an einem Gebetstreffen teilzunehmen. Am ersten Abend, als wir zusammen knieten, spürte ich den lieblichen Geist Gottes um uns herum, aber da war auch ein anderer Geist aus meinem alten leistungsbezogenen Leben, der mich beunruhigte. Als wir rundum im Kreis beteten, traf mich auf einmal der Gedanke: „Ich kann nicht so beten wie diese Leute, sie sind viel redegewandter als ich.“ Mein Kopf schien nicht von dem Gedanken loszukommen, und als die Gebetsrunde näher zu mir kam, begann mein Herz schneller zu rasen. Bald wäre ich im Rampenlicht und alle würden mir zuhören. Aber Moment mal, dies war ein Gebetstreffen, wo es um Jesus ging, nicht um mich!

 

B. Das alte Leben stirbt schwer

Hier ist der Fluch des leistungsorientierten Denkens. Obwohl ich Jesus mein Herz gegeben hatte und mich bemühte, Ihm nachzufolgen, waren die Grundsätze meines alten Lebens immer noch aktiv und wollten mich wieder dahin zurück bringen, mich selbst zum Mittelpunkt aller Dinge zu machen und meine Darbietung beim Beten als die Hauptsache anzusehen, anstatt meine persönliche Beziehung zu Gott im Gebet.

Als ich anfing die Bibel zu studieren, fühlte ich mich oft ziemlich unwissend. Obwohl ich in einer christlichen Umgebung aufgewachsen war, musste ich erkennen, dass ich in Bezug auf die Bibel noch im Kindergarten stecken geblieben war. Ich liebte es, dem zuzuhören, was mir gelehrt wurde, aber im Hinterkopf nagte es an mir und ich dachte: „Wie können sie nur die Verse so schnell finden, ich könnte das nie schaffen.“ Ich blätterte herum, um die richtige Bibelstelle zu finden und betete darum, bloß nicht der Letzte zu sein – wie peinlich! Das jahrelange Training, mich ständig mit anderen zu vergleichen, kam also auch bei meiner neuen christlichen Reise zum Vorschein. Es war einfach für den Geist Christi, mich bezüglich meiner Sprache und meiner Lebensweise zu überzeugen, aber ich brauchte einige Zeit, bis ich erkannte, wie tief verankert die Wurzeln des leistungsorientierten Denkens waren.

Auf meiner weiteren Reise entwickelte ich eine tiefe Liebe zur Bibel. Es war eine der besten Möglichkeiten, mehr über meinen Helden zu erfahren, der Sein Leben für mich gegeben hatte. Ich liebte es, über Jesus zu studieren, und es war ein großer Segen. Aber mein altes Leben lauerte und stand bereit, mich wieder einzufangen. Mit der Zeit bemerkte ich, dass Leute um mich herum viel weniger biblisches Wissen hatten als ich. Mein wachsendes Bibelwissen gab mir mehr Selbstvertrauen, um vor anderen zu sprechen, und bald übernahm ich erst kleine und schließlich größere Gruppen zum Bibelstudium. Das war wieder ein großer Segen für mich und für meine Umgebung, aber langsam und stetig bewegte ich mich wieder zurück auf die Ebene Wert-durch-Leistung anstatt Wert-durch Beziehung. Es geschah langsam und unmerklich, aber es geschah. Wenn ich zurückblicke, kann ich das für viele von uns erkennen. Wir haben dieselben Götter, nur mit anderen Namen. Wir pfropfen den christlichen Glauben in unseren leistungsorientierten Wurzelstock ein.

Wenn du dir die folgende Tabelle anschaust, kannst du sehen, wie leicht es ist, an die Bibel zu glauben, aber so zu leben wie die Welt. Damit meine ich keinen wilden Lebensstil, sondern dass man den eigenen Wert daraus bezieht, was man tut.
 

In der Welt

In der Gemeinde

Bildung

Bibelwissen

Sportliche Fähigkeiten

Rhetorische Fähigkeiten

Beruflicher Status

Gemeindeamt

Besitztümer

Geistige Gaben

Körperliche Erscheinung

Modenschau in der Gemeinde

Nationalität

Konservative/liberale Theologie

 

Für viele von uns wird der Weg mit Jesus durch die hinterlistige Macht der Lüge der Schlange unterwandert. Wenn ich mich heute in der Gemeinde umsehe, kann ich erkennen, dass die Götter, denen wir aus der Welt entkommen wollten, uns in der Gemeinde wiedergefunden haben. Sie haben sich in Lichtgewänder gekleidet und wir haben sie als gute Freunde akzeptiert. Das unausweichliche Ergebnis davon sind Ärger, Bitterkeit und Auseinandersetzungen in unseren Gemeinden.

 

C. Die Kluft zwischen Glauben und Handeln

Es ist so einfach, in der Gemeinde gottesfürchtig auszuschauen, aber was ist mit der Person, die auf der anderen Seite des Gemeindesaals sitzt und nicht mehr mit dir reden will, weil du etwas hinter ihrem Rücken gesagt hast und sie es erfahren hat? Was ist mit der Klavierspielerin, die in eine andere Gemeinde gewechselt hat, weil man ihr gesagt hatte, ihr Spiel sei nicht gut genug? Wie ist es mit den „Hütern der Lehre“, die durch die Gemeinden streifen auf der Suche nach solchen, die nicht ihren Maßstäben entsprechen, um sie aus der Gemeinde auszuschließen? Und wie sieht es mit den „Progressiven“ aus, die den Gemeindeausschuss unterwandern und ihren neuen Anbetungsstil allen aufzwingen wollen, ohne Rücksicht auf diejenigen, die dagegen sind? Die Liste scheint endlos und der große Feind unserer Seelen weiß, dass, solange er uns nach dieser Musik tanzen lassen kann, wir eigentlich immer noch Untertanen seines Reiches sind. Wir mögen an die Lehren Christi glauben, aber immer noch wie der Teufel leben mit leistungsorientiertem Denken. Wir bleiben irgendwo dazwischen gefangen.

 

 

Der stärkste Beweis dafür, dass wir immer noch gelähmt sind durch die Prinzipien von Satans Königreich, ist das hohe Maß von Uneinigkeit und der Mangel an christlicher Liebe in der Gemeinde. Wenn wir unsere Beziehungen auf die Weise betrachten würden wie Gott es tut, dann gäbe es viel mehr Liebe in der Gemeinde und wir würden uns viel mehr Gedanken darüber machen, wie wir miteinander umgehen.

Es ist sehr interessant, dass dieser subtile Transfer von den Göttern dieser Welt in die Gemeinde in unserer persönlichen Erfahrung auch in der gemeinschaftlichen Erfahrung der Gemeinde als Ganzes stattgefunden hat. Im vierten Jahrhundert, als der Kaiser Konstantin das Christentum „annahm“, gab es eine ganze Reihe von Veränderungen in der Kirche. Ein besonders interessanter Punkt ist, dass viele der Statuen der heidnischen Götter, die im Pantheon in Rom waren, in die christliche Kirche übernommen und einfach ihre Namen geändert wurden in biblische Charaktere wie Mose, David und Petrus. Die gleichen Götter mit anderen Namen! Es spielt keine Rolle, wie man es verkleidet, es bleibt trotzdem heidnisch. Und was sehen wir heute? Es ist eine Sache, die Körperschaft der Gemeinde für ihren Abfall von der apostolischen Wahrheit anzugreifen, und es ist eine andere Sache, die gleichen Prinzipien in unserem eigenen Leben wirken zu sehen. Lasst uns sichergehen, dass wir uns um den Balken in unserem eigenen Auge kümmern, bevor wir versuchen, den Splitter aus dem Auge unseres Bruders zu entfernen.

Es ist interessant, den Weg der glühendsten Anhänger Christi zu studieren – Seiner Jünger. Das Problem von Macht und Stellung kam oft zum Vorschein. Lasst uns einige Schriftstellen anschauen:

Zu jener Stunde traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wer ist wohl der Größte im Reich der Himmel? Matthäus 18,1

Es gibt nur einen einzigen Grund, weshalb die Jünger diese Frage stellten – Selbstbezogenheit. Die Jünger glaubten, dass Jesus der Messias, der Christus, war. Sie waren begeistert und leidenschaftlich in ihrem Glauben an Ihn. Einige waren sogar bereit, für Ihn zu sterben, aber genau wie ich, als ich mich auf mein Gebet vorbereitete und meine Gedanken von meiner Beziehung zu meiner Leistung im Gebet abschweiften, bewegten sich die Jünger von ihrer Beziehung mit dem Messias zu ihrer Stellung in Seinem neuen Königreich.

Da traten Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, zu ihm und sprachen: Meister, wir wünschen, dass du uns gewährst, um was wir bitten! Und er sprach zu ihnen: Was wünscht ihr, dass ich euch tun soll? Sie sprachen zu ihm: Gewähre uns, dass wir einer zu deiner Rechten und einer zu deiner Linken sitzen dürfen in deiner Herrlichkeit. Markus 10,35-37

Der Gott der Position und des Status hatte die Prinzipien des neuen Reiches, das Jakobus und Johannes gerade kennenlernten, wieder eingeholt, so dass sie Jesus fragten, ob sie in Seinem Königreich zu Seiner Rechten und Seiner Linken sitzen könnten. Glücklicherweise wurde Jesus nie müde von ihrem ständigen Versagen, diese falschen Prinzipien loszulassen. Er verstand, dass wir Zeit brauchen, um zu erkennen, wie tief verwurzelt die Grundsätze von Satans Reich tatsächlich sind. Das Problem, das auftaucht, wenn wir es erlauben, dass die alten Prinzipien wieder die Oberhand gewinnen, zeigt sich hier:

Und als die Zehn es hörten, fingen sie an, über Jakobus und Johannes unwillig zu werden. Markus 10,41

Wenn wir den Prinzipien des alten Königreichs erlauben, uns zu beherrschen, wird das Resultat immer Streit sein. Was Jakobus und Johannes taten, machte die anderen Jünger wütend. Warum? Weil sie damit die Botschaft ausdrückten: „Wir sind besser als ihr.“ Das war nicht direkt ihre Absicht, doch so wird fast immer das Ergebnis aussehen. Jesus nahm diese Gelegenheit wahr und versuchte, ihr Verständnis zu vertiefen, inwieweit das neue Königreich sich von dem alten unterscheidet, indem sie aufgewachsen waren. Sie mussten lernen, anders zu denken.

Aber Jesus rief sie zu sich und sprach zu ihnen: Ihr wisst, dass diejenigen, welche als Herrscher der Heidenvölker gelten, sie unterdrücken, und dass ihre Großen Gewalt über sie ausüben. Unter euch aber soll es nicht so sein, sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener, und wer von euch der Erste werden will, der sei aller Knecht. Denn auch der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele. Markus 10,42-45

Diese Worte sollten für immer in unseren Ohren klingen! Wenn du groß sein willst in Gottes Reich, dann lerne, anderen mit Freude zu dienen, anstatt sie zu manipulieren und zu kontrollieren. Jesus sagt uns, dass die Heiden gerne über andere herrschen und ihre Autorität ausüben, um zu zeigen „wer der Boss ist“. Es ist befremdlich, dass derselbe Geist oft in der Gemeinde herrscht, wenn verschiedene Mitglieder versuchen, ihren Willen und ihre Autorität den anderen aufzuzwingen.

Wie kommt es, dass es für den Feind unserer Seelen so leicht ist, uns auf den alten Weg des Denkens zurückzubringen? Wie wir bereits erwähnt haben ist es unser tiefes Gefühl der Unsicherheit, das es Satan leicht macht, uns damit zu versuchen, uns selbst zu beweisen. Wenn wir uns unseres Wertes nicht ständig bewusst sind, wird es uns schwerfallen, dem Versuch zu widerstehen, Steine in Brot zu verwandeln, um zu beweisen, wie wichtig wir sind.

Es gibt etwas, das ich bei diesem leistungsorientiertem Prinzip, das so hartnäckig an uns klebt, sehr beängstigend finde. Jesus war der beste Lehrer, den die Welt je gesehen hat. Er verbrachte mehr als drei Jahre mit Seinen Jüngern und lehrte sie so viel wie möglich über das himmlische Reich, und doch sehen wir, dass nach all dem, sogar in der Nacht Seiner Kreuzigung, Seine Jünger immer noch von den alten Prinzipien kontrolliert wurden.

Desgleichen [nahm er] auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. Doch siehe, die Hand dessen, der mich verrät, ist mit mir auf dem Tisch. Und der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie es bestimmt ist; aber wehe dem Menschen, durch den er verraten wird! Und sie fingen an, sich untereinander zu befragen, welcher von ihnen es wohl wäre, der dies tun würde. Es entstand aber auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen als der Größte zu gelten habe. Lukas 22,20-24

Noch an dem Abend der größten Demonstration von Liebe, die das Universum jemals gesehen hat, stritten diejenigen, die Jesus am nächsten standen und mehr über Sein Reich wussten als irgend jemand anderes, darüber, wer von ihnen der Größte sei. Der Kummer, den Jesus zu diesem Zeitpunkt fühlte, muss gewaltig gewesen sein. Kann es sein, dass manche von uns, die bekennende Nachfolger von Jesus sind, die gleichen Fehler der Jünger wiederholen – leidenschaftliche Anhänger von Jesus, aber doch untereinander schubsend und drängelnd darum, wer der Größte ist?

Es gibt nur eines, das schlimmer ist, als von leistungsorientierten Prinzipien in dieser Welt gesteuert zu sein - und das ist, von ihnen in der Gemeinde Gottes beherrscht zu werden. Bist du dir absolut sicher, dass deine christliche Erfahrung nicht in irgendeinem Bereich von diesem Denken bestimmt wird? Sind wir sicher, dass keine unserer Überzeugungen im Tiegel des leistungsorientierten Denkens geschmiedet wurde? Sind wir sicher, dass keine unserer Lehren von leistungsorientiertem Denken verzerrt wurde? Lasst uns auf Knien die Bibel durchsuchen und Gott anflehen, uns die Wahrheit zu lehren, damit der Same Christi nicht von unserem Unkraut erstickt wird oder auf die Felsen des Stolzes fällt oder von den Vögel der Furcht aufgepickt wird, sondern in den guten Boden des beziehungsorientierten Denkens fällt, gegründet auf Gott als unsere Lebensquelle und unserem Schatz.