Agape 14 - Die Macht des Todes

veröffentlicht Okt 26, 2017 von Adrian Ebens in Agape

 

 Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sagte er: »Es ist vollbracht!«, neigte dann das Haupt und gab den Geist auf. Johannes 19,30 (Menge)

Und Jesus rief mit lauter Stimme und sprach: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist! Und als er das gesagt hatte, verschied er.(engl.: tat Er Seinen letzten Atemzug). Lukas 23,46

Gott aber beweist seine Liebe zu uns dadurch, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Römer 5,8

Als Jesus Sein Haupt neigte und starb, sah das ganze Universum, einschließlich der Erdenbewohner, die Zeugen der Ereignisse waren, die zu Seinem Tod führten, die machtvollste Demonstration der Liebe des Vaters zur menschlichen Rasse. Trotz all dem Spott, den Demütigungen, Schlägen und Peitschenhieben übte Jesus niemals Vergeltung. Er sagte: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun.“ Während Jesus unter Qualen starb, gedachte Er Seiner irdischen Mutter Maria und bat Johannes, für sie zu sorgen. Er vergab dem reumütigen Dieb und versprach ihm ewiges Leben. Nachdem er Zeuge dieser Ereignisse wurde, bekannte ein römischer Soldat:

Wahrlich, dieser Mensch ist Gottes Sohn gewesen! Markus 15,39

Was für eine langmütige, ausdauernde, erstaunliche Liebe! Unser Erlöser hatte geduldig die grausamsten, ungerechtesten, gewalttätigsten, von Dämonen inspirierten Offenbarungen menschlichen Hasses ertragen. Satan hatte die Feindseligkeit der jüdischen Führer, Priester und des Mobs aufgestachelt. In ihren Handlungen können wir Satans Charakter anschauen. Gewalttätig, voller Hass, betrügerisch, unbarmherzig und grausam bis zum bitteren Ende wurde Satan vollständig entlarvt, wie er wirklich ist. In der Geschichte des Kreuzes erkennen wir sowohl den Charakter Gottes vollkommen geoffenbart in Christus, als auch den Charakter Satans in den Menschen. Indem Er sich dem Tod auslieferte, besiegte unser Herr Jesus denjenigen, der Ihn hasste von Anbeginn des großen Konfliktes. Jesus sagte zu den Pharisäern:

Ihr habt den Teufel zum Vater, und was euer Vater begehrt, wollt ihr tun! Der war ein Menschenmörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben. Johannes 8,44

In der nächtlichen Gefangennahme Jesu und der Farce eines Gerichtsprozesses mit den sich widersprechenden Zeugen, um Christus zu verurteilen, erkennen wir den betrügerischen und verlogenen Geist Satans. In dem Spott und den Schlägen sehen wir seine Grausamkeit und Herzlosigkeit. In der Kreuzigung sehen wir das Extrem seiner Gewalttätigkeit. Christus besiegte Satan durch den Tod. Wie die Schrift sagt:

Da nun die Kinder an Fleisch und Blut Anteil haben, ist er gleichermaßen dessen teilhaftig geworden, damit er durch den Tod den außer Wirksamkeit setzte, der die Macht des Todes hatte, nämlich den Teufel. Hebräer 2, 14

Die Bibel lehrt uns, dass Satan die Macht des Todes hat. Das bringt uns zu einer entscheidenden Frage im Verständnis über Gottes Charakter. Wie kann es sein, dass Satan die Macht des Todes hat, wenn es Gott war, der zu Adam und Eva sagte:

aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben! 1.Mose 2,17

Hatte Gott gedroht, Adam und Eva zu töten, wenn sie von der Frucht des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse essen würden? Die Bibel macht deutlich, was es ist, das den Sünder tötet.

Denn der Lohn der Sünde ist der Tod. Römer 6,23

Den Gottlosen wird das Böse töten, und die den Gerechten hassen, müssen es büßen. Psalm 34,22

Wer mich aber verfehlt, tut seiner Seele Gewalt an; alle, die mich hassen, lieben den Tod! Sprüche 8,36

Tod ist das Resultat der Sünde. Es ist die Schuld, in einer selbstsüchtigen, gewalttätigen und hasserfüllten Weise gegen unseren liebenden Vater im Himmel gehandelt zu haben, was dich töten wird. Die Bibel sagt uns, dass Christus nicht nur Leben hat, sondern dass Er das Leben ist.

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich! Johannes 14,6

Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Johannes 11,25

Was von Anfang war, was wir gehört haben, was wir mit unseren Augen gesehen haben, was wir angeschaut und was unsere Hände betastet haben vom Wort des Lebensund das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns erschienen ist. 1.Johannes 1,1-2

Wir müssen Jesu Worte sorgfältig bedenken. Er hat nicht nur Leben, sondern Er ist das Leben. Wenn Jesus das Leben ist, kann Er keine Verbindung mit dem Tod haben. Wenn Jesus das Leben ist, kann es Ihm nicht möglich sein, den Tod zu verursachen. Lasst uns sorgfältig beachten, wie Jesus das ausdrückt.

Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluss haben. Johannes 10,10

Es ist der Dieb, der tötet, aber es ist Christus, der das Leben schenkt. Wenn Christus an denen, die die Gesetze Seines Vaters übertreten, den Tod vollziehen würde, hätte Christus sowohl die Macht des Lebens als auch des Todes. Damit sagen wir, dass Leben und Tod von Ihm ausgehen. Das wäre jedoch ein völliger Widerspruch, und tatsächlich sagt uns die Bibel, dass Satan die Macht des Todes hat. Satan könnte die Macht des Todes nicht haben, wenn Christus Seine Macht benützte, um Menschen zu töten. Das würde bedeuten, dass Christus die Macht des Todes hat. Die Bibel sagt jedoch deutlich, dass es Satan ist, der die Macht des Todes hat. Der Tod ist auch direkt mit der Finsternis verbunden:

Ehe ich denn hingehe und komme nicht wieder, ins Land der Finsternis und des Dunkels. Hiob 10,21

Die in Finsternis und Todesschatten saßen, gebunden in Elend und Eisen. Psalm 107,10

Von Christus lesen wir dagegen:

In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Johannes 1,4

Uns wird gesagt, dass in Christus das Leben war. Es heißt nicht „das Leben und der Tod“. Das Leben, das Christus hat, ist das Licht der Menschen. Licht und Leben sind also miteinander verbunden, genauso wie es Finsternis und Tod sind. Die Botschaft, die Jesus der Welt verkündigte, ist diese:

Und das ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen, dass Gott Licht ist und in ihm gar keine Finsternis ist. 1.Johannes 1,5

In Gott ist keine Finsternis, das bedeutet, dass in Ihm kein Tod ist, was uns wiederum zu der logischen Schlussfolgerung führt, dass Gott weder der Urheber des Todes ist, noch hat Er die Macht des Todes. Alles, was Er tun kann, ist, dem Menschen die Wahl zu gestatten, sich selbst zu zerstören. Die Bibel nennt den Tod den Feind, das heißt, dass er vom Feind stammt.

Als letzter Feind wird der Tod beseitigt. 1.Korinther 15,26

Der Tod ist ein Feind und darum hat Christus den Tod bereits zunichte gemacht:

Der hat uns gerettet und berufen mit heiligem Ruf, nicht nach unseren Werken, sondern nach seinem eigenen Vorsatz und der Gnade, die uns in Christus Jesus vor ewigen Zeiten gegeben, jetzt aber offenbart worden ist durch die Erscheinung unseres Retters Christus Jesus, der den Tod zunichte gemacht, aber Leben und Unvergänglichkeit ans Licht gebracht hat durch das Evangelium. 2.Timotheus 1,9-10 (Elberfelder)

In Christus ist kein Tod, darum sagte Jesus zu Martha:

...und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Glaubst du das? Johannes 11,26

Wie ist es möglich, dass die Person, die an Jesus glaubt, nie sterben wird? Die ganze Zeit sterben die Menschen. Beachte hier, wie sich Jesus auf den Tod bezieht.

Dies sprach er, und danach sagte er zu ihnen: Unser Freund Lazarus ist eingeschlafen; aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken. Johannes 11,11

spricht er zu ihnen: Entfernt euch! Denn das Mädchen ist nicht gestorben, sondern es schläft. Und sie lachten ihn aus. Matthäus 9,24

Gemäß dieser Definition gibt es in der ganzen Weltgeschichte nur eine einzige Person, die gestorben ist.

Wir sehen aber Jesus, der ein wenig niedriger gewesen ist als die Engel wegen des Todesleidens, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; er sollte ja durch Gottes Gnade für alle den Tod schmecken. Hebräer 2,9

Jesus ist bis jetzt die einzige Person, die tatsächlich gestorben ist. All die anderen, die gelebt haben, schlafen in ihren Gräbern. Jeder wird auferstehen, entweder zu ewigem Leben oder zum zweiten Tod, oder besser gesagt dem zweiten Mal, dass Tod in der Geschichte des Universums stattfindet. Als Jesus ausrief: „Ich befehle meinen Geist in deine Hände“, während Er die Sünden der ganzen Welt trug, zerschmetterte Er die Macht des Todes. Er hat die Notwendigkeit völlig zunichte gemacht, dass irgendjemand sterben muss. Die Bibel sagt uns jetzt zu diesem Zeitpunkt, dass der Tod bereits zunichte gemacht ist. Der einzige Grund, warum Menschen am Ende der Zeit sterben, ist, weil sie das Leben, das in Christus existiert, nicht annehmen wollen. Du kannst nicht erst den Tod zunichte machen und später den Tod verursachen. Das ist völlig unmöglich.

Über den Zeitpunkt, an dem die Gottlosen endgültig zerstört werden, sagt die Bibel:

Und der Tod und das Totenreich (engl.: Hölle) wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod. Offenbarung 20,14

Oft wird geglaubt, dass der Feuersee die Hölle ist, aber die Bibel sagt uns, dass die Hölle selbst in den Feuersee geworfen wird, gemeinsam mit dem Tod. Was ist der Feuersee? Es ist genau die gleiche Erfahrung, die Jesus am Kreuz durchlebte. Unser Gott ist ein verzehrendes Feuer (Hebräer 12,29). Die Reinheit Seines Charakters und Seine selbstlose Liebe verursachen dem Sünder, wenn sie ihm offenbart werden, eine entsetzliche Schuld wegen seiner Selbstsucht. Das Licht leuchtet in die Finsternis hinein, und weil die Gottlosen, genau wie Kain, sich weigern, die Gnade anzunehmen, rufen sie alle aus „Meine Ungerechtigkeit ist zu groß, als dass sie mir vergeben werden kann“, und werden von ihrer eigenen Schuld erdrückt. So wird den Gottlosen das Böse töten und der Lohn der Sünde ist der Tod (Psalm 34,22; Römer 6,23).

Wenn Gott und Sein Sohn Menschen töten, dann haben sie Tod in Ihrem Geist. Wäre das der Fall, könnte der Tod niemals vernichtet werden und er würde nicht als Feind angesehen. Wieder betonen wir, dass Christus nicht einfach nur ewiges Leben hat, sondern Er ist das ewige Leben. Du kannst nicht ewiges Leben sein und zugleich Tod in deinem Charakter haben. Es ist einfach nicht möglich.

Sprudelt auch eine Quelle aus derselben Öffnung Süßes und Bitteres hervor? Jakobus 3,11

Betrachten wir einen weiteren grundlegenden Punkt zu dieser Frage.

Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn. 2.Korinther 3,18

Wenn wir die Herrlichkeit oder den Charakter des Herrn anschauen, werden wir in dasselbe Bild verwandelt. Wenn Gott und Sein Sohn Leben sind und wir sie anschauen und erkennen, bedeutet das, dass wir Leben haben werden.

Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. Johannes 17,3

Das bedeutet, wenn wir die alttestamentlichen Geschichten der Bibel lesen und glauben, dass Gott Menschen tötet, dann wird dies ein Teil unseres Charakters werden, weil wir denken, dass so der Charakter Gottes ist. Denke von einem anderen Blickwinkel darüber nach. Die Bibel sagt:

Ihnen wollte Gott bekannt machen, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Kolosser 1,27

Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe ich, aber nicht mehr ich [selbst], sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat. Galater 2,20

Wenn Christus durch Seinen Geist in dir wohnt und du glaubst, dass Christus als Teil Seines Charakters Menschen umbringt, dann hast du den Geist eines Mörders in dir wohnen. Aber da Christus das ewige Leben ist, ist es nicht möglich, Christus und den Geist eines Mörders in dir zu haben. Es ist ein anderer Geist.

Das ist einer der Gründe, warum Menschen sterben: weil sie einen Gott anbeten, der Menschen tötet. Wenn du glaubst, dass Gott Seine Hände mit dem Blut von Hundertausenden befleckt hat und in der Zukunft Milliarden von Menschen zu Tode bringen wird, dann ist das Licht von Gottes Charakter verschlungen in den Tod, und es wird angesehen, als ob der Tod regiert auf dem Thron des Universums. Wenn du einen solchen Gott anbetest und einen solchen Gott Tag für Tag betrachtest, wird dich diese Anbetung umbringen. Warum? Durch Anschauen werden wir in dasselbe Bild verwandelt.

Gott konnte den Tod nur vernichten, indem Er den Menschen zeigte, wie ihre Herzen zu dem Sohn Gottes stehen. Als Jesus auf die Erde kam wurde der natürliche Hass gegen Christus, der in allen Menschen existiert, aufgedeckt. Am Kreuz sehen wir, wie leicht Satan die Herzen der Menschen zu Gewalt und Mord bewegen kann. Durch den Tod am Kreuz offenbarte Christus Satans Charakter und gab der Welt die Gelegenheit, die wahre Boshaftigkeit der menschlichen Rasse zu erkennen. Wenn wir auf das Kreuz schauen, werden wir mit unserer Menschlichkeit konfrontiert und durch Christi Geist wird uns die Möglichkeit angeboten, Seinen selbstlosen, liebenden, zärtlichen Geist zu empfangen.

Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Matthäus 11,29

Jesus ist sanftmütig und demütig. Jesus liebt Seine Feinde. Jesus betet für jene, die Ihn hassen und bittet Seinen Vater, denen zu vergeben, die Ihn verfolgen. Das ist ein lebensspendender Geist. Das ist ewiges Leben.

Doch was ist mit den Bibeltexten, wo es scheint, als würde Gott Menschen töten? Lasst uns daran denken, dass wir das Alte Testament durch die Brille des Lebens von Jesus Christus lesen müssen. Die Bibel unabhängig von dem Leben Jesu zu lesen wird tatsächlich den Tod bringen. Der Grund dafür ist, wie bereits erwähnt, dass wenn du einen Gott anbetest, der Menschen tötet, dann betest du einen Gott des Todes an und indem du das anschaust, wirst du sterben. Diese Symbolik finden wir in dem Gebot an die Israeliten, nicht auf den Berg Sinai zu steigen.

Und ziehe dem Volk eine Grenze ringsum und sprich zu ihnen: Hütet euch davor, auf den Berg zu steigen und seinen Fuß anzurühren! Denn jeder, der den Berg anrührt, muss unbedingt sterben. Niemandes Hand soll ihn anrühren, sonst soll derjenige unbedingt gesteinigt oder erschossen werden; es sei ein Tier oder ein Mensch, er soll nicht am Leben bleiben. Wenn aber das Horn anhaltend ertönt, dann sollen sie zum Berg kommen! 2.Mose 19,12-13

Sie konnten nur durch den Mittler zu Gott sprechen. Mose repräsentierte Christus als unseren Mittler. Mose konnte den Berg hinaufsteigen, ohne zu sterben, denn Er hatte ein Verständnis von Gottes Charakter. Als er vom Berg herunter kam leuchtete sein Angesicht mit dem Licht von Gottes Herrlichkeit oder Charakter. Wenn wir das Alte Testament lesen ohne das Leben Jesu als Mittler werden wir überwältigt oder „erschossen“ mit falschen Vorstellungen über Gott und das wird uns letztendlich töten.

Seht nun, dass Ich, Ich allein es bin und kein Gott neben mir ist! Ich bin’s, der tötet und lebendig macht, ich zerschlage und ich heile, und niemand kann aus meiner Hand erretten! 5.Mose 32,39

Wenn wir diesen Text nicht durch das Leben Jesu betrachten, könnten wir ihn verstehen als:

Einige Menschen töte ich, andere lass ich am Leben.

Durch das Wissen, dass Jesus niemals jemanden getötet hat, während Er auf der Erde war, werden wir ermutigt, weiter danach zu suchen, was dieser Text bedeutet. Zuerst beachten wir, wie töten und lebendig machen verbunden sind:

Ich bin’s, der tötet und lebendig macht.

Das Wort „töten“ ist direkt verbunden mit dem Wort „lebendig machen“. Also wird der Akt des Tötens gefolgt vom lebendig machen. Die nächste Spur finden wir im folgenden Teil des Textes:

Ich bin’s, der tötet und lebendig macht,

ich zerschlage und ich heile ...

Dies ist im hebräischen eine übliche Schreibweise. Sie wird Parallelismus genannt. Der erste Teil und der zweite Teil drücken denselben Gedanken auf unterschiedliche Weise aus, um ein klareres Bild über die Bedeutung zu geben. Das Prinzip von zerschlagen und heilen hat eine direkte Verbindung zu dem Werk des Evangeliums. Um wiedergeboren zu werden, müssen wir unserem alten Leben absterben. Damit wir geheilt werden können, müssen wir vom Gesetz zerschlagen werden, indem es uns unsere Sünden offenbart. Es kann keine Auferstehung zu einem neuem Leben geben ohne dass das alte Leben stirbt. Paulus zeigt uns die Bedeutung von 5.Mose 32,39, wenn er schreibt:

denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig. 2.Korinther 3,6

Gott tötet den alten Menschen durch das Gesetz, aber durch den Geist erweckt Er den neuen Menschen zum Leben. So bezieht sich die Aussage von Moses in 5.Mose 32,39 auf das Werk des Evangeliums, auf das Wirken des Geistes Gottes, um uns zu retten, damit uns niemand mehr aus Seiner Hand reißen kann.

Wenn wir die Bibel nach anderen Beispielen durchsuchen, wo diese Reihenfolge von hebräischen Worten vorkommt, finden wir eine weitere Stelle, die den Satz „Ich bin’s, der tötet und lebendig macht“ definiert.

Der HERR tötet und macht lebendig; er führt ins Totenreich und führt herauf! 1.Samuel 2,6

Der erste Teil des Verses wird ein zweites Mal wiedergegeben, aber auf eine andere Weise, um die Bedeutung zu erklären. In der englischen King James Übersetzung steht zwischen dem ersten und dem zweiten Teil ein Doppelpunkt, was ein weiterer Hinweis dafür ist, dass der zweite Teil nach dem Doppelpunkt eine Definition des ersten Teils ist.

Der HERR tötet und macht lebendig:

er führt ins Totenreich und führt herauf!

 

Dieser Ausdruck bezieht sich auf die Auferstehungsmacht Christi, der die Auferstehung und das Leben ist und nicht der Urheber des Todes. Dieser Vers ist ein Jubelgebet von Hanna, als sie triumphiert hatte. Sie fährt fort:

Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt, aber er erhöht auch. Er erhebt den Geringen aus dem Staub; aus dem Kot erhöht er den Armen, damit er sie sitzen lasse unter den Fürsten und sie den Thron der Herrlichkeit erben lasse. Denn die Grundfesten der Erde gehören dem HERRN, und er hat den Erdkreis auf sie gestellt. 1.Samuel 2,7-8

Jedes Mal wird der Kontext der ersten Handlung gefolgt von der zweiten Handlung. Hanna wurde erniedrigt durch ihre Unfähigkeit Kinder zu bekommen und dabei von der anderen Frau verspottet, die Kinder gebar. Diese Erfahrung tötete ihre alte Natur, aber als sie auf den Herrn vertraute und das verheißene Kind kam, wurde sie wieder zum Leben erweckt. Sie war arm im Geiste gewesen, doch jetzt war sie reich geworden.

Hiob spricht auch darüber.

Meinst du, ein toter Mensch wird wieder leben? Alle Tage meines Dienstes wollte ich harren, bis meine Ablösung kommt. Hiob 14,14

Hiob spricht hier von der Auferstehung und benutzt dafür die selben zwei hebräischen Worte wie in 5.Mose 32,39. Als Naeman zum König von Israel kam und um Heilung bat, benutzte der König diesen Ausdruck von 5.Mose 32,39.

Und als der König von Israel den Brief las, zerriss er seine Kleider und sprach: Bin ich denn Gott, dass ich töten und lebendig machen könnte, dass er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht! 2.Könige 5,7

Naeman war durch seinen Aussatz zum Tode verurteilt. Der König von Israel rief eigentlich aus: „Denkt dieser Mann, dass ich Menschen von den Toten auferwecken kann?!“

Wenn wir nun das Prinzip anwenden, das Alte Testament durch die Brille des Lebens Jesu zu lesen, und wenn wir Miller's Regeln der Bibelauslegung gebrauchen, indem wir in der Bibel suchen, wo die gleiche Phrase erscheint, dann wird uns die Bibel offenbaren, was gemeint ist. Als Mose schrieb. „Ich bin´s der tötet und lebendig macht“, lehrte Christus ihn, dass Er die Auferstehung und das Leben ist! Eine Offenbarung desselben Evangeliums wie im neuen Testament. Wenn wir diese Wahrheit erkennen, kann uns nichts und niemand mehr aus den Händen unseres Vaters im Himmel reißen. Liest du den Text auf diese Weise oder liest du ihn immer noch so, als würde Gott zu dir sagen „Einige Menschen töte ich, und andere rette ich“. Wie liest du?

Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse. 5.Mose 30,15

Wie wunderbar zu wissen, dass Jesus das ewige Leben ist. Er ist der Lebensspender und Wiederhersteller und wie wir wissen das genaue Ebenbild Seines Vaters. Da existiert keine Finsternis und kein Tod im Vater. Christus offenbarte uns das während Seines Erdenlebens, denn Er tötete niemals jemanden, sondern hielt alle Gebote Seines Vaters. Wen betest du also an?

Wenn der Gott, dem du dienst, den Geist des Todes in sich hat, ist es nicht der Gott von Jesus Christus, wie Er im Evangelium offenbart ist. In Satan ist der Tod und das Böse, in Christus ist das Leben und das Gute. Wähle du heute, wem du dienen willst.

Wer mich sieht, der sieht den Vater! Johannes 14,9

Wen betest du an? Es ist ganz dir überlassen.