Agape 18 - Klare Aussagen
veröffentlicht Dez 15, 2017 von Adrian Ebens in Agape
Bevor wir nun weitere Beispiele aus der Bibel ansprechen, bei denen Gott scheinbar Menschen tötet, müssen wir noch einmal die zuvor gegründeten Prinzipien aufgreifen und anwenden.
Es ist äußerst einfach, einzelne Teile der Bibel zu nehmen und zusammenzusetzen, um ein Lehrgebäude zu bauen, welches die Wahrheit zerstört, dass Gott wahrlich liebevoll, zärtlich und freundlich ist. Mir wurde oft gesagt: „Du sagst, dass Gott nicht tötet, aber die Bibel sagt ganz klar, dass Er es tut“. Hier sind einige Texte aufgelistet, die als Begründung für diese Behauptung benutzt werden. Wenn du sie aneinanderreihst, erscheinen sie für viele ein überzeugender Beweis zu sein.
Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, vom Menschen an bis zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe! 1.Mose 6,7
Da ließ der HERR Schwefel und Feuer regnen auf Sodom und Gomorra, vom HERRN, vom Himmel herab. 1.Mose 19,24
Aber Er, der Erstgeborene Judas, war böse in den Augen des HERRN, darum tötete ihn der HERR. 1.Mose 38,7
Was er tat, missfiel aber dem HERRN; da tötete er auch ihn. 1.Mose 38,10
Denn es geschah, als der Pharao sich hartnäckig weigerte, uns freizulassen, da erschlug der HERR alle Erstgeburt im Land Ägypten, von der Erstgeburt der Menschen bis zur Erstgeburt des Viehs: Darum opfere ich dem HERRN alles Männliche, das als Erstes den Mutterschoß durchbricht; alle Erstgeburt meiner Söhne aber löse ich aus. 2.Mose 13,15
Da sprach der HERR zu Mose: Strecke deine Hand aus über das Meer, damit die Wasser wieder zurückfluten über die Ägypter, über ihre Streitwagen und über ihre Reiter! Da streckte Mose seine Hand aus über das Meer, und das Meer kam beim Anbruch des Morgens wieder in seine Strömung, und die Ägypter flohen ihm entgegen. So stürzte der HERR die Ägypter mitten ins Meer. Denn die Wasser fluteten zurück und bedeckten die Streitwagen und Reiter der ganzen Macht des Pharao, die ihnen ins Meer nachgefolgt waren, sodass auch nicht einer von ihnen übrig blieb. 2.Mose 14,26-28
Und der HERR sprach zu Mose: Ich habe dieses Volk beobachtet, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk. So lass mich nun, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und ich sie verzehre; dich aber will ich zu einem großen Volk machen! 2.Mose 32,9-10
Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Jeder gürte sein Schwert an seine Hüfte, und geht hin und her, von einem Tor zum anderen im Lager, und jeder erschlage seinen Bruder, seinen Freund und seinen Nächsten! Und die Söhne Levis machten es, wie ihnen Mose gesagt hatte, und an jenem Tag fielen vom Volk an die 3 000 Männer. 2.Mose 32,27-28
Aber die Söhne Aarons, Nadab und Abihu, nahmen jeder seine Räucherpfanne und taten Feuer hinein und legten Räucherwerk darauf und brachten fremdes Feuer dar vor den HERRN, das er ihnen nicht geboten hatte. Da ging Feuer aus von dem HERRN und verzehrte sie, sodass sie starben vor dem HERRN. 3.Mose 10,1-2
Und es geschah, dass das Volk sich sehr beklagte, und das war böse in den Ohren des HERRN; und als der HERR es hörte, da entbrannte sein Zorn, und das Feuer des HERRN brannte unter ihnen und fraß am Ende des Lagers. 4.Mose 11,1
Und der HERR sprach zu Mose: Nimm alle Obersten des Volkes und hänge sie auf für den HERRN angesichts der Sonne, damit der brennende Zorn des HERRN von Israel abgewandt wird! 4.Mose 25,4
Und sie führten den Feldzug gegen die Midianiter, wie der HERR es Mose geboten hatte, und töteten alles, was männlich war. 4.Mose 31,7
und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir dahingibt, dass du sie schlägst, so sollst du unbedingt an ihnen den Bann vollstrecken; du sollst keinen Bund mit ihnen machen und ihnen keine Gnade erweisen. 5.Mose 7,2
Seht nun, dass Ich, Ich allein es bin und kein Gott neben mir ist! Ich bin’s, der tötet und lebendig macht, ich zerschlage und ich heile, und niemand kann aus meiner Hand erretten! 5.Mose 32,39
Und der HERR erschreckte sie vor Israel und schlug sie in einer großen Schlacht bei Gibeon; und sie jagten ihnen nach auf dem Weg nach der Anhöhe von Beth-Horon, und sie schlugen sie bis Aseka und bis Makkeda. Und es geschah, als sie vor Israel flohen und am Abhang von Beth-Horon waren, da ließ der HERR große Steine vom Himmel auf sie fallen bis Aseka, sodass sie starben; und die Zahl derer, die durch die Hagelsteine starben, war größer als die Zahl derer, welche die Söhne Israels mit dem Schwert umbrachten. Josua 10,10-11
So spricht der HERR der Heerscharen: Ich will strafen, was Amalek an Israel tat, indem er sich ihm in den Weg stellte, als es aus Ägypten heraufzog. So ziehe nun hin und schlage Amalek, und vollstrecke den Bann an allem, was er hat, und schone ihn nicht; sondern töte Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel! 1.Samuel 15,2-3
Wir könnten noch mehr solcher Texte anbringen. Es gibt viele Geschichten im Alten Testament, die ganz klar zu sein scheinen, aber alle Geschichten des Alten Testaments zusammen sind noch nichts verglichen mit der Massenabschlachtung der ganzen Menschheit im Neuen Testament.
Und wenn die 1000 Jahre vollendet sind, wird der Satan aus seinem Gefängnis losgelassen werden, und er wird ausgehen, um die Heidenvölker zu verführen, die an den vier Enden der Erde leben, den Gog und den Magog, um sie zum Kampf zu versammeln, deren Zahl wie der Sand am Meer ist. Und sie zogen herauf auf die Fläche des Landes und umringten das Heerlager der Heiligen und die geliebte Stadt. Und es fiel Feuer von Gott aus dem Himmel herab und verzehrte sie. Und der Teufel, der sie verführt hatte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo das Tier ist und der falsche Prophet, und sie werden gepeinigt werden Tag und Nacht, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Offenbarung 20,7-10
Es wird erwähnt, dass die Zahl der Gottlosen wie der Sand am Meer ist. Wie viele Sandkörner gibt es an einer Meeresküste? Wir könnten eine vorsichtige Zahl von 100 Milliarden Menschen ansetzen, die scheinbar alle in entsetzlichen Qualen schreien und heulen. Das lässt die alttestamentlichen Erzählungen wie einen Kindergarten aussehen.
Viele Christen lesen solche Stellen in einer merkwürdigen Art von Triumph und verkündigen sie als den Beweis dafür, dass der Gott, den sie anbeten, Milliarden und Abermilliarden von Menschen entsetzliche Qualen zufügt, indem sie lebendig geröstet werden dafür, dass sie gegen Ihn rebelliert haben.
Dagegen werden die Texte, die von Gott sprechen als jemanden, der scheinbar das Zerhacken von Babys befiehlt, strategisch überlesen oder vermieden, mit Ausnahme der ganz hartgesottenen und gefühllosen Personen, die es irgendwie hinkriegen, dieses mörderische Verhalten als rechtschaffen zu verteidigen.
Was sie als triumphierenden Beweis ansehen ist in Wirklichkeit ihre größte Niederlage.
Wer könnte sich ganz bewusst vorstellen, auf ewig mit gebeugten Knien anbetend in der Gegenwart eines solch entsetzlichen Wesens zu leben, während er sich wirklich davon zu überzeugen versucht, dass er keine verzweifelte Angst zu haben braucht, dass er nicht auch eines Tages getötet werden könnte?
Wenn das korrekte Lesen dieser Geschichten wirklich bedeuten würde, dass Gott selbst Feuersbrünste auf die Gottlosen sendet, während die Gerechten von den Mauern Zions diesem Geschehen einfach zuschauen als wäre es ein Film und das Schreien und Heulen der Verdammten hören, würden die Gerechten dann wirklich jubeln, wenn sie ihre Lieben dort sehen, die die Wahrheit verworfen hatten und nun lebendig verbrannt werden (kürzer oder länger) ohne jegliche Gnade? Gibt es eine Art von gerechter Befriedigung, wenn der Gott, den du anbetest, nicht nur deine widerspenstigen Familienmitglieder umbringt, sondern sie erst foltert und dann langsam in unvorstellbarem Schrecken vernichtet?
Ich nehme an, einige würden sagen, dass Gott alle Tränen von ihren Augen abwischen und die früheren Dinge aus ihrer Erinnerung entfernen wird.
Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Offenbarung 21,4
Ist das die ersehnte Glückseligkeit oder ist es das Vernichten von Beweisen durch einen unvorstellbar grausamen und bösartigen Charakter?
In dieser Vorstellung gibt es etwas sehr Beunruhigendes für jede vernünftige Person, die das Glück der Liebe in einer Ehe oder im Wiegen eines Babys erfahren hat, oder sich in der liebevollen Umarmung ihrer Eltern geborgen hat, ja selbst für denjenigen, die sich um sein geliebtes Tier gekümmert hat wie einen Hund, eine Katze oder ein Pferd.
Die Verwendung dieser Texte auf diese Weise geht oft mit der Erklärung einher, dass wir die Bibel so annehmen müssen, wie sie geschrieben ist, und dass wir diese klaren Aussagen buchstäblich lesen und akzeptieren müssen als ein Beweis dafür, dass Gott die Gottlosen töten wird.
Es ist absolut richtig, dass wir die Bibel so nehmen müssen, wie sie geschrieben ist, und die Bibel so zu nehmen bedeutet, dass wir alles von der Bibel annehmen und nicht nur die Teile, die zu dem Argument passen, das wir gerade untermauern wollen.
Wie wir in Kapitel zwei bereits gelernt haben, müssen wir alle Texte zu einem Thema zusammentragen. Wer zu der Schlussfolgerung kommt, dass Gott Menschen direkt tötet, liest nicht die ganze Bibel, sondern nur die Teile der Bibel, die mit seiner Position übereinstimmen. Wenn du die ganze Bibel liest findest du dich in einer Position, in der Dinge zunächst einfach nicht zusammenzupassen scheinen. Betrachte das Folgende:
Einfühlsam, sanftmütig und liebevoll |
Rachsüchtig, hasserfüllt und zerstörend |
Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Platz! Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen! Matthäus 26,52 |
Denn ich hebe meine Hand zum Himmel empor und sage: So wahr ich ewig lebe! 41 Wenn ich mein blitzendes Schwert geschärft habe und meine Hand zum Gericht greift, so will ich Rache nehmen an meinen Feinden und Vergeltung üben an denen, die mich hassen. 5.Mose 32,40-41 |
Denn der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu erretten! Lukas 9,56 Sie werden nichts Böses tun, noch verderbt handeln auf dem ganzen Berg meines Heiligtums; denn die Erde wird erfüllt sein von der Erkenntnis des HERRN, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken. Jesaja 11,9 |
Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich erschaffen habe, vom Erdboden vertilgen, vom Menschen an bis zum Vieh und bis zum Gewürm und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe! 1.Mose 6,7 |
Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen. Matthäus 5,44 |
Du wandtest mir den Rücken meiner Feinde zu, und ich habe vertilgt, die mich hassen. Psalm 18,41 Und in deiner Gnade vertilge meine Feinde, und lass zugrunde gehen alle Widersacher meiner Seele; denn ich bin dein Knecht! Psalm 143,12 |
Du sollst nicht töten! 2.Mose 20,13 Wir alle aber, indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel, werden verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, nämlich vom Geist des Herrn. 2.Korinther 3,18 |
Aber Er, der Erstgeborene Judas, war böse in den Augen des HERRN, darum tötete ihn der HERR. 1.Mose 38,7 Töten hat seine Zeit, und Heilen hat seine Zeit; Zerstören hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit. Prediger 3,3 |
Wer nicht liebt, der hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist Liebe. 1.Johannes 4,8 |
Ich habe euch geliebt, spricht der HERR. Aber ihr fragt: »Worin hast du uns geliebt?« 3 Ist nicht Esau Jakobs Bruder?, spricht der HERR. Dennoch habe ich Jakob geliebt, Esau aber habe ich gehasst; und sein Gebirge habe ich zu einer Wildnis gemacht und sein Erbteil den Schakalen der Wüste gegeben. Maleachi 1,2-3 |
Wenn du zu einem vermeintlichen Widerspruch gelangst, hast du die Wahl, jene Teile der Bibel zu ignorieren, die zu deinem bisherigen Verständnis nicht zu passen scheinen, oder du kniest dich demütig vor Gott und bittest Ihn, dir zu zeigen, wie du die Bibel richtig lesen kannst und diese scheinbaren Widersprüche miteinander in Einklang bringst.
Die Frage stellt sich: Warum ist die Bibel in dieser Weise geschrieben? Warum könnte sie nicht einfacher geschrieben sein? Der unbekehrte Mensch ist von Natur aus stolz und seine Natur steht Gott feindlich gegenüber, auch wenn er sich dessen vielleicht nicht bewusst ist
weil nämlich das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist; denn es unterwirft sich dem Gesetz Gottes nicht, und kann es auch nicht. Römer 8,7
Diese natürliche Feindschaft lässt ihn die Bibel auf eine Weise lesen, die Gott als hart und tyrannisch offenbart. Ein solcher Mensch mag bekennen, Gott zu lieben und zu ehren, doch seine natürliche Feindschaft ist nicht bereit, diese scheinbaren Widersprüche zu überwinden, stattdessen liest er alle Texte, die Gott als Mörder darstellen, um dann mit sanfter Stimme zu sagen, dass wir nun mal akzeptieren müssten, was die Bibel sagt.
Doch ein solcher Mensch akzeptiert in Wirklichkeit nicht alles, was die Bibel sagt. Er nimmt das an, was er anerkennen möchte und ignoriert die Teile, die Gott in einem anderen Licht darstellen. Auf diese Weise entdecken wir die Wahrheit, dass...
Gott widersteht den Hochmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade. Jakobus 4,6
Wie funktioniert das?
Denn wer [nur] Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel anschaut. Jakobus 1,23
Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumesst, wird auch euch zugemessen werden. Matthäus 7,2
Darum bist du nicht zu entschuldigen, o Mensch, wer du auch seist, der du richtest! Denn worin du den anderen richtest, verurteilst du dich selbst; denn du, der du richtest, verübst ja dasselbe! Römer 2,1
Wenn jemand die Bibel liest und jene Schriftstellen ignoriert, die einen vollkommen liebevollen Gott beschreiben, und es vorzieht, sich auf die Stellen festzulegen, wo es scheint, als würde Gott Menschen direkt umbringen, enthüllt er tatsächlich seinen eigenen Charakter. Ein solcher Mensch bekleidet Gott mit seinen eigenen Eigenschaften, genau wie Satan es tut, und offenbart seine Feindschaft gegenüber Gott.
Das hast du getan, und ich habe geschwiegen; da meintest du, ich sei gleich wie du. Aber ich will dich zurechtweisen und es dir vor Augen stellen! Psalm 50,21
Gott hat die Bibelschreiber inspiriert, auf eine Art zu schreiben, dass der Charakter des Menschen offenbart wird. Die gotteslästerliche Natur des Menschen versucht immer, Gott in sein eigenes Bild zu verwandeln. Er projiziert seine eigene Natur und sein Urteil auf Gott, deshalb wurde die Bibel sehr sorgfältig entworfen, um einen Spiegel für die Seele des Menschen bereitzustellen.
Wenn ein Unbekehrter die Bibel liest, erkennt er sofort sein eigenes Gesicht in den Handlungen Gottes. Derjenige, der seine Sünden bekannt hat und weiß, dass in ihm nichts Gutes ist, schaut auf Jesu köstlichen Charakter, und wenn ein solcher die Bibel liest, sieht er ein völlig anderes Bild von Gott. Christi Charakter, wie er den Menschen auf Erden offenbart wurde, verändert die Reflexion in dem Spiegel der Bibel und der Maßstab Satans fällt von seinen Augen, sodass er das erkennt, was wahrlich so kostbar ist, dass es das Herz entzückt.
Der natürliche Mensch liest die Teile der Bibel, die mit seinem Denken übereinstimmen, und ignoriert einfach den Rest, oder aber er bemerkt beim oberflächlichen Lesen scheinbare Widersprüche und lehnt die Bibel vollständig ab.
Der geistliche Mensch studiert die ganze Schrift und wird durch die scheinbaren Widersprüche gedemütigt. Darin erkennt er seine Unfähigkeit, Gottes Wort völlig zu erfassen, und fleht um Hilfe, um die Bibel zu verstehen. Wenn er lernbereit ist, wird die Bibel anfangen, ihm die Schönheit des Charakters Gottes zu offenbaren. Es erfordert viel demütiges Gebet, um die Teile so zusammenzusetzen, wie Gott es vorgesehen hat. Das war jedenfalls meine Erfahrung und die anderer Geschwister. Wenn ich Schriftstellen las, die ich nicht in Einklang miteinander bringen konnte, rang ich mit dem Herrn im Gebet. Ich kniete nieder und bat meinen Vater, mir zu helfen und mir die Wahrheit zu zeigen. Es ist so eine Freude, wenn nach ernstlichem Gebet die Wahrheit offenbart wird.
Wenn wir die Geschichten in den folgenden Kapiteln betrachten, werden wir nicht einfach zwei oder drei Texte nehmen, um eine Schlussfolgerung daraus zu ziehen, sondern wir müssen alle Texte zu einem Thema zusammentragen, sodass am Ende keiner mehr übrig ist, der nicht in Einklang mit den anderen ist.
Wir müssen uns auch an die Prinzipien des Spiegels erinnern. In Kapitel neun haben wir in der Geschichte von der Frau gelernt, die Jesus bat, ihre Tochter zu heilen, dass Jesus seine Ausdrucksweise sorgfältig wählt, um seinen Zuhörern die Möglichkeit zu lassen, ihr eigenes Urteil auf Ihn zu projizieren.
Das rassistische Vorurteil der Jünger wurde deutlicher entlarvt durch den Spiegel, den Jesus benutzte, um ihnen zu helfen, ihren Fehler zu erkennen, als Er die Bitte der Frau erfüllte. In der Geschichte von dem reichen Mann und Lazarus haben wir gelernt, dass Jesus vorherrschendes Volkstum gebrauchte, um seinen Hörern wichtige Wahrheiten deutlich zu machen. Diese Anschauungen sind nicht die seinigen, doch Er benutzte sie, um sie und auch uns die Dinge zu lehren, von denen Er möchte, dass wir sie erkennen. Das ist ein bedeutender Punkt, der beim Bibellesen verstanden werden muss. Jesus kann Begriffe und eine Sprache benutzen, die nicht Seine eigenen sind, und wenn eine Person nicht danach trachtet, die gesamte Bibel in Einklang zu bringen, können diese Passagen benutzt werden, um den Irrtum des Lesers zu bestärken. Hier können wir wieder das Wirken des Spiegels erkennen.
Wir wollen noch ein paar Schlüsselprinzipien zusammenfassen, bevor wir weiter gehen.
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Berücksichtige alle Schriftstellen zu einem Thema, wähle nicht nur die aus, die dir passen.
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Nahe dich demütig dem Studium der Bibel und bete um Weisheit.
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Lese die Bibel in dem Licht des Lebens von Jesus hier auf der Erde.
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Behalte immer das Spiegelprinzip im Hinterkopf. Die Bibel kann von Menschen erdachte Vorstellungen ausdrücken, um biblische Wahrheiten zu vermitteln. Die Schrift kann auch in einer Weise ausgedrückt sein, die sowohl fleischlich als auch geistlich gelesen werden kann. Der Leser bestimmt selbst, wie er liest.