Agape 3 - Der Tod am Kreuz
veröffentlicht Aug 02, 2017 von Adrian Ebens in Agape
Die Mission des Sohnes Gottes auf Erden war es, den Charakter Seines Vater zu offenbaren. Wie köstlich ist es doch, von dem liebevollen, zärtlichen Heiland zu lesen, wie Er die Beladenen erleichterte, die Kranken heilte und die Herzen von Männern, Frauen und Kindern berührte. Müttern verlangte es ernstlich danach, Ihm ihre Kinder zu bringen, damit Er sie anrühren und segnen möge. Noch nie zuvor hatte die Welt eine solche selbstlose und fürsorgliche Liebe erlebt. Mit jeder Stunde, die verging, wurde das Bild Seines Vaters wieder zu der Schönheit von Eden zurückgebracht. Für so viele Menschen war Jesu Angesicht das erste, das sie je sahen, nachdem Jesus ihnen die Augen geöffnet hatte, oder war die erste Stimme, die sie je wahrnahmen, der melodische Klang von Gottes Sohn, voller Gnade und Wahrheit..
Das überwältigende Bild, das uns Jesus vor die Augen malte, war die vollkommene Entsprechung zu den Worten, die etwa 1500 Jahre zuvor an Mose gerichtet wurden:
Da kam der HERR in einer Wolke herab und trat dort zu ihm und rief den Namen des HERRN aus. Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der HERR, der HERR, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue 2.Mose 34,5-6
Doch das Leben Jesu wurde auf eine mit Blut befleckte Leinwand gemalt. Als der zwölfjährige Jesus im Tempel stand und beobachtete, wie das Lamm geschlachtet wurde, wusste Er, dass dies Sein Schicksal sein würde. Der Täufer verkündete Ihn der Welt mit dem Titel „das Lamm Gottes, dass der Welt Sünden trägt“ (Johannes.1,29). Der Lohn der Sünde musste bezahlt werden, der Gerechtigkeit musste Genüge getan werden, wie die Schrift sagt.
… sodass sie ohne Verdienst gerechtfertigt werden durch seine Gnade aufgrund der Erlösung, die in Christus Jesus ist. Ihn hat Gott zum Sühnopfer bestimmt, [das wirksam wird] durch den Glauben an sein Blut, um seine Gerechtigkeit zu erweisen, weil er die Sünden ungestraft ließ, die zuvor geschehen waren, als Gott Zurückhaltung übte, um seine Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit zu erweisen, damit er selbst gerecht sei und zugleich den rechtfertige, der aus dem Glauben an Jesus ist. Römer 3,24-26
War es Gott, der das Kreuz verlangte? War es Seine Strafe für die Übertreter Seines Gesetzes? Diese Fragen sind von entscheidender Bedeutung. Wenn Gottes Zorn durch den Tod Seines eigenen Sohnes zufrieden gestellt wurde, und dieser Tod etwas war, dass Gott selbst festgelegt hatte, dann wird letztlich das schöne Bild, das Jesus uns von Seinem Vater gemalt hat, befleckt mit dem Blut eines unschuldigen Kindes. Die Worte Jesu „Es ist vollbracht“ würden das Bild eines wunderbaren Vaters nicht zur Vollendung bringen, sondern stattdessen für immer den Glauben verkörpern, dass Gott den Tod verlangt, um Seinen Zorn gegen die Sünde zu befriedigen. Das würde Ihn zum Urheber des Todes und zum Begründer von gewaltsamer Vergeltung machen.
Der Prophet Jesaja sprach schon 700 Jahre zuvor vom Kreuz Christi und beschrieb unsere menschliche Reaktion darauf.
Wer hat unserer Verkündigung geglaubt, und der Arm des HERRN, wem ist er geoffenbart worden? Er wuchs auf vor ihm wie ein Schössling, wie ein Wurzelspross aus dürrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht; wir sahen ihn, aber sein Anblick gefiel uns nicht. Verachtet war er und verlassen (engl.: zurückgewiesen) von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut; wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt, so verachtet war er, und wir achteten ihn nicht. Fürwahr, er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen; wir aber hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden. Jesaja 53,1-5
Als Christus kam, um die Menschheit zu retten, bestand unsere natürliche gemeinschaftliche Reaktion darin, Ihn abzulehnen. Er kam, um uns ewiges Leben anzubieten, aber die natürliche menschliche Erwiderung darauf war, dieses Angebot zu verschmähen.
In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. Johannes 1,4-5
Der Sohn Gottes nahm unsere Sünden auf sich selbst, aber unsere Reaktion darauf war, dass wir glaubten, Er sei von Gott geschlagen worden. Die Worte geschlagen und niedergebeugt bedeuten geprügelt, zerstört und gewaltsam getötet. Doch es war nicht Gott, der Seinem Sohn am Kreuz den gewaltsamen Todesstoß versetzte, obwohl es das ist, was die Menschen glauben, aber es ist nicht die Wahrheit. Was also verursachte den Tod des Sohnes Gottes am Kreuz? Das Muster wurde ganz am Anfang gelegt, als Adam gefragt wurde, ob er vom Baum der Erkenntnis des Gutes und Bösen gegessen hatte.
Da rief Gott der HERR den Menschen und sprach: Wo bist du? Und er antwortete: Ich hörte deine Stimme im Garten und fürchtete mich, denn ich bin nackt; darum habe ich mich verborgen! Da sprach er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, du solltest nicht davon essen? Da antwortete der Mensch: Die Frau, die du mir zur Seite gegeben hast, die gab mir von dem Baum, und ich aß! 1.Mose 3,9-12
Adam bat nicht um Gnade oder Vergebung. Seine Sünde hatte seine Wahrnehmung so weit verblendet, dass es ihm gar nicht in den Sinn kam. Anstatt seine Schuld anzuerkennen und um Gnade zu bitten schob er Gott die Schuld zu, weil dieser es ja war, der Eva geschaffen hatte, die ihn dann verführte. Er stellte sich Gott als hart und strafend vor, und in diesem Irrtum blieb ihm der wahre Charakter Gottes verborgen. In der Geschichte von Kain sehen wir die Auswirkung desselben Prinzips:
Und Kain sprach zum HERRN: Meine Strafe ist zu groß, als dass sie mir vergeben werden könnte! 1.Mose 4,13 Wycliff Bibel
Kain weigerte sich zu bereuen, weil er glaubte, dass Gott ihm nicht vergeben würde. Das ist die Macht der Sünde über die Menschheit. Es ist die Sünde zu glauben, dass Gott uns nicht vergeben kann. Selbst der verlorene Sohn bat nicht um Vergebung, sondern versuchte statt dessen durch Werke für seine schlechten Taten selbst aufzukommen.
Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht mehr wert, dein Sohn zu heißen; mache mich zu einem deiner Tagelöhner! Lukas 15,18-19
Der einzige Weg für den Menschen, Buße zu tun, besteht darin, dass er den Geist Christi annimmt, der ihm als Geschenk angeboten wird und ihn dazu befähigt, seine Hände auszustrecken und um Vergebung zu bitten und diese dann zu empfangen.
Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr umgebracht habt, indem ihr ihn ans Holz gehängt habt. Diesen hat Gott zum Fürsten und Retter zu seiner Rechten erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu gewähren. Apostelgeschichte 5,30-31
Als Adam sündigte, wurde seine Haltung feindselig gegenüber Gott. Sein Herz stand im Krieg mit Ihm, denn wir lesen:
Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede. Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht. Römer 5,6-7 (Luther 84)
Um Adam die Fähigkeit zu geben, zu bereuen und um Vergebung zu bitten, sandte Gott den Geist Seines Sohnes in Adams Herz, damit er rufen konnte: "Abba Vater". Nur der Geist Jesu in Adam konnte ihm dazu die Gnade geben.
Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater! Galater 4,6
Als Er zu Adam kam, während dieser in Feindschaft zu Ihm stand, wurde Christus gezwungen, diese Feindschaft in Adams Herzen zu ertragen, damit Er ihm Gnade geben konnte. Diese Feindschaft durchbohrte das Herz Christi und verursachte Ihm großes Leid.
… da er sprach: Sie sind ja mein Volk, Kinder, die nicht untreu sein werden! Und so wurde er ihr Retter. Bei all ihrer Bedrängnis war er auch bedrängt, und der Engel seines Angesichts rettete sie; in seiner Liebe und seinem Erbarmen hat er sie erlöst; er nahm sie auf und trug sie alle Tage der Vorzeit. Jesaja 63,8-9
In diesem Sinne ist Christus das Lamm, das von Grundlegung der Welt geschlachtet ist (Offenbarung 13,8). Um dem Menschen den Wunsch und den Willen zu ermöglichen, um Gnade und Vergebung zu bitten, musste Jesus den Schmerz der menschlichen Ablehnung und des Hasses erleiden. Er ist von den Menschen verachtet und verlassen, ein Mann voller Schmerzen und mit Leid vertraut. Jedes Mal, wenn Männer und Frauen dem Ruf Christi an ihr Herz widerstreben, durchbohrt Ihn diese Zurückweisung in der Tiefe Seiner Liebe zu diesen Seelen. Jede böse Tat, die sich ein Menschenherz ausdenkt, verursacht Christus unglaublichen Kummer, und zwar für beide, Täter und Opfer. Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet war Christus tatsächlich schon in den Tagen Jesajas von den Menschen verachtet, verlassen und zurückgewiesen, 700 Jahre bevor Er auf der Erde erschien. Deshalb trägt Er auch heute noch denselben Kummer wie ein Kreuz auf Seinen Schultern, damit Er der Menschheit noch mehr Zeit geben kann, sich von ihren grausamen und harten Wegen abzuwenden und die Wahrheit über Seinen Vater zu lernen.
Als sich die menschliche Rasse entschied, nicht zu glauben, dass Gott vergeben könnte, war dies der Preis, den Christus bezahlen musste, um die Menschheit zu erlösen. Damit Er unseren Platz einnehmen konnte, musste Er sterben, wie die Menschen sterben. In diesem Tod glaubt der Sünder, dass Gott ihm nicht vergeben wird. Es ist diese Lüge, dass Gott nicht vergeben kann, die Satan die Macht über den Tod verleiht. Darum konnte Christus Satan auch nur durch den Tod besiegen.
Da nun die Kinder an Fleisch und Blut Anteil haben, ist er gleichermaßen dessen teilhaftig geworden, damit er durch den Tod den außer Wirksamkeit setzte, der die Macht des Todes hatte, nämlich den Teufel. Hebräer 2,14
Der Tod am Kreuz ist der Tod, den die Sünde fordert - nicht Gott. Sobald jemand die Grenze zur Sünde überschreitet, ist es für ihn unmöglich, zurückzukommen, da eine jegliche Wahrnehmung von Barmherzigkeit und Gnade verschwunden und die einzig mögliche Folge der Tod ist. Wenn der Mensch in das vollkommene Gesetz Gottes blickt wie in einen Spiegel, und versucht, den Tod Gott zuzuschreiben, reflektiert sich das sofort auf den Menschen zurück und zerstört ihn.
Denn wer nur Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel anschaut. Jakobus 1,23
Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumesst, wird auch euch zugemessen werden. Matthäus 7,2
Indem Adam die Frucht des Baumes nahm, entschied er sich zu glauben, dass Gott nicht sein Bestes am Herzen lag. Er glaubte der Lüge der Schlange, dass Gott ein selbstsüchtiger Lügner sei. Diese Gedanken, projiziert auf die vollkommene Spiegelfläche des Gesetzes, kamen direkt auf ihn zurück und richteten ihn selbst gemäß seiner Wahrnehmung. Seine Vorstellung von Gott verdorrte völlig seine Hand, die sich eigentlich nach Gnade und Barmherzigkeit ausstrecken sollte. Es war für ihn absolut unmöglich, aus dieser Position herauszukommen, und so musste der Tod die Folge sein, denn das ist die Strafe, die er selbst beschlossen hat.
Um diese Prinzipien der Welt zu zeigen, kam Christus, damit Er uns das Kreuz offenbaren und wir die wahre Natur der Sünde erkennen konnten. Jesus sprach die Worte eines Mannes, der beladen mit Sünden ist.
Und um die neunte Stunde rief Jesus mit lauter Stimme: Eli, Eli, lama sabachthani, das heißt: »Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« Matthäus 27,46
Gott hatte Seinen Sohn nicht verlassen. Als Christus jedoch unsere Sünden auf sich selbst nahm, starb Er als ein Mensch, dem nicht vergeben werden kann, denn das ist der Beschluss des Menschen. In diesen Worten von Christus erkennen wir den Fluch der Sünde auf Ihm, den Fluch, der von Kain so ausgedrückt wurde.
Siehe, du vertreibst mich heute vom Erdboden, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und ruhelos und flüchtig sein auf der Erde. Und es wird geschehen, dass mich totschlägt, wer mich findet! 1.Mose 4,14
Das Wort “ruhelos” kann auch schwanken und zittern bedeuten. Christus demonstrierte, dass Er den Fluch Kains trug. Er fühlte, dass Gottes Angesicht Ihm verborgen war, und schwankte und zitterte unter dem Empfinden von unserer Schuld. Die Schrift sagt uns, was das Angesicht des Vaters verbirgt.
Denn um deinetwillen trage ich Schmach, und Schande bedeckt mein Angesicht. Psalm 69,7
sondern eure Missetaten trennen euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass er nicht hört! Jesaja 59,2
Mit Sünden beladen rief Christus aus:
Denn Übel bis zur Unzahl haben mich umgeben, meine Sünden haben mich erreicht, dass ich nicht aufzublicken vermag; zahlreicher sind sie als die Haare meines Hauptes, und mein Herz hat mich verlassen. Psalm 40,13 (Elberfelder)
Vom Vater lesen wir:
Denn er hat nicht verachtet noch verabscheut das Elend des Armen, und hat sein Angesicht nicht vor ihm verborgen, und als er zu ihm schrie, erhörte er ihn. Psalm 22,25
Die Schande unserer Sünden bedeckten das Angesicht Jesu, sodass Er des Vaters Angesicht nicht mehr sehen konnte. Er blickte dem Tod genauso ins Auge, wie es jeder Sünder am Ende des großen Kampfes tun muss. Christus fühlte die Feuersglut in Seiner Seele.
Die Fesseln des Totenreiches (engl: “Hölle”) umschlangen mich, es ereilten mich die Fallstricke des Todes. In meiner Bedrängnis rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott; er hörte meine Stimme in seinem Tempel, mein Schreien vor ihm drang zu seinen Ohren. Da bebte und erzitterte die Erde; die Grundfesten der Berge wurden erschüttert und bebten, weil er zornig war. Rauch stieg auf von seiner Nase und verzehrendes Feuer aus seinem Mund; Feuersglut sprühte daraus hervor. Psalm 18,6-9
Christus erlitt den Tod der Gottlosen. Ein Feuer ging aus von Christus und verzehrte Ihn. Unsere Sünden auf Christus verursachten Ihm, so zu leiden wie Satan und alle Gottlosen leiden werden am Ende.
Mit deinen vielen Missetaten, durch die Ungerechtigkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer entweiht; da ließ ich ein Feuer von dir ausgehen, das dich verzehrte… Hesekiel 28,18
Als unser Stellvertreter war Christi Heiligtum oder Körpertempel verunreinigt durch die Menge unserer Missetaten. Er wurde um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Den schrecklichen Tod, den Satan einmal sterben wird, hat Christus am Kreuz bereits durchlebt. Das Herz Christi barst durch das Feuer, das aus Ihm herausbrach, und Wasser und Blut kamen hervor. Christus starb in den Flammen einer lebenden Hölle und genauso werden die Gottlosen sterben. Ich halte inne und denke mit Erstaunen darüber nach, dass genauso, wie der Vater Seinen Sohn niemals verlassen, sondern mit Ihm den Tod am Kreuz erlitten hat, unser Vater und Erretter auch bei den Gottlosen sein wird, wenn sie einst in diesen Flammen der Hölle leiden werden. Die Bibel sagt uns:
Bei all ihrer Bedrängnis war er auch bedrängt. Jesaja 63,9
Kein Vater freut sich bei dem Verlust eines Kindes. Es ist ein großer Schmerz für Ihn, und so werden unser Vater und Sein Sohn bei dem Tod der Gottlosen noch einmal die Qual des Kreuzes erleiden. Während die Gerechten auf den Mauern Zions stehen und diejenigen, die sie geliebt haben, in jenen Flammen sehen werden, muss unser Erlöser sie durch dieses Kreuz hindurch tragen. Es wird 1000 Jahre dauern, um sie für dieses Ereignis vorzubereiten. Wie Maria und die Jünger den Sohn Gottes am Kreuz sahen und in Verzweiflung weinten, so werden auch die Gerechten durchdrungen von dem ewigen Verlust ihrer Lieben, die die Gnade Gottes abgelehnt hatten. Erst dann wird uns gesagt, dass Gott alle Tränen von unseren Augen abwischen wird.
Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Offenbarung 21,4
Dies geschieht nach dem Tod der Gottlosen in Offenbarung 20:
Und das Meer gab die Toten heraus, die in ihm waren, und der Tod und das Totenreich gaben die Toten heraus, die in ihnen waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und das Totenreich wurden in den Feuersee geworfen. Das ist der zweite Tod. Und wenn jemand nicht im Buch des Lebens eingeschrieben gefunden wurde, so wurde er in den Feuersee geworfen. Offenbarung 20,13-15
Wie Christus vor 2000 Jahren aus dem Grab Seiner Leiden auferstand, so wird Er sich auch von dem Schmerz erheben, Milliarden Seiner Kinder verloren zu haben. Kinder, die Ihn angespuckt, Ihn verachtet und Seine liebevolle Barmherzigkeit zurückgewiesen hatten. Und wie Christus auferweckt wurde durch den Segen Seines Vaters, so werden auch wir auferweckt werden mit Ihm, um in die neue Erde einzugehen, ohne dass auch nur ein Schatten des Leidens verbleibt.
Kommen wir noch einmal zurück zu den Leiden Christi am Kreuz, hier wollen wir etwas beachten. Wir können sehen, dass Christus, obwohl Er sich in einem Zustand tiefster Verzweiflung befand und sich vollständig allein und isoliert fühlte, den Vater im Glauben darum bat, denjenigen zu vergeben, die dabei waren, Ihn zu töten.
Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun! Lukas 23,34
Der Tod am Kreuz entlarvt Satans Lüge, dass Gott nicht vergeben kann. Wir erkennen, dass Gott für unsere menschliche Wahrnehmung von Gerechtigkeit bereitwillig Seinen Sohn aufgab. Er ließ es zu, dass Sein Sohn ohne Hoffnung starb, damit, sobald Er aus dem Grab auferstanden war, wir dann glauben könnten, dass uns unsere Sünden tatsächlich vergeben werden. Der Geist des Sohnes Gottes kommt in unsere Herzen und erhebt unsere geistlich verdorrte Hand, damit wir die Gnade Gottes ergreifen können.
Wie wunderbar zu wissen, dass Gott nicht den Tod verlangt. Er steht dem Sünder nicht als Scharfrichter mit der Todesstrafe gegenüber. Bereitwillig erlaubte unser Vater Seinem Sohn, uns das Ende derer zu zeigen, die sich weigern an die Gnade Gottes zu glauben. Er war es nicht, der Seinen Sohn tötete, um Seinen Zorn zu rächen, stattdessen gab Er Seinen Sohn unserem Zorn hin, damit wir durch diesen Tod die Liebe Gottes erkennen können.
Die Warnung, die Gott Adam im Garten aussprach, dass er, wenn er die Frucht isst, sterben würde, war keine Drohung, ihn zu töten. Es war eine Warnung vor dem Urteil, dass der Mensch sich selbst auferlegen würde in der Annahme, dass Gott selbstsüchtig sei und deshalb nicht vergibt. Es ist eine wunderbare Wahrheit, dass nur der Eine, der die Höhe und Tiefe, die Länge und Breite der Liebe Gottes kannte, wusste, dass es möglich war, Gott um Gnade und Vergebung zu bitten. Es ist daher deutlich, dass der Sohn Gottes derjenige ist, der in die Herzen der Menschen hineinreicht, um ihnen den Mut zu geben, zu glauben, dass ihnen vergeben werden kann.
Wie wunderbar ist die Offenbarung des Kreuzes. Lasst uns Christus nicht mehr länger als “von Gott geschlagen und niedergebeugt” ansehen, sondern vielmehr als von “den Menschen verachtet und verlassen” - geschlagen und niedergebeugt durch ein falsches Verständnis von Gottes Charakter. Nicht Gott hat den Tod als Strafe für die Sünde festgelegt. Tod ist das sichere Resultat des Glaubens, das Gott nicht vergibt.