Die Atmosphäre um uns herum
veröffentlicht Mai 09, 2019 von Franziska Bunkus in Allgemein
Der Einfluss von Gedanken und Handlungen umgeben den Menschen wie eine unsichtbare Atmosphäre, die von allen unbewusst eingeatmet wird, die mit ihnen in Kontakt kommen. Wenn diese oft mit giftigen Einflüssen belastete Atmosphäre von anderen eingeatmet wird, ist moralische Verderbtheit das sichere Resultat. (Testimonies for the Church V, 111, 1882)
Engel bringen eine himmlische Atmosphäre
Die Berichte vom Eingreifen dieser Engel sollten dem Mitarbeiter in Gottes Werk Kraft und Mut vermitteln. Wie in den Tagen der Apostel gehen auch heute noch himmlische Boten über die Erde, trösten die Bekümmerten, beschützen die Unbußfertigen und suchen Menschenherzen für Christus zu gewinnen. Wir können sie zwar nicht mit unseren Augen wahrnehmen, aber dennoch sind sie bei uns, um uns zu führen, zu unterweisen und zu bewahren. {WA 151.5}
Der Himmel ist der Erde durch eine geheimnisvolle Leiter näher gebracht, die fest auf der Erde steht und mit ihrer Spitze bis an den Thron des Unendlichen reicht. Beständig steigen Engel diese von Licht umflutete Leiter auf und nieder. Sie bringen die Gebete der Notleidenden und Bedrängten zum Vater empor und vermitteln den Menschenkindern Segen und Hoffnung, Mut und Hilfe. Diese Engel des Lichts umgeben die Seele mit einer himmlischen Atmosphäre und erheben uns zu dem Unsichtbaren und Ewigen. Mit unseren natürlichen Sinnen können wir ihre Gestalt nicht wahrnehmen. Nur mit dem geistlichen Auge können wir himmlische Dinge erkennen. Nur das geistliche Ohr kann die Harmonie der himmlischen Stimmen hören. {WA 152.1}
Paulus hatte eine himmlische Atmosphäre
„Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verläßt sich auf dich.“ Jesaja 26,3. Das Antlitz von Paulus drückte einen vom Himmel geborenen Frieden aus, der viele Seelen für das Evangelium gewann. {WA 506.1}
Paulus trug die Atmosphäre des Himmels mit sich. Alle, die mit ihm in Berührung kamen, spürten den Einfluss seiner Gemeinschaft mit Christus. Daß die von ihm verkündigte Wahrheit sich in seinem Leben offenbarte, verlieh seiner Predigt überzeugende Kraft. Hierin liegt die Macht der Wahrheit. Der unbeabsichtigte, unbewußte Einfluß eines geheiligten Lebens ist die überzeugendste Predigt zugunsten der Christenheit. Argumentationen können mitunter, selbst wenn sie unwiderlegbar sind, nur noch stärkeren Widerstand erregen; aber von dem Beispiel eines göttlichen Wandels geht eine Kraft aus, der man sich unmöglich ganz entziehen kann. {WA 506.2}
„Lasset uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge“, schreibt der Apostel, „sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.“ Die Vollkommenheit des christlichen Charakters wird erreicht, wenn der Antrieb, dem Nächsten zu helfen und zu segnen, ständig dem Innern des Gläubigen entspringt. Gerade diese Atmosphäre der Liebe, die die Seele des Gläubigen umgibt, macht ihn für andere zu einem Geruch des Lebens zum Leben, und ermöglicht Gott, seine Arbeit zu segnen. {WA 549.3}
Eine falsche Atmosphäre
Keiner von uns kann leben, ohne einen Einfluss auf die Welt zu haben. Kein Familienmitglied kann sich selbst so verschließen, dass andere Familienmitglieder nicht seinen Einfluss und seinen Geist spüren. Schon der Gesichtsausdruck hat einen Einfluss zum Guten oder zum Bösen. Sein Geist, seine Worte, seine Handlungen, seine Einstellung anderen gegenüber sind unverkennbar. Wenn er in Selbstsucht lebt, umgibt er seine Seele mit einer tödlichen Atmosphäre. Wenn er jedoch mit der Liebe Christi erfüllt ist, wird er Höflichkeit, Freundlichkeit und zärtliche Rücksichtnahme auf die Gefühle anderer offenbaren, und seinen Mitmenschen durch seine Liebesdienste ein zärtliches, dankbares, glückliches Gefühl vermitteln. Es wird offenkundig, dass er für Jesus lebt, täglich zu Seinen Füßen sitzt und von Ihm lernt, und Sein Licht und Seinen Frieden empfängt. Er wird dem Herrn sagen können: "Deine Sanftmut macht mich groß" Psalm 18,36. {Adventist Home 33.4}
Eine reflektierende Atmosphäre
Das Glück und die Brauchbarkeit ihres gesamten zukünftigen Lebens hängen davon ab, dass sie jetzt den richtigen Kurs einschlagen. Oft nehmen sie an einander unerwartete Schwächen und Mängel wahr, aber die Herzen, die die Liebe vereint hat, werden auch bisher unbekannte Vorzüge erkennen. Lasst uns doch versuchen, die Vorzüge statt die Mängel an einander zu entdecken. Oft ist es unsere eigene Einstellung, die Atmosphäre, die uns selbst umgibt, die festlegt, was uns in dem anderen offenbart wird. {AH 105.3}
Eine richtige Atmosphäre
Das Leben Christi übte einen sich beständig erweiternden, unbegrenzten Einfluß aus, einen Einfluß, der Ihn mit Gott und der ganzen menschlichen Familie verband. Durch Christus hat Gott den Menschen mit einem Einfluß ausgestattet, der es ihm unmöglich macht, für sich selbst zu leben. Wir sind als Individuen mit unseren Mitmenschen verbunden, ein Teil von Gottes großem Ganzen, und stehen unter gegenseitigen Verpflichtungen. Keiner kann unabhängig von seinen Mitmenschen sein, denn das Wohlbefinden des Einzelnen übt seine Wirkung auf andere aus. Nach dem Plane Gottes soll ein jeder fühlen, daß er zum Wohlergehen anderer notwendig ist und darnach trachten soll, deren Glück zu fördern. {CGl 335.3}
Eine jede Seele ist von einer ihr eigenen Atmosphäre umgeben, einer Atmosphäre, die erfüllt sein kann mit der lebenspendenden Kraft des Glaubens, des Mutes und der Hoffnung und mit dem süßen Duft der Liebe, oder die schwer und drückend sein kann durch düstere Unzufriedenheit und Selbstsucht, oder vergiftet mit tödlicher Ansteckung von ihren gehegten Sünden. Durch die uns umgebende Atmosphäre wird jede Person, mit der wir in Berührung kommen, bewußt oder unbewußt beeinflußt. {CGl 336.1}
Dies ist eine Verantwortlichkeit, der wir uns nicht entziehen können. Unsere Worte, unsere Handlungen, unsere Kleidung, unser Benehmen, ja selbst unser Gesichtsausdruck üben einen Einfluß aus. Von dem in dieser Weise gemachten Eindruck hängen Folgen entweder zum Guten oder zum Bösen ab, die kein Mensch ermessen kann. Ein jeder auf diese Weise vermittelte Impuls ist ein Same, der seine Ernte bringen wird. Er ist ein Glied in der langen Kette menschlicher Ereignisse, von denen wir nicht wissen, wie weitreichend sie sein mögen. Wenn wir durch unser Beispiel anderen in der Entwicklung guter Grundsätze helfen, geben wir ihnen Kraft, Gutes zu tun. Sie üben ihrerseits wieder denselben Einfluß auf andere aus und jene wieder auf noch andere und so können durch unseren unbewussten Einfluss Tausende gesegnet werden. {CGl 336.2}
Wenn man einen Kiesel in den See wirft, so bildet sich ein Ring und innerhalb desselben noch einer und wieder einer, und während die Zahl zunimmt, erweitern sich die Kreise, bis sie das Ufer erreichen. So ist es auch mit unserem Einfluß. Weit über unser Wissen und unsere Kontrolle hinaus wirkt er auf andere, ihnen entweder zum Segen oder zum Fluch. {CGl 336.3}
Der Charakter ist eine Macht. Das stille Zeugnis eines treuen, selbstlosen, gottseligen Lebens hat einen beinahe unwiderstehlichen Einfluß. Indem wir den Charakter Christi in unserem eigenen Leben offenbaren, arbeiten wir mit dem Herrn am Werk der Seelenrettung zusammen. Nur dadurch, daß wir in unserem Leben Seinen Charakter offenbaren, können wir mit ihm zusammen wirken und je größer der Bereich unseres Einflusses ist, desto mehr Gutes können wir tun. Wenn die, welche bekennen Gott zu dienen, Christi Beispiel folgen und die Grundsätze des Gesetzes in ihrem täglichen Leben ausführen, wenn jede Handlung Zeugnis davon ablegt, daß sie Gott über alles lieben und ihren Nächsten wie sich selbst, dann wird die Gemeinde Macht haben, die Welt zu bewegen. {CGl 337.1}
Doch es sollte nie vergessen werden, daß der Einfluß nicht weniger eine Macht zum Bösen sein kann. Es ist schrecklich, die eigene Seele zu verlieren, aber es ist weit schrecklicher, die Ursache dafür zu sein, daß andere Seelen verloren gehen. Daß unser Einfluß ein Geruch des Todes zum Tode sein sollte, ist ein furchtbarer Gedanke; dennoch ist dies möglich. Viele, die bekennen, mit Christo zu sammeln, zerstreuen und treiben die Menschen von ihm fort; deshalb ist die Gemeinde so schwach. Viele erlauben es sich, zu kritisieren und zu beschuldigen. Indem sie Verdächtigungen, neidischen Gefühlen und Unzufriedenheit Ausdruck geben, lassen sie sich von Satan als seine Werkzeuge benutzen. Ehe sie erkennen, was sie tun, hat der Widersacher seinen Zweck durch sie erreicht. Der böse Eindruck ist gemacht, der Schatten ist geworfen worden, die Pfeile Satans haben ihr Ziel getroffen. Mißtrauen, Zweifel, ja geradezu Unglaube haben von denen Besitz ergriffen, die sonst vielleicht Christum angenommen hätten. Mittlerweile blicken die Werkzeuge Satans selbstzufrieden auf die, welche sie zum Unglauben getrieben haben und die jetzt gegen alle Bitten und Ermahnungen verhärtet sind. Sie schmeicheln sich, daß sie im Vergleich zu diesen Seelen tugendhaft und gerecht sind. Sie erkennen nicht, daß diese traurigen zugrunde gerichteten Charaktere das Werk ihrer ungezügelten Zungen und rebellischen Herzen sind. Durch ihren Einfluß sind diese Versuchten gefallen. {CGl 337.2}
In dieser Weise wenden sich durch Leichtfertigkeit, Sichgehenlassen und Gleichgültigkeit seitens bekenntlicher Christen viele Seelen vom Pfad des Lebens ab. Es gibt viele, die sich fürchten werden, vor dem Richterstuhl Gottes den Folgen ihres Einflusses zu begegnen. {CGl 338.1}
Einzig und allein durch die Gnade Gottes können wir den rechten Gebrauch von unserem Einfluß machen. Aus uns selbst haben wir nichts, womit wir andere zum Guten beeinflussen können. Wenn wir unsere Hilflosigkeit und unsere Bedürftigkeit nach göttlicher Kraft erkennen, werden wir nicht auf uns selbst vertrauen. Wir kennen nicht die Folgen, die ein Tag, eine Stunde oder ein Augenblick haben mögen, und wir sollten nie den Tag beginnen, ohne unsere Wege unserem himmlischen Vater anzubefehlen. Seine Engel haben den Auftrag, über uns zu wachen und wenn wir uns unter ihre Obhut stellen, werden sie in jeder Zeit der Gefahr uns zur Rechten stehen. Wenn wir unbewußt in Gefahr stehen, einen schlechten Einfluß auszuüben, werden die Engel an unserer Seite sein und uns veranlassen, eine bessere Richtung einzuschlagen; sie werden unsere Worte für uns wählen und unsere Handlungen beeinflussen. So kann unser Einfluß eine stille, unbewußte, aber dennoch starke Macht sein, andere Seelen zu Christus und der himmlischen Welt zu ziehen. {CGl 338.2}