Die Rückkehr des Elia - Kapitel 18 - Die Kernfrage
veröffentlicht Jan 29, 2019 von Adrian Ebens in Die Rückkehr des Elia
Das deutsche Übersetzerteam ist dabei, das Buch "The Return of Elijah" - Die Rückkehr des Elia von Bruder Adrian Ebens zu übersetzen. Dies wird ein längerer Prozess sein, deshalb werden wir die einzelnen Kapitel als Artikel veröffentlichen, bis das ganze Buch fertig ist. Seid gesegnet beim Lesen!
Der Hauptteil dieses Buches wurde von Bruder Adrian Ebens in nur zwei Wochen im Juli 2007 geschrieben. Wir veröffentlichen hier die revidierte Version von 2019.
Kapitel 18. Die Kernfrage
Das bringt uns zu der Kernfrage, wie man Gleichheit definiert. Wenn wir zu beweisen versuchen, dass Christus von Natur aus gleich ist mit dem Vater, wessen Methode wenden wir dann an? Wer führte ein solches Konzept der Ermittlung von Wert ein? War das nicht Satan im Garten Eden?
Gott sagt uns deutlich:
Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. Jesaja 55,8-9
Es sind nicht Gottes Gedanken, sondern die Gedanken des Feindes, die die Menschen dazu bringen, Seinem Sohn Göttlichkeit durch eigene innewohnende Macht und den daraus resultierendem Wert zuzuschreiben. Da Gottes Königreich beziehungsorientiert ist, sollten wir den Wert Christi nicht anhand Seiner Beziehung zu Seinem Vater bewerten anstatt zu versuchen, Seinen Wert und Seine Göttlichkeit durch Seine innewohnende Macht zu beweisen? Sagt uns die Bibel nicht eindeutig, dass Christus alle Dinge durch eine Beziehung empfangen hat?
Nachdem Gott vielfältig und auf vielerlei Weise ehemals zu den Vätern geredet hat in den Propheten, hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohne, den er gesetzt hat zum Erben aller Dinge, durch den er auch die Welten gemacht hat; welcher, der Abglanz seiner Herrlichkeit und der Abdruck seines Wesens seiend und alle Dinge durch das Wort seiner Macht tragend, nachdem er [durch sich selbst] die Reinigung der Sünden bewirkt, sich gesetzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe; indem er um so viel besser geworden ist als die Engel, als er einen vorzüglicheren Namen vor ihnen ererbt hat. Hebräer 1,1-4 Elberfelder
„Indem er um so viel besser geworden ist als die Engel, als er einen vorzüglicheren Namen vor ihnen ererbt hat.” (Hebräer 1,4). Der Sohn muss den Namen, die Titel und den Besitz des Vaters erben. Welche Titel auch immer zu Gott, dem Vater, gehören, gehören gleicherweise auch dem Sohn. Sie gehören Ihm von Rechts wegen. Durch Geburt ist Er der „Erbe aller Dinge”. Der Apostel Paulus schreibt über die „Herrlichkeit unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus.” (Titus 2,13). Der Vater selbst spricht den Sohn als Gott an, indem Er zu Ihm sagt: „Dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit” (Hebräer 1,8). (E.J Waggoner, Present Truth UK, October 24, 1895)
Deshalb steht weiter von Ihm geschrieben, dass „er um so viel besser geworden ist als die Engel, als er einen vorzüglicheren Namen vor ihnen ererbt hat.” Dieser vorzüglichere Name ist der Name „Gott”, welcher im Vers acht dem Sohn durch den Vater gegeben wird: „in Bezug auf den Sohn aber (spricht der Vater), dein Thron, o Gott, ist von Ewigkeit zu Ewigkeit”. (A.T. Jones Consecrated Way p. 14, 1905)
Die Bibel erklärt deutlich, dass Christus Seinen vorzüglicheren Namen durch Erbschaft bekommen hat, und das bedeutet, durch eine Beziehung zu Seinem Vater. Wer Ohren hat zu hören, der höre.
Der Sohn Gottes wurde in der Ewigkeit vom Vater geboren (Johannes 3,16; Johannes 1,1). Er ging aus vom Vater und kam aus Ihm (Johannes 8,42). Er ist der Ausdruck (engl.: Abbild) Seines Wesens (Hebräer 1,2), und daher wurde es Ihm gegeben, Leben in sich selbst zu haben, wie der Vater Leben in sich selbst hat (Johannes 5,26).1
Hier sagen viele: „Du sagst damit, dass Christus nicht ewig ist!“ Christus ist gewiss ewig, weil Er eingesetzt wurde von Ewigkeit her. Das Wort Ewigkeit bedeutet „verborgen”, „Nullpunkt” oder „undenkliche Zeit”. Er kam hervor aus der Zeit der Ewigkeit - die Zeit, die jenseits unseres Denkens ist. Es gab also nie eine Zeit, in der sich Christus nicht in enger Gemeinschaft mit dem Vater befand, denn die einzige Zeit, die wir in unserem Denken begreifen, ist die Zeit, die mit „Im Anfang” beginnt. Jegliche Zeit, die darüber hinaus geht, ist außerhalb unseres Zeitverständnisses. Jedenfalls ist es nicht das, was Christus für uns wertvoll oder göttlich macht. Es ist schlicht und einfach die Tatsache, dass Er das Ebenbild des Vaters ist und alle Dinge durch Erbschaft empfangen hat. Die Göttlichkeit des Sohnes ist sichergestellt durch das Wort des Vaters. Die Göttlichkeit des Sohnes wird nicht bewiesen durch unabhängige, innewohnende Macht und Position, denn die Bibel spricht nie in dieser Art und Weise.
Nachdem wir nun frei geworden sind von den versklavenden Grundsätzen, durch die wir Göttlichkeit durch innewohnende Macht beweisen wollten, sind wir nun unbefangen, Bibeltexte und Aussagen aus dem Geist der Weissagung schlicht und wörtlich zu lesen.
Beachte Folgendes:
“Der große Schöpfer versammelte die Bewohner des Himmels, um in der Gegenwart aller Engel seinen Sohn in einer besonderen Weise zu ehren. Der Sohn wurde neben den Vater auf den Thron gesetzt und das Heer der heiligen Engel Gottes scharte sich um sie. Dann gab der Vater bekannt, daß er bestimmt habe, daß sein Sohn ihm gleichwertig sein soll, so daß die Gegenwart des Sohnes gleichbedeutend sein würde mit der Gegenwart Gottes. Das Wort des Sohnes galt ebenso viel wie das Wort des Vaters, und man mußte ihm genauso gehorchen. Gott setzte seinen Sohn in die Herrschaft über die himmlischen Engel ein.” {En 29.4}
Es ist wichtig zu beachten, was genau in dieser Versammlung passiert ist. Hat Gott Seinem Sohn bei dieser Versammlung eine besondere Ehre erteilt? War dies der Moment, wo Er erhöht wurde? Beachte wiederum:
Der König des Universums berief die himmlischen Heerscharen vor sich, damit er in ihrer Gegenwart die wahre Stellung seines Sohnes darlegen und die Beziehung aufzeigen konnte, die er zu allen geschaffenen Wesen unterhielt. {PP 12.2}
Und noch etwas weiter unten heißt es:
In der Stellung oder dem Ansehen Christi hatte sich nichts geändert. {PP 13.2}
In dieser vom Vater einberaumten Versammlung wurde den himmlischen Heerscharen mitgeteilt, was der Vater schon von Anfang an bestimmt hatte.
Der entscheidende Punkt ist hier, dass die Macht und Autorität, die Christus besaß, Ihm von Seinem Vater gegeben wurde. Es war die Gleichheit, die der Sohn besaß durch die Beziehung, die es Ihm ermöglichte, die Gleichheit in Macht und Stellung zu besitzen - nicht umgekehrt.2 Christus muss nicht Seinen Stammbaum nachweisen, um als gleich betrachtet zu werden. Seine Beziehung zu Seinem Vater und das Wort Seines Vaters sind ausreichend. Christus lebt von einem jeden Wort des Vaters (Matthäus 4,4).
Dieser Kampf zwischen Christus als dem Sohn Gottes durch Beziehung im Gegensatz zu einem Sohn durch innewohnende Macht wird deutlich offenbart bei der Taufe Jesu und der Versuchung in der Wüste.
Der Vater sagt in Matthäus 3,17: „Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.” Christus wurde von Seinem Vater bestätigt einfach durch Seine Beziehung zu Ihm. Als Satan in der Wüste zu Christus kam, verlangte er von Ihm, Seine Göttlichkeit durch Seine innewohnende Macht zu beweisen. Christus weigerte sich strikt das zu tun, aber jedes Mal wenn wir versuchen zu beweisen, dass Christus gleich mit Gott ist wegen Seiner innewohnenden Macht, ist es, als ob wir versuchen, Steine in Brot zu verwandeln, um Satans Forderung nachzukommen.
Wir könnten diesem Thema noch viel mehr Zeit widmen, aber ich behaupte, dass es falsch ist, die zugrundeliegende Hypothese beweisen zu wollen, dass Göttlichkeit nur Wesen von höchster innewohnender Macht zugeschrieben wird.
Futßnoten:
1“Der Konflikt zwischen Christus und Satan begann im Himmel (Offb.12,7) in einem Gefecht von Angesicht zu Angesicht. Satan war mit der Position nicht zufrieden, die er als Luzifer (Jes.14,12) oder als Lichtträger, wie der Name besagt, innehatte, sondern er trachtete danach zu sein “wie der Allerhöchste”, und damit das Licht selbst zu sein (1.Joh.1,5) und die Quelle des Lichts. Da Licht nur eine Manifestation des Lebens ist (Joh.1,4), war dies die Forderung eines geschaffenen Wesens (Hes. 28,15), die Quelle oder der Ursprung des Lebens zu sein, was nur dem eingeborenen Sohn (Joh. 5,26) gewährt werden konnte, der eins ist mit dem Vater, der wahren Quelle. (Ps. 36,9). (SDA Sabbath School Lesson 1902 April 19 Page 13,14)
2Ein Punkt, den ich hier zu unterscheiden für wichtig halte, ist, dass Christi Fähigkeit, eine gleichwertige Beziehung zum Vater zu haben, was bedeutet, dass Er Ihn völlig verstehen konnte, von Ihm erforderte, die göttliche Natur des Vaters zu besitzen. Ich glaube, dass Christus darum geboren und nicht geschaffen wurde. Die göttliche Natur war wesentlich für die Gleichheit der Beziehung, aber die göttliche Natur, die Christus besaß, war nicht die Grundlage dieser Gleichheit, sondern stellte die Elemente für eine Gleichheit in der Beziehung bereit.