Keine Anwendung von Gewalt in Gottes Königreich
veröffentlicht Jul 21, 2018 von Ellen White in Der Charakter Gottes
Keine Anwendung von Gewalt in Gottes Königreich gemäß dem Geist der Weissagung:
Die Prinzipien des Charakters Gottes wurden den Engeln als Grundlage ihrer Erziehung ständig vor Augen gehalten. Diese Prinzipien sind Güte, Barmherzigkeit und Liebe. Siehe 2.Mose 34,6. Alle, die eine Vertrauensstellung innehaben und über Macht und Einfluss verfügen, sollen selbstverständliche Erkenntnisse beachten und gerne annehmen. Sie sollen Gottes Prinzipien anerkennen und alle, die Gott dienen, durch die Darstellung der Wahrheit, Gerechtigkeit und Güte [Gottes] davon überzeugen, dass sie die einzige Macht sind, die angewandt werden soll. Zwang und Gewalt darf niemals zum Tragen kommen ... {CS 7.2}
Diese Prinzipien sollen auch die Grundlage der Erziehung in jeder Institution auf der Erde sein. Die Regeln, die Gott uns gab, sollen in jeder Gemeinde beachtet und respektiert werden. Gott hat das angeordnet. Siehe Matthäus 28,20. Seine Art der Regierung soll geistig-moralisch sein. Nichts darf mit Zwang oder Gewalt geschehen. Die Wahrheit soll die beherrschende Macht sein. Jeder Dienst soll freiwillig und aus Liebe zu Gott erfolgen. Alle, die mit einer einflussreichen Stellung geehrt wurden, sollen Gott darstellen, denn in ihrem Amt handeln sie an Gottes Stelle ... {CS 7.3}
Satans Darstellungen der Regierung Gottes und seine Verteidigung seiner Anhänger waren eine ständige Anklage gegen Gott. Dabei gab es keinen Grund zum Murren und Klagen! Und doch erlaubte Gott Satan, seine Theorien in die Praxis umzusetzen. Er hätte Satan und seine Sympathisanten so einfach behandeln können, wie man eine Murmel aufhebt und auf die Erde wirft. Doch dadurch hätte er einen Präzedenzfall jener Gewalt gegen Menschen geschaffen, die heute so reichlich in den Zwangs-Prinzipien in unserer Welt sichtbar wird. Die Prinzipien Gottes gehören nicht in diese Kategorie. Jegliche Gewaltanwendung findet sich ausschließlich dort, wo Satan regiert. Gott wird nie mit solchen Mitteln arbeiten. Er bietet nicht die geringste Ermutigung für einen Menschen, sich wie ein Gott über einen anderen zu erheben und ihm geistige oder körperliche Leiden zuzufügen. Dieses Prinzip ist voll und ganz eine Erfindung Satans ... {CS 7.4}
Im Rat des Himmels wurde beschlossen, nach Prinzipien zu handeln, die Satans Macht nicht sofort zerstören würden, denn es war Gottes Absicht, die Dinge auf eine Grundlage zu stellen, die die ewige Sicherheit [des Universums vor weiteren Rebellionen] gewährleistete ... Gottes Ordnung musste sich im deutlichen Kontrast zu jener neuen Ordnung zeigen, die Satan entwarf. Die zerstörerischen Prinzipien der Herrschaft Satans mussten offenbar werden. Im Gegensatz dazu sollten die Grundsätze der Gerechtigkeit, wie sie im Gesetz Gottes ausgedrückt werden, als unwandelbar, ewig und vollkommen erwiesen werden. Manuskript 57, 1896; Manuscript Releases XVIII, 360.361. {CS 7.5}
Durch das Mißverstehen der Absichten Gottes wurde die Welt verfinstert. Damit die dunklen Schatten erhellt und die Schöpfung zu Gott zurückgeführt würde, mußte Satans trügerische Macht vernichtet werden. Das aber konnte nicht durch Gewaltanwendung geschehen. Gewaltausübung steht den Grundsätzen der Herrschaft Gottes entgegen. Er erwartet lediglich einen Dienst aus Liebe. Sie aber kann man weder befehlen noch durch Machteinsatz oder Amtsgewalt erzwingen. Nur Liebe erzeugt Gegenliebe. Gott erkennen heißt ihn lieben. Der Gegensatz seines Charakters zu dem Charakter Satans mußte deshalb geoffenbart werden. Nur einer im ganzen Universum konnte dies tun; nur er, der die Höhe und Tiefe der Liebe Gottes kannte, konnte sie auch verkünden. Über der dunklen Erdennacht sollte die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen voller „Heil unter ihren Flügeln“. Maleachi 3,20. {LJ 11.3}
Die Heilige Schrift symbolisiert weltliche Reiche durch Raubtiere; Christus dagegen bezeichnet sie als „Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt“. Johannes 1,29. Sein Regierungsprogramm kennt keine Anwendung nackter Gewalt, um das Gewissen zu beherrschen. Die Juden erwarteten, dass das Reich Gottes auf die gleiche Art entstehen werde wie die Reiche dieser Welt. Durch äußerliche Maßnahmen wollten sie der Gerechtigkeit zum Sieg verhelfen und erdachten zu diesem Zweck allerlei Methoden und Pläne. Aber Christus wirkt gegen Irrtum und Sünde, indem er den Grundsatz der Wahrheit und Gerechtigkeit in unser Herz pflanzt. {BRG 57.3
Das Evangelium wendet niemals Gewalt an, um Menschen zu Christo zu bringen. Seine Botschaft ist: „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommet her zum Wasser!“ „Der Geist und die Braut sprechen: Komm! ... und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!“ Jesaja 55,1; Offenbarung 22,17. {CGl 233.1}
Christus kam aus der himmlischen Welt zu uns, um zu zeigen, daß Gottes Herrschaft sich nicht auf Gewalt stützt, sondern von unendlicher Liebe geprägt ist. Er räumte mit allen menschlichen Forderungen auf, die das Gesetz zu einer unerträglichen Last gemacht hatten, und bewies, daß Gottes Gebote ein Ausdruck seiner Liebe und Güte sind. Die Menschen sollten wieder begreifen, daß Gott von ihnen nicht deshalb Gehorsam forderte, weil er seine Macht festigen wollte, sondern um ihres eigenen Wohlergehens willen. Sie sollten wissen, daß persönliches Glück und allgemeines Wohl davon abhängen, ob der einzelne oder die Gesellschaft Gottes Ordnungen zum verbindlichen Maßstab für ihr Handeln machen. {Ez 76.4}