Lumys Reise ins Licht

veröffentlicht Apr 09, 2021 von Lumy Morrow in Erfahrungen und Zeugnisse

Geschrieben am 15.Februar 2021 von Lumy Morrow. Englisches Original hier.

 

Gott ist gut. Ich habe mir überlegt, einige meiner Erfahrungen mit euch zu teilen, wie Gott mir Seine Güte offenbart hat, und wie Er mich mit der Zeit zu einem besseren Verständnis Seines Charakters geführt hat.

Ich wurde 1973 in Rumänien geboren, als das kommunistische Regime auf seinem Höhepunkt war.

Meine Mutter sagte mir, dass ich ein Wunderkind sei, da ich eine Frühgeburt war. Nach nur wenigen Wochen ließen die Ärzte meine Mutter mich aus dem Krankenhaus mit nach Hause nehmen, um zu sterben. Meine Eltern, die der orthodoxen Religion angehörten, glaubten, dass sie mich taufen lassen sollten, damit ich in den Himmel komme. Es war mitten im Winter, und an diesem Tag tobte ein starker Schneesturm, aber die Liebe der Eltern zu ihrem Kind überwindet jedes Hindernis. Sie machten das Pferd und den Wagen bereit, und wir fuhren durch den Schnee in das nächste Dorf, wo es eine orthodoxe Kirche gab. Die Kirche war verschlossen, aber der Priester wohnte nebenan, und so konnten meine Eltern den Priester dazu bringen, die Kirche zu öffnen und eine ungeplante Taufe zu vollziehen.

Normalerweise sollte man das Wasser erwärmen, aber nicht heute... Man erwartete sowieso, dass ich sterben würde, also taufte er mich mit eiskaltem Wasser.

Sie brachten mich nach Hause und warteten und warteten, und es schien, dass der einzige, der noch einen senfkorngleichen Glauben hatte, mein Großvater war. Er war das einzige Mitglied unserer Familie, das nicht dem orthodoxen Glauben angehörte, er nannte sich selbst einen Evangelikalen. Er überprüfte ständig, ob ich noch atmete.

Wie auch immer, ich lebte und festigte den Glauben meiner Familie an die orthodoxe Gemeinde, weil Gott durch den Priester, und besonders durch die Taufe, ein so großes Wunder vollbracht hatte.

Ich denke, Gott hat den Glauben meiner Eltern respektiert, und die Tatsache, dass mein Immunsystem durch das eiskalte Wasser bei der Taufe geschockt wurde, hat alles zum Guten gewendet - gelobt sei Gott.

Warum erzähle ich euch diese Geschichte? Da dies meine erste Erinnerung an Gott war, nehme ich an, dass ich mich irgendwie besonders gefühlt habe, aber mehr als das, es hat Gott für mich real gemacht. Ich hatte immer das Gefühl, dass Er sich um mich kümmert und mich liebt.

Mein Großvater, der, wie schon erwähnt, Protestant war, und zwar ein evangelikaler, war mein Held und Vorbild. Ich erinnere mich, wie ich als Sechsjährige mit meinem Großvater zur Kirche ging.

Es war ein einräumiges, weißes Gebäude mit Holzbänken und einer Holztür, Männer auf der einen Seite, Frauen auf der anderen Seite. Ich habe kostbare Erinnerungen an diese Gemeinde, oder wie wir sie nennen - die Versammlung. Das ist eine wichtige Unterscheidung im rumänischen religiösen Leben zwischen den protestantischen Kirchen und der Hauptströmung der orthodoxen Kirche.

Woran ich mich lebhaft erinnere, war das Gefühl der Ehrfurcht, man konnte eine Stecknadel fallen hören, und der Gesang war engelsgleich. Es gab etwa 20 Mitglieder in dieser Gemeinde, und sie hatten keinen Pastor, stattdessen lasen die Ältesten abwechselnd etwas aus der Bibel vor und gaben eine kleine Interpretation dieser Lesung.

In der ersten Klasse, als ich das Alphabet lernte, bat mich mein Großvater immer, ihm aus seinem Lieblingsbuch Jesaja vorzulesen. Auch lernte ich von ihm, wie man betet, obwohl er es mir nie beibrachte. Ich beobachtete ihn einfach morgens, wenn er vor dem Fenster stand und nach oben schaute und seine Lippen bewegte, und ich wusste instinktiv, dass er mit Gott spricht.

Eines Tages verstarb mein Großvater und so auch meine idyllische Beziehung zur Religion. Ich war noch ein paar Mal in der Versammlung, aber es war nicht mehr dasselbe.

Ich liebte Gott immer noch, aber jetzt begann ich meine eigene Suche nach einem Sinn, einem Ort, einer Zeit, in der ich das leben konnte, was ich zu dieser Zeit unter inbrünstiger Religion verstand.

Als ich etwa 13 oder 14 Jahre alt war, hörte ich jemanden, ich weiß nicht mehr wer, sagen: „Weißt du, dass der Sonntag nicht der eigentliche Ruhetag ist, den Gott geschaffen hat, sondern dass die Bibel sagt, dass es der Samstag ist, und dass wir nur Gemüse essen sollen?“ Das hat mich sehr beeindruckt, und ich beschloss, den Samstag als Ruhetag zu halten. Das einzige Problem war, dass der Samstag in unserem Haushalt der Tag der Wäsche war. Am Morgen sagte ich zu meiner Mutter, dass ich heute eine Pause davon einlegen werde, ihr bei der Wäsche zu helfen, denn ich halte den Sabbat.

Oh, unnötig zu sagen, dass mein Sabbathalten nicht allzu lange anhielt, meine Mutter sagte mir, solange ich in diesem Haus lebe, ist es meine Aufgabe, auf sie zu hören und ihr zu helfen. Ich sagte mit Enttäuschung: „Herr du hast gesehen, dass ich Deinen Tag jetzt nicht halten kann, aber eines Tages würde ich ihn gerne halten. Vielleicht eines Tages, Herr.“

Ich hatte noch nie von den Siebenten-Tags-Adventisten gehört, aber einige Jahre später hatte ich auch keine Lust, mehr über sie zu erfahren, weil die einzige Person, die ich kannte, einen schrecklichen Ruf in der Stadt hatte.

Ich las das Alte Testament und konnte nicht verstehen, wie Menschen so stur und rückwärtsgewandt sein konnten. Ich wurde so selbstgerecht. Ich machte Gott jeden Tag Versprechen, und jeden Tag brach ich sie. Meine Lage war ernst. Ich fing sogar an, mit den Zeugen Jehovas zu studieren. Was mich zu ihnen hinzog war ihre Ansicht über die Dreieinigkeit, aber wie ich herausfand, ist ihre Meinung über Jesus nicht in Übereinstimmung mit der Wahrheit. Ich besuchte noch ein paar weitere Gemeinden in der Hoffnung, „die vollkommene Gemeinde“ zu finden, aber ich wurde nur enttäuscht, denn ich liebte das Alte Testament und sah, wie gut Gott mit Israel in der Wüste war, und wie sie ein Haufen undankbarer Menschen waren trotz all dem, was Gott für sie getan hat! Ich nicht! „Nicht ich, Herr. Du bist so gut und liebevoll, ich werde es Dir vergelten, indem ich ein perfekter Christ bin.“ Jeder kannte meinen Eifer für den Herrn und meine Brüder und Schwestern lauerten auf eine Gelegenheit, sich über mich lustig zu machen, wenn ich etwas Dummes sagte oder tat, und das tat ich auch reichlich. Ich war es so leid, dem Herrn aus eigener Kraft zu gefallen, dass ich eines Tages, als ich mich bereit machte, zu meinem ersten Job zu gehen, sagte: „Herr, ich gebe auf, Du weißt, dass ich Dich liebe und das Richtige tun will, aber aus irgendeinem Grund scheint es so, als ob ich dabei immer versage. Ich möchte nichts mehr mit Religion zu tun haben. Du bist Gott, und Du weißt, wo du mich finden kannst.“

Fast zwei Jahre lang hatte ich nichts mit Religion zu tun oder dazu zu sagen. Ich hatte sogar ein Petrus-Erlebnis.

Der Ort, an dem ich arbeitete, war ein touristisches Refugium. Es war ein Hotel mit Restaurant und Bar. Die Jungs, die dort arbeiteten, hatten manchmal eine flapsige Sprache. Eines Tages, als ich in ihrer Nähe war, sagte ein Junge zu einem anderen: „Hey, sei vorsichtig, wie du sprichst, wenn Lumy in der Nähe ist, sie ist eine Christin. Ich sagte: „Nein, bin ich nicht“, woraufhin sie antworteten: „Doch, du bist eine, du siehst aus wie eine“. Ich hörte auf, mit ihnen zu streiten und verließ verlegen den Raum.

Als ich eines Tages nach Hause kam, traf ich meine Nachbarin, die mich zu einem Treffen einlud. Sie sagte, dass dieser amerikanische Missionar in die Stadt gekommen ist und jeder aufgeregt sei, um zu sehen, was los ist... Ich sagte: „Okay, ich werde kommen“. Zu diesem Zeitpunkt war ich etwa 20 Jahre alt.

Es war das erste Mal, dass ich das Evangelium hörte. Es war, als ob mir Schuppen von den Augen fielen und eine Glühbirne in meinem Gehirn aufleuchtete. Ich weiß nicht mehr, worum es in der Predigt ging, außer, dass der Prediger Epheser 2,8+9 vorlas:

Denn durch die Gnade seid ihr gerettet, vermittels des Glaubens, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es; nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.

Irgendetwas war passiert, ich hatte es verstanden. Ich verstand, dass es nicht mein Versuch war, Gott zu gefallen, sondern es geschieht aus Gnade durch den Glauben.

Von da an begab ich mich auf eine Entdeckungsreise. Zu entdecken, wie gut Gott wirklich ist!

Ich hatte immer einen Spruch: „Vater ich weiß, dass es noch etwas mehr an Dir gibt, was ich immer noch nicht entdeckt habe.“

Zuerst war es die Dreieinigkeit. Wie ich schon sagte, ich glaubte nicht an eine Dreieinigkeit, aber ich konnte mir nicht erklären, warum ich es nicht tat. Vielleicht war es der Einfluss meines Großvaters... Ich dachte, dass vielleicht die Zeugen Jehovahs die Wahrheit hatten, aber ich war nicht bereit, Jesus nur zu einem weiteren Engel zu machen. Für mich war Jesus Gott und dennoch nicht Gott der Vater. Mein erstes Problem mit meinem neuen baptistischen Glauben war das Thema der Hölle.

Der Pastor predigte einmal über dieses Thema, und er gab uns ein Gleichnis - es war Winter und wir hatten die Gemeinde mit Holz geheizt, der Ofen war sehr heiß. Er sagte: „Seht ihr diesen heißen Ofen? Die Hölle wird zehntausendmal heißer sein als dieser.“ Ich konnte es nicht glauben. Nach der Kirche ging ich an dem Ofen vorbei und berührte ihn. Ich sagte: „Vater, ich glaube nicht, dass Du so bist... Du bist viel liebevoller als das.“

Ein paar Jahre später lernte ich meinen ersten Mann kennen, der Siebenten-Tags-Adventist war, und so gab mir Gott die Möglichkeit, am Sabbat zu ruhen, keine Hölle mehr, und am Anfang dachte ich sogar, dass sie nicht an die Dreieinigkeit glauben. Gott sei gelobt. Es schien, als wäre ich angekommen, ich hatte die Wahrheit gefunden. Aber ich hatte mich geirrt. Ich hatte noch so viel mehr zu lernen.

Meine erste Begegnung mit den Schriften von Schwester Ellen White erwies sich als ein Segen, da ich durch die Lektüre von ‚Das Leben Jesu‘ lernte, Englisch zu lesen. Es war jedoch herausfordernd zu sehen, wie viele in unserer Gemeinde ihre Schriften als ein Schwert benutzten, um zu schneiden, anstatt zu heilen. Ich denke, es kommt darauf an, in welchem Geist man sie betrachtet.

Ich wusste, dass da noch mehr war. Meine Reise der Entdeckung ging weiter. Ich suchte jeden Tag im Internet über die Dreieinigkeit. Ich fand viele interessante Artikel darüber und Bücher von Gelehrten, von denen ich eines sogar kaufte, aber nichts, was mit STA zu tun hatte. Ich wollte etwas Material aus einer adventistischen Perspektive finden. Ich hatte schon fast aufgegeben, als eines Tages der Name Adrian Ebens im Zusammenhang mit der Dreieinigkeit auftauchte. Ich begann, Pastor Ebens zu folgen, schaute seine Predigten und las seine Schriften. Er ist ein Segen.

Ich glaube es war im Jahr 2014, ich bin nicht gut mit Daten, als ich hörte, dass Pastor Adrian die Feste halten würde, das war ein großer Schock für mich. Aufgrund meiner vorgefassten Meinungen glaubte ich automatisch, dass er Christus verrät, jetzt ist er im Alten Bund (ich hatte damals noch die falsche Sicht der Bündnisse), er ist in Ungnade gefallen. Ich hörte auf, seine Webseite zu besuchen und entschied mich, ihn zu meiden (sorry Bruder Adrian), obwohl ich viele Male für ihn betete.

In der Zwischenzeit lernte ich mehr und mehr über den Charakter Gottes, über den gewaltlosen Gott und ich liebte es. Das einzige Problem war, dass mein Herz nicht vollständig zufrieden war, bis meine Brüder und Schwestern in der adventistischen Gemeinde diese Botschaft hören konnten. Alle Botschaften, die ich hörte, waren aus einer nicht-adventistischen Perspektive, und so wundervoll es auch klang, ich wusste, dass sie etwas verkannten. Ich schrie und betete: „Herr, wenn nur meine Gemeinde diese Botschaft hören könnte. Bitte erwecke jemanden in der Gemeinde, der diese Botschaft zu deinen Kindern bringt.“ Ungefähr zwei Monate später erregte etwas meine Aufmerksamkeit. Es war eine Ankündigung über eine Predigt von Adrian Ebens. Ich hörte zu, und ich wusste sofort, was er lehrte, es ging um den liebenden Charakter unseres Gottes.

Das inspirierte mich dazu, tiefer in die Feste hineinzuschauen, was mich dazu brachte, die Wichtigkeit des Ehrens und Haltens der Feste auf dem Weg des geistlichen Wachstums zu erkennen.

Ich preise Gott, dass Er einen Mann erweckt hat, der Seine Kinder lehrt.

Ich liebe diese Botschaft und ich preise den Vater für die Möglichkeit, Teil dieser Bewegung zu sein.

Ich habe noch viel zu lernen und vor allem zu praktizieren, was ich als wahr erkenne.

Danke, und Gott segne euch auf eurem Weg der Entdeckung.