Warum Satan ohne Gnade gerichtet wird

veröffentlicht Jul 30, 2022 von Tina Marie Simon in Das Gericht

Da Satan der Urheber der Sünde ist, der direkte Anstifter aller Sünden, die den Tod des Gottessohnes verursacht haben, verlangt die Gerechtigkeit, dass Satan die endgültige Strafe erleiden muss. (PP 358 im Englischen)

Wessen Gerechtigkeit verlangt das?

Denn das Gericht wird unbarmherzig ergehen über den, der keine Barmherzigkeit geübt hat; die Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht. (Jakobus 2,13)

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumeßt, wird auch euch zugemessen werden. (Matthäus 7,1.2)

Mit welchem Gericht hat Satan gerichtet?

Satans verurteilende Haltung führte ihn zur Erstellung einer Theorie über die Gerechtigkeit, die mit Gnade unvereinbar ist. Er behauptete, Gottes Sprecher und Bevollmächtigter zu sein und erklärte seine Entscheidungen deshalb für gerecht, rein und irrtumsfrei. So setzte er sich auf den Richterstuhl und erklärte seine Urteile für unfehlbar. Hier wirkte seine unbarmherzige Gerechtigkeit, die Gott verabscheut, weil sie ein Zerrbild (eine Fälschung) der wahren Gerechtigkeit ist. {CS 5.4}

Satan wird nach seiner eigenen Vorstellung von Gerechtigkeit gerichtet werden. Es war sein Argument, dass jede Sünde bestraft werden müsse. Würde Gott die Strafe erlassen, so erklärte er, wäre er kein Gott der Wahrheit oder der Gerechtigkeit. Satan wird das Gericht empfangen, von dem er sagte, dass Gott es ausüben sollte. (12MR 413.1)

Warum wird Satan ohne Gnade bestraft? Weil dies sein Gerichtssystem ist.

... so wird auch er von dem Glutwein Gottes trinken, der unvermischt eingeschenkt ist in dem Kelch seines Zornes, und er wird mit Feuer und Schwefel gepeinigt werden vor den heiligen Engeln und vor dem Lamm. (Offenbarung 14,10)

Warum wird Satan gepeinigt werden?

Meine Sünde ist größer, denn daß sie mir vergeben werden möge. (1.Mose 4,13 Luther)

Satan blickt in den Spiegel seines eigenen Gerechtigkeitssystems und alles steht vor ihm wie mit feurigen Buchstaben geschrieben:

Die verführerischen Anfechtungen, die sie nährten, indem sie der Sünde nachgaben, die mißbrauchten Segnungen, die Verachtung der Boten Gottes, die verworfenen Warnungen, die Wogen der Barmherzigkeit, die an ihren hartnäckigen, unbußfertigen Herzen wirkungslos abprallten; alles steht vor ihnen wie mit feurigen Buchstaben geschrieben. {GK 665.1}

Was ist Gottes Gerechtigkeit und Gericht?

Recht und Gerechtigkeit sind die Grundfeste Deines Thrones, Gnade und Wahrheit gehen vor Deinem Angesicht her. (Psalm 89,15)

... dann wird ein Thron in Gnade errichtet werden; und auf ihm wird sitzen in Wahrheit, im Zelt Davids, ein Richter, der nach dem Recht trachtet und die Gerechtigkeit fördert. (Jesaja 16,5)

Gottes Gerechtigkeit ist GNADE.

Gottes Gericht ist WAHRHEIT.

Das ist die Grundlage von Gottes Regierung.

Die Prophezeiung hat das Wesen des Reiches Christi klar und deutlich beschrieben. Er entwarf eine Regierung, die keine Gewalt anwenden würde; Seine Untertanen würden keine Unterdrückung kennen. Die Symbole der irdischen Regierungen sind wilde Tiere, aber im Reich Christi werden die Menschen aufgefordert, nicht ein wildes Tier, sondern das Lamm Gottes anzusehen. Nicht als grimmiger Tyrann ist Er gekommen, sondern als Menschensohn; nicht um die Völker mit Seiner eisernen Macht zu erobern, sondern „den Armen frohe Botschaft zu verkünden“, „um die zerbrochenen Herzen zu verbinden und den Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Gebundenen die Öffnung des Kerkers“, „um alle Trauernden zu trösten“. Er kam als der göttliche Wiederhersteller, der der unterdrückten und geknechteten Menschheit die reiche und überreiche Gnade des Himmels brachte, damit der Mensch, so gefallen und erniedrigt er auch war, durch die Kraft Seiner Gerechtigkeit der göttlichen Natur teilhaftig werde. (RH 18. August 1896, Abs. 3)

Christi eigene Worte:

Ihr habt gehört, daß gesagt ist: »Auge um Auge und Zahn um Zahn!«  Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Bösen nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, so biete ihm auch die andere dar; ... Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn Er läßt Seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt es regnen über Gerechte und Ungerechte. (Matthäus 5,38.39.43-45)

Groß ist die Weisheit und Liebe unseres Gottes. Gnade und Gerechtigkeit sind die Vollkommenheiten Seines Throns. Jeder empfängt nach seinen eigenen Werken und nach seinem eigenen Urteil.