Auf die Tafeln unseres Herzens geschrieben

veröffentlicht Aug 02, 2021 von Adrian Ebens in Das Gericht

Das ist das 12. Kapitel aus dem Buch "Wie du richtest"

Im vorigen Kapitel haben wir festgestellt, dass Gott die Fähigkeit besitzt, Sein Gesetz auf unsere Herzen zu schreiben, und Seine Prinzipien der Liebe direkt in unsere Gedanken zu platzieren, weil das Gesetz in seiner Natur geistlich ist und zu den Dingen der Seele spricht.

Gott hat unsere Welt in einer solchen Art gestaltet, dass die Erinnerungen an alle unsere Interaktionen, die wir miteinander haben, aufgezeichnet werden. Unsere Augen, Ohren und anderen Sinne sind geistliche Aufnahmegeräte, die Erinnerungen in unseren Herzen speichern. Einer jeden Person ist ihre gesamte Lebensgeschichte in ihr Herz geschrieben. Durch diese Aufzeichnung können wir unterscheiden, ob uns ein Gesicht oder eine Stimme bekannt ist oder nicht. Der Apostel Paulus weist in dieser Weise darauf hin:

Unser Brief seid ihr selbst, in unsere Herzen geschrieben, erkannt und gelesen von jedermann. Es ist ja offenbar, daß ihr ein Brief des Christus seid, durch unseren Dienst ausgefertigt, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens. (2.Korinther 3,2.3)

Als Paulus das Evangelium anderen predigte und sie es annahmen, begann der Geist Gottes, die Freude der Gerechtigkeit aus Glauben auf ihre Herzen zu schreiben. Die Menschen fingen an, sich zu verändern, und die Aufzeichnung dieser Veränderung wurde durch den Geist Gottes in ihre Herzen geschrieben.

Der Geist Gottes wird von Jesus als der Finger Gottes bezeichnet. Beachte diese Parallele:

Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen! (Matthäus 12,28)

Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen! (Lukas 11,20)

Jesus schreibt mit Seinem Finger auf die Tafeln unseres Herzens die Aufzeichnung unseres Lebens. Durch die Sinne, die Gott uns gegeben hat, wird dieser Bericht in unsere Psyche geschrieben. Er ist unbestechlich in seiner Genauigkeit. Unsere Augen können die Dinge, die wir gesehen und getan haben, nicht ungesehen machen, und unsere Ohren können die Dinge, die wir im Laufe unseres Lebens gehört haben, nicht ungehört machen. Wir können versuchen, die Dinge zu vergessen, die wir getan haben, aber die Aufzeichnung wird für immer in unseren Herzen bleiben. Diese Aufzeichnung wird natürlich von uns mitverfasst, weil wir diejenigen sind, die entscheiden, welchen Weg wir gehen und welche Handlungen wir ausführen.

Wenn wir gesegnete Erfahrungen gemacht haben, sind die Erinnerungen süß, aber wenn wir Dinge tun, die die heiligen Beziehungen, die wir mit Gott und untereinander haben, verletzen, werden diese Dinge mit einem eisernen Griffel aufgezeichnet.

Die Sünde Judas ist aufgeschrieben mit eisernem Griffel und eingegraben mit diamantener Spitze auf die Tafel ihres Herzens und auf die Hörner eurer Altäre. (Jeremia 17,1)

Das Wort für Diamant bedeutet eigentlich einen stechenden Dorn, wie der Stich unseres Gewissens. Warum wird hier mit einem eisernen Griffel geschrieben? Wenn unser Gewissen uns sticht mit dem Gedanken, dass wir etwas Falsches tun, und wir trotzdem weitermachen, werden unsere Handlungen in unser Herz geschrieben mit einem Gefühl von Schuld. Zur gleichen Zeit verhärtet die Vernarbung der Sünde unsere Herzen und wir werden weniger sensitiv gegenüber der Sünde. Je mehr wir sündigen, desto härter werden unsere Herzen, bis sie vollständig wie Eisen geworden sind.

Wir erinnern uns, dass solche Dinge mit dem Finger Gottes auf unsere Herzen geschrieben werden. Wir sind diejenigen, die die Handlungen vornehmen, aber der Geist Gottes hat ein System vorgesehen, dass alles in uns aufgezeichnet wird. Gott gestaltete dieses System, um uns zu segnen, so dass unsere süßen Erinnerungen an das Gute immer bei uns seien. Es war nicht Sein Plan, dass wir Erinnerungen von Trauer und Schuld mit uns tragen. Aber wenn wir sündigen, werden die Bitten des Geistes Gottes, die abgelehnt und zurückgewiesen werden, in unsere Erinnerung eingeschrieben. Je mehr wir uns dem Flehen des Geistes widersetzen, desto härter werden unsere Herzen, bis wir wie der Pharao werden, dessen Herz vollständig verhärtet wurde, was bedeutet, dass es für den Geist Gottes total unempfänglich war. 

Es ist auf diese Weise, wie wir verstehen können, dass Gott den Sünder wie Töpfergeschirr zerschmeißen kann.

Du sollst sie mit eisernem Zepter zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschmeißen! (Psalm 2,9)

Das eiserne Zepter (oder in anderen Übersetzungen der eiserne Stab) ist der Schlag des eisernen Griffels, wenn wir dem Bitten des Geistes widerstreben und das tun, was wir wollen, in Rebellion gegen Gott. Fortwährende Rebellion und Widerstand gegen Gott macht das Herz so unglaublich hart, dass sich die Person selbst für die Zerstörung vorbereitet hat. Sie wird in Stücke zerschmissen durch das eiserne Zepter oder den eisernen Griffel, der so viel Schuld und Böses in der Seele aufgezeichnet hat, dass es den Geist Gottes vollständig hinweg gegrämt und das Gewissen mit einem heißen Eisen ausgetrocknet und verhärtet hat.

Der Geist aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeiten etliche von dem Glauben abfallen werden, indem sie achten auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen, die in Heuchelei Lügen reden und betreffs des eigenen Gewissens wie mit einem Brenneisen gehärtet sind, (1.Timotheus 4,1.2)

Ich kann mich an einige Ereignisse in meinem Leben erinnern, als ich versucht wurde, gegen mein Gewissen zu handeln und zu sündigen, und mein Gefühl in mir wurde sehr heiß. Es erfordert Anstrengung, dem Bitten des Geistes zu widerstehen. Du musst gegen die Stiche des Gewissens treten, um dies zu tun. Wenn du es immer und immer wieder tust, wird das Herz schließlich so hart, dass es spröde wird und dann in Stücke zersplittert.

Wir sehen also, dass es eine Aufzeichnung von jeder Person gibt, die in ihrem eigenen Herzen gemacht wurde. Es ist eine Aufzeichnung, die niemand bestreiten kann, weil jeder von uns sie aus unserem freien Willen geschrieben hat. Diese Aufzeichnung ist eine geistliche Aufzeichnung. Sie wird nicht geschrieben mit einem Stift oder Tinte oder irgendeinem von Menschen gemachtem Ding. Zur gleichen Zeit gibt es im Himmel eine Aufzeichnung dessen, was wir getan haben, aber diese ist nicht in ein physisches Buch geschrieben, sondern vielmehr eingezeichnet in die Hände Gottes.

Siehe, in meine Hände habe ich dich eingezeichnet; deine Mauern sind allezeit vor mir. (Jesaja 49,16)  

Dies liegt daran, dass unser Vater im Himmel durch Seinen Geist jedes Ereignis unseres Lebens miterlebt hat. Die Dinge, die wir tun, werden von Ihm gesehen und gefühlt. Sie sind in Seinem Herzen genauso aufgezeichnet, wie sie es in unserem Herzen sind. Denke daran, wie Eltern eine heilige Erinnerung von jedem ihrer Kinder in ihrem Herzen tragen. Die Aufzeichnung, die Gott von uns führt, ist Ihm noch unendlich wertvoller. Sogar die Haare auf unserem Haupt werden von Ihm gezählt.

Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Groschen? Und nicht ein einziger von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge. (Lukas 12,6.7)

Unser Vater und unser Heiland zeichnen Dinge nicht auf, um uns zu bestrafen; sie zeichnen Dinge auf, damit sie in enger Verbindung mit uns bleiben. Unsere Leben sind immerwährend in Ihren Händen, und deshalb behalten sie in Ihren Herzen eine vollkommene Aufzeichnung unseres Lebens, um es zu bewahren. Das ist auch der Grund, warum wir für diejenigen, die das glauben, sagen können, dass Gott…

...uns mitauferweckt und mitversetzt hat in die himmlischen [Regionen] in Christus Jesus, (Epheser 2,6)

Die Aufzeichnung unseres Lebens, die im Herzen Jesu ist, wurde ebenfalls von uns gemacht. Er erlaubt uns, die Aufzeichnung in Sein Herz zu schreiben, und so sind wir in Seine Hände eingezeichnet. Deshalb ist es wahr, dass Gott eine vollkommene Aufzeichnung unseres Lebens besitzt, aber diese wird nicht aufgezeichnet für den Zweck der Überwachung, Verurteilung und Bestrafung. Sie wird aufgezeichnet, weil, wenn jemand eine andere Person liebt, er über diese Person ständig wacht und für sie sorgt und an sie denkt.

HERR, mein Gott, groß sind deine Wunder und deine Gedanken, die du an uns beweisest. Dir ist nichts gleich. Ich will sie verkündigen und davon sagen; aber sie sind nicht zu zählen. (Psalm 40,6)

Das ist der Grund, warum Christus die Herzen der Männer lesen konnte, die zu Ihm kamen mit der Frau, die im Ehebruch ertappt wurde. Er konnte die Aufzeichnung in ihren Herzen lesen, und als sie in Seine Gegenwart kamen, konnten sie diese Aufzeichnung nicht in ihrem Gedächtnis verbergen oder auslöschen. Das, was Christus auf den Boden schrieb, war nur eine Wiederholung dessen, was Er in ihre Herzen mit dem Finger Gottes geschrieben hatte, und was sie selbst durch ihre Zustimmung bereits mitunterschrieben hatten.

Es ist aus diesem Grund, dass, wenn Gott im Himmel Bücher öffnet, Er in die Herzen der Menschen hineinreicht. Er benötigt keine physischen Bücher, wie wir sie heute benutzen, weil Sein Gesetz nicht physisch ist, sondern geistlich, d.h. es geht um Angelegenheiten des Herzens und des Gemütes, die sich im Fleisch manifestieren.

Gott überwacht uns nicht in der Absicht, uns zu richten und zu verurteilen. Er wacht liebevoll über uns und denkt jeden Tag an uns und es verlangt Ihn danach, uns zu segnen. So geschieht es, dass die Aufzeichnung in Seinem Herzen gespeichert wird. Wenn wir gegen Gott sündigen, nehmen wir den eisernen Griffel und stechen damit in die Seite von Christus, und damit kreuzigen wir Ihn erneut.

…wenn sie dann abgefallen sind, wieder zu erneuern zur Buße, während sie sich selbst den Sohn Gottes wiederum kreuzigen und zum Gespött machen! (Hebräer 6,6)

Das Herz von Christus verwandelt sich niemals zu Eisen. Jedes Mal, wenn wir unsere sündigen Taten auf uns selbst schreiben, und Er gezwungen ist, es mitanzusehen, durchdringt es Ihn mit einem heftigen Schmerz. Es geschieht jedes Mal wieder, weil Er sich niemals gegenüber der Sünde verhärtet. Wenn wir Christus schließlich von Angesicht zu Angesicht sehen werden, wird die Aufzeichnung, die wir auf Ihn geschrieben haben, uns begegnen - die gesamte Aufzeichnung - und wir werden dann für uns selbst entscheiden, ob uns vergeben wird oder nicht. Er wird uns fragen: „Hat dich niemand verurteilt?“ Was wird deine Antwort sein? Wie wirst du dich selbst richten, wenn du vor Ihm stehst, und jedes Wort, das du gesprochen hast, und jeder geheime Gedanke, den du gehabt hast, in der Person von Christus vor dir steht? Wie wirst du richten? All das Böse, das wir unterdrückt und in uns verborgen haben, wird es uns überwältigen, wenn wir damit konfrontiert werden? Jesus möchte nicht, dass wir an diesem letzten Tag davon überrascht und von Scham und Schuld verschlungen werden. Er möchte, dass wir heute unsere Seelenangst loslassen und Ihm erlauben, dass Er uns heilt.

Es ist vor diesem Hintergrund, dass unser Schöpfer, der sagt, Er ist Liebe (1.Joh 4,8), unsere bösen Taten nicht aufzeichnet für den Zweck, uns dafür zu bestrafen.

Die Liebe ist langmütig und gütig, die Liebe beneidet nicht, die Liebe prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf; sie ist nicht unanständig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu. (1.Korinther 13,4.5) (Gemäß der englischen KJV: sie macht keine Aufzeichnung von Unrecht)

Was ist der Unterschied zwischen den Erinnerungen deines Lebens, geschrieben auf das Herz Jesu, und einer niedergeschriebenen Aufzeichnung von Unrecht? Die Aufzeichnung, die Jesus hält, befindet sich in Ihm; sie ist ein Teil von Ihm selbst, weil die gesamte Schöpfung in Ihm ihren Bestand hat. Eine Aufzeichnung von Unrecht ist etwas von außerhalb unserer selbst, was keinen Schmerz, Kummer oder Verlust fühlt. Es ist herzlos und kann deshalb die Grundlage sein für eine herzlose Bestrafung, die den Tod beinhaltet. Unser Vater und Sein Sohn führen keine herzlose Aufzeichnung unserer Fehler und unseres Unrechts, sondern das Herz von Christus hat diese Aufzeichnung in Sein eigenes Wesen hineingeschrieben.

Dieses Prinzip wird in der Vision von Offenbarung 5 dargestellt, wo es um das Buch geht, das niemand öffnen konnte:

Und sie sangen ein neues Lied, indem sie sprachen: Du bist würdig, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen; denn du bist geschlachtet worden und hast uns für Gott erkauft mit deinem Blut aus allen Stämmen und Sprachen und Völkern und Nationen, und hast uns zu Königen und Priestern gemacht für unseren Gott, und wir werden herrschen auf Erden. (Offenbarung 5,9.10)

Christus ist würdig, das Buch der Geschichte der Menschheit zu öffnen, weil Er für uns geschlachtet wurde und mit uns in unserer kummervollen Menschlichkeit gewandelt ist.

Diejenigen, die einen Gott anbeten, der Listen erstellt und sie zweimal prüft, um zu sehen, ob wir ungezogen oder lieb waren, beten den Gott der Überwachung, des Gerichts und des Todes an. Das ist nicht der Gott von Jesus Christus, der keine solche Aufzeichnung gegen uns hält. Wenn wir unserem Schöpfer begegnen und in die Gegenwart dessen kommen, der alle Erinnerungen unseres Lebens in Seinem Herzen trägt, werden wir gefragt werden: „Hat dich niemand verurteilt?“. Wie wirst du antworten, und wie wirst du richten?

 

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