Luzifer und Christus, der eingeborene Sohn Gottes

veröffentlicht Feb 28, 2021 von Ellen White in Sohn

Der Anfang des großen Kampfes: Luzifer und Christus, der eingeborene Sohn Gottes

(Alle Texte sind von Ellen White. Übersetzung Michael Hahn, Jutta Deichsel. Zum weiteren Studium empfohlen: Patriarchen und Propheten Kapitel 1; Der große Kampf Kapitel 29: Der Ursprung des Bösen)

Diese Aussagen von Ellen White sind äußerst interessant, um den Ursprung des Großen Kampfes zu verstehen. Besonders wichtig erscheint uns, dass hier bezeugt wird, dass Jesus Christus nicht erst später ein oder der Sohn Gottes wurde, zum Beispiel bei Seiner Geburt in Bethlehem, sondern dass Er immer der einzig geborene Sohn des Vaters war, und dass dies der Punkt war, an dem sich Luzifers Eifersucht entzündete.

Was zusätzlich auffällt, ist, dass es in all diesen Aussagen nicht den geringsten Hinweis gibt darauf, dass es zu der Zeit, als dieses Drama sich im Himmel entfaltete, eine dritte Person der Gottheit gegeben hat. Es gab den Vater, den Sohn und Luzifer sowie die Engel.

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Der Herr selbst gab Satan seine Herrlichkeit und Weisheit und machte ihn zum bedeckenden Cherub, gut, edel und überaus lieblich. (The Signs of the Times, 18. September 1893)

 

Unter den Bewohnern des Himmels war Satan, nach Christus, zu einer Zeit am meisten von Gott geehrt, und am höchsten in Macht und Herrlichkeit. (The Signs of the Times, 23. Juli 1902)

 

Aber nach und nach begann er, seine eigene Ehre zu suchen und seine Kräfte einzusetzen, um Aufmerksamkeit zu erregen und Lob für sich zu gewinnen. Er verleitete auch allmählich die Engel, über die er herrschte, dazu, ihm zu dienen, anstatt alle ihre Kräfte dem Dienst ihres Schöpfers zu widmen. Dieser Kurs verkehrte seine eigene Vorstellungskraft und verdarb diejenigen, die sich seiner Autorität bedingungslos unterwarfen. {4SP 317.1}

 

Vor dem Fall Satans beriet sich der Vater mit Seinem Sohn über die Erschaffung des Menschen. Sie beabsichtigten, diese Welt zu schaffen und Tiere und Lebewesen auf ihr zu erschaffen, und den Menschen nach dem Bilde Gottes zu machen, um als regierender Monarch über alles Lebendige zu herrschen, das Gott erschaffen würde. Als Satan die Absicht Gottes erfuhr, war er neidisch auf Christus, und eifersüchtig, weil der Vater ihn in Bezug auf die Erschaffung des Menschen nicht konsultiert hatte. Satan war von der höchsten Ordnung der Engel; aber Christus war über allen. (3SG 36.1)

 

Satan war einst im Himmel ein erhabener Engel, der nächste nach Christo. Sein Antlitz war sanft, gleich demjenigen der anderen Engel, und trug den Ausdruck der Glückseligkeit. Seine Stirn war hoch und breit, war vollkommen; sein Betragen edel und majestätisch. Aber als Gott zu seinem Sohn sprach: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei,“ da wurde Satan eifersüchtig auf Jesum. Er wünschte betreffs der Erschaffung des Menschen um Rat gefragt zu werden, und weil dies nicht geschah, wurde er mit Zorn, Haß und Eifersucht erfüllt. Er wollte gerne die höchste Ehre nächst Gott im Himmel empfangen. {EG 134.1; EW.145.1}

 

Nur durch eine klare Unterscheidung der geistigen Dinge kann der ursprüngliche Abfall verstanden werden. Die Kontroverse im Himmel begann mit einem selbstsüchtigen Streben nach Position, einem Wunsch Luzifers, Gott gleich zu sein. Die Unzufriedenheit Satans, der den Gedanken hegte, dass er an der Spitze der himmlischen Ordnung stehen sollte, schien zunächst eine Kleinigkeit zu sein, aber indem er bei diesem Gedanken verweilte, wurde er verstärkt. Schritt für Schritt verkalkulierte er sich mit der Position, die ihm von Gott zugewiesen worden war, und die er nur in Gott aufrechterhalten konnte, bis er schließlich dazu kam, mit Feindschaft auf alles zu blicken, was von Jesus Christus kam. Satan rebellierte gegen die Gesetze, die die himmlischen Intelligenzen regieren; und indem er diese in einem trügerischen Licht darstellte, zog er durch seinen Unglauben und seine Klagen andere mit ihm in die Rebellion. {RH May 30, 1899, par. 3}

 

Die Erschaffung unserer Welt wurde vor die Ratsversammlung des Himmels gebracht. Dort bereitete der bedeckende Cherub seine Bitte vor, dass er zum Fürsten gemacht werden möge, um die damals in Aussicht stehende Welt zu regieren. Dies wurde ihm nicht gewährt. Jesus Christus sollte das Reich der Erde regieren; Er wurde aktiv, um unter Gott die Welt mit all ihren Möglichkeiten zu übernehmen. Das Gesetz des Himmels sollte das Standardgesetz für diese neue Welt, für die menschlichen Intelligenzen sein. Luzifer war eifersüchtig auf Christus, und diese Eifersucht mündete in eine Rebellion, und er zog eine große Anzahl der heiligen Engel mit sich. Jesus, der Sohn Gottes, ließ sich von Luzifers Sophisterei nicht täuschen. Er stand prinzipientreu und widerstand jeder Argumentation Luzifers und aller Engel, die sich auf seine Seite gestellt hatten, und bewies damit, dass, so wie Er stand, jeder Engel hätte stehen können. {Ms43b-1891.3}

 

 

Satan ... hatte die erhabeneren Ehren begehrt, die Gott seinem Sohn verliehen hatte. Er wurde neidisch auf Christus und stellte den Engeln, die ihn als bedeckenden Cherub verehrten, dar, dass ihm nicht die Ehre zuteilwurde, die seine Stellung verlangte. (The Review and Herald, 24. Februar 1874)

 

Aber nach und nach keimte in Luzifer das Verlangen nach Selbsterhöhung. Die Schrift sagt: „Weil sich dein Herz erhob, daß du so schön warst, und du deine Weisheit verdorben hast in all deinem Glanz ...“ Hesekiel 28,17. „Du aber gedachtest in deinem Herzen: ‚lch will ... meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen; ich will ... gleich sein dem Allerhöchsten.‘“ Jesaja 14,13.14. Obwohl alle seine Pracht von Gott war, betrachtete dieser mächtige Engel sie schließlich als ihm zukommend. Angesehener als die andern der himmlischen Schar, war er mit seiner Stellung doch nicht zufrieden; er begehrte jene Huldigung, die allein dem Schöpfer gebührt. Anstatt Gott bei allen Geschöpfen zum Höchsten zu erheben, bemühte er sich, ihre Anhänglichkeit für sich zu gewinnen. Ihn verlangte nach der Herrlichkeit, mit der der unendliche Vater seinen Sohn ausgestattet hatte. Dieser Engelfürst erstrebte das alleinige Hoheitsrecht Christi. {PP 11.1}

 

Damit war die vollkommene Eintracht des Himmels zerstört. Luzifers Neigung, an sich selbst zu denken, statt seinem Schöpfer zu dienen, weckte Besorgnis bei denen, die Gottes Ehre als das Höchste ansahen. Im himmlischen Rat redeten die Engel eindringlich mit Luzifer. Der Sohn Gottes führte ihm die Größe, Güte und Gerechtigkeit des Schöpfers und die heilige, unveränderliche Natur seines Gesetzes vor Augen. Gott selbst hatte die Ordnung des Himmels begründet. Wenn Luzifer davon abwich, entehrte er seinen Schöpfer und brachte sich selbst den Untergang. Aber die Warnung, die ihm in grenzenloser Liebe und Barmherzigkeit zuteilwurde, weckte nur seinen Widerstand. Luzifer gab der Mißgunst gegen Christus Raum und wurde nur um so entschlossener. {PP 11.2}

 

Nun begann dieser Engelfürst dem Sohne Gottes die Oberhoheit streitig zu machen und damit die Weisheit und Liebe des Schöpfers in Zweifel zu ziehen. Alle Kräfte dieses überragenden Geistes, der nach Christus der bedeutendste unter den himmlischen Heerscharen war, richteten sich auf dieses Ziel. Aber Gott wollte Geschöpfe mit freier Entscheidungsmöglichkeit und ließ niemanden gegenüber der verwirrenden Spitzfindigkeit wehrlos, mit der der Aufruhr gerechtfertigt werden sollte. Ehe der große Streit begann, sollten alle eine klare Vorstellung vom Willen Gottes haben, dessen Weisheit und Güte die Quelle ihrer Freude war. {PP 12.1}

 

Der König des Universums berief die himmlischen Heerscharen vor sich, damit er in ihrer Gegenwart die wahre Stellung seines Sohnes darlegen und das Verhältnis aufzeigen konnte, das er zu allen geschaffenen Wesen unterhielt. Der Sohn Gottes teilte den Thron mit dem Vater, und die Herrlichkeit des Ewigen, aus sich Lebenden umschloß sie beide. Um den Thron standen die Engel, eine riesige, unzählbare Menge, „vieltausendmal tausend“. Offenbarung 5,11. Als Untertanen und Diener erfreuten sich die bedeutendsten Engel des Lichtes, das aus der Gegenwart Gottes auf sie fiel. Vor den Bewohnern des Himmels erklärte der König, daß außer Christus, dem Eingeborenen Gottes, niemand seine Absichten ganz begreifen könne und daß ihm die Durchführung seiner Vorhaben übertragen sei. Der Sohn Gottes hatte des Vaters Willen schon bei der Erschaffung aller Himmelsheere ausgeführt. Ihm schuldeten sie wie Gott Ehrerbietung und Ergebenheit. Christus sollte auch bei der Erschaffung der Erde und ihrer Bewohner göttliche Macht ausüben. Aber bei alledem würde er nie im Widerspruch zu Gottes Plan stehen und eigene Macht und Ehre suchen. Er würde vielmehr des Vaters Herrlichkeit preisen und dessen auf Liebe und Wohltat gerichtete Absichten ausführen. {PP 12.2}

Die Engel anerkannten freudig Christi Vorherrschaft, fielen vor ihm nieder und brachten ihm ihre Liebe und Anbetung dar. Luzifer beugte sich mit ihnen, aber in seinem Herzen tobte ein seltsamer, heftiger Kampf. Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeitssinn und Treue lagen im Widerstreit mit Neid und Eifersucht. Der Einfluß der heiligen Engel schien ihn eine Zeitlang davon abzubringen. Als von Tausenden froher Stimmen Loblieder in wohlklingenden Weisen emporstiegen, schien der Geist des Bösen überwunden zu sein. Unaussprechliche Liebe ergriff sein Herz. Er war in der Liebe zum Vater und zum Sohne in voller Übereinstimmung mit den sündlosen Anbetern. Aber wieder überkam ihn der Stolz. Das Verlangen nach Oberherrschaft kehrte zurück, und abermals gab er dem Neid auf Christus Raum. Die hohen Würden, die er bereits innehatte, sah er nicht als besondere Gottesgabe an, deshalb erweckten sie auch keine Dankbarkeit dem Schöpfer gegenüber. Glanz und Würden ließen ihn danach streben, Gott gleich zu sein. Die himmlischen Heerscharen liebten und verehrten ihn. Sie freuten sich, seine Befehle auszuführen. Doch der Sohn Gottes stand über ihm und war dem Vater an Macht und Ansehen gleich. Er hatte Anteil an dessen Ratschlüssen, während Luzifer in solchem Maße niemals in Gottes Absichten einbezogen wurde. „Warum“, fragte dieser mächtige Engel, „soll Christus die Vorherrschaft haben? Warum wird er höher geehrt als ich?“ {PP 12.3}

 

"Unterwerft euch also Gott. Widersteht dem Teufel." Treibt den Geist aus, den Einer, der auf Christus eifersüchtig war, in die himmlischen Höfe einführte. Die Probleme im Himmel kamen auf, weil Luzifer, dem Engel der Herrlichkeit, nicht die Oberhoheit über Christus gegeben wurde. {Lt146-1901.5}

 

Aber Luzifer, der herrlichste Engel neben Christus, hielt sich für gleichberechtigt mit Gott und strebte aufgrund seiner Schönheit und Herrlichkeit danach, unmittelbar bei Gott zu stehen, und dann könnte er Gottes Pläne ausarbeiten. So beanspruchte Luzifer die Position nächst zu dem Schöpfer. Aber Christus war der eingeborene Sohn Gottes. Luzifer führte Krieg im Himmel und wollte die ihm von Gott zugewiesene Position nicht einnehmen, deshalb fiel er von seinem hohen Stand und kam in die Welt, ein kriegerisches Element gegen die Pläne Gottes, und hatte große Macht, Seelen zu verführen und zu täuschen, um sie zu verderben. {Lt189-1909.29}

 

Die Engel wurden aus dem Himmel vertrieben, weil sie nicht in Harmonie mit Gott wirken wollten. Sie fielen von ihrem hohen Stand, weil sie erhöht werden wollten. Sie begannen, sich selbst zu erhöhen, und sie vergaßen, dass ihre Schönheit der Person und des Charakters von dem Herrn Jesus kam. Diese Tatsache wollten die [gefallenen] Engel verdunkeln, dass Christus der eingeborene Sohn Gottes war, und sie kamen zu der Ansicht, dass sie Christus nicht zu Rate ziehen sollten. {TDG 128.2}

 

Mein Bruder Cottrell, ich habe eine Nachricht für dich, dass du in äußerster Gefahr bist. Deine Position ist eine falsche, die nicht aufrechterhalten werden kann. In unserer frühen Verbindung mit diesem Werk gingen wir durch all diese Erfahrungen mit Männern, die Unfehlbarkeit beanspruchten. Wir mussten uns jahrelang damit auseinandersetzen und wurden immer wieder zu der Erfahrung des ersten Abfalls von der Wahrheit in der Geschichte des Falles Luzifers vom Himmel zurückgeführt. Er nahm eine besondere, erhabene Stellung in den himmlischen Höfen ein. Er wollte niemanden haben, der höher war als er selbst. Er wollte in seiner Effizienz nächst Gott stehen. Aber Christus war über ihm, und er behauptete, er müsse über Christus stehen. Christus war der eingeborene Sohn Gottes, eins mit Gott. {Lt157-1910.1}

 

Dieses Werk der Opposition gegen das Gesetz Gottes hatte seinen Anfang in den Höfen des Himmels, mit Luzifer, dem bedeckenden Cherub. Satan war entschlossen, in den himmlischen Räten der Erste zu und Gott gleich zu sein. Er begann sein Werk der Rebellion mit den ihm unterstellten Engeln und versuchte, unter ihnen den Geist der Unzufriedenheit zu verbreiten. Und er arbeitete auf so trügerische Weise, dass viele der Engel für seine Gefolgschaft gewonnen wurden, bevor seine Absichten vollständig bekannt waren. Selbst die treuen Engel konnten seinen Charakter nicht vollständig erkennen und auch nicht sehen, wohin sein Wirken führen würde. Als es Satan gelungen war, viele Engel auf seine Seite zu ziehen, trug er seine Sache Gott vor und vertrat, dass es der Wunsch der Engel sei, dass er die Position einnehme, die Christus innehatte. {1SM 222.2}

 

Luzifer ging hinaus, um den Geist der Unzufriedenheit unter den Engeln zu verbreiten. Eine Zeit lang verbarg er seine wahren Absichten unter einem Anschein von Ehrfurcht vor Gott. Er unterstellte Zweifel an den Gesetzen, die die himmlischen Wesen beherrschten, und deutete an, dass die Engel keine solche Beschränkung benötigten, da ihre eigene Weisheit eine ausreichende Richtschnur sei. Alle ihre Gedanken waren heilig; es war für sie ebenso wenig möglich, sich zu irren wie für Gott selbst. Die Erhöhung des Sohnes Gottes als gleichberechtigt mit dem Vater wurde als eine Ungerechtigkeit gegenüber Luzifer dargestellt. Wenn dieser Engelsfürst nur seine wahre, erhabene Stellung erlangen könnte, würde dem ganzen Heer des Himmels großes Wohl widerfahren, denn es war sein Ziel, allen die Freiheit zu sichern. Subtile Täuschungen durch die List Luzifers hielten schnell Einzug in die himmlischen Höfe. {EP 11.2}

 

Die wahre Stellung des Sohnes Gottes war von Anfang an dieselbe gewesen. Viele der Engel waren jedoch durch Luzifers Täuschungen geblendet. Er flößte ihnen so kunstvoll sein eigenes Misstrauen und seine Unzufriedenheit ein, dass sie sein Wirken nicht erkannten. Luzifer hatte die Absichten Gottes in einem falschen Licht dargestellt, um Uneinigkeit und Unzufriedenheit zu erregen. Während er für sich selbst vollkommene Loyalität zu Gott beanspruchte, drängte er darauf, dass Veränderungen für die Stabilität der göttlichen Regierung notwendig seien. Während er insgeheim Zwietracht und Rebellion schürte, ließ er es als sein einziges Ziel erscheinen, Loyalität zu fördern und Harmonie und Frieden zu bewahren. {EP 12.1}

 

Die Bitten der treuen Engel wies er mit Verachtung zurück und bezeichnete sie als verblendete Sklaven. Nie wieder würde er die Oberhoheit Christi anerkennen. Er war entschlossen, die Ehre einzufordern, die ihm hätte zuteilwerden sollen. Und er versprach denen, die in seine Reihen eintreten würden, eine neue und bessere Regierung, unter der alle Freiheit genießen würden. Eine große Anzahl von Engeln signalisierte ihre Absicht, ihn als ihren Führer zu akzeptieren. Er hoffte, alle Engel auf seine Seite zu ziehen, Gott selbst gleich zu werden und von der gesamten Schar des Himmels gehört zu werden. {EP 13.2} Immer noch drängten die treuen Engel ihn und seine Sympathisanten, sich Gott zu unterwerfen. Sie stellten ihnen das unvermeidliche Resultat vor, falls sie sich weigern sollten. Sie warnten alle, ihre Ohren vor Luzifers trügerischer Argumentation zu schließen, und forderten ihn und seine Anhänger auf, unverzüglich die Gegenwart Gottes zu suchen und ihren Fehler zu bereuen, Gottes Weisheit und Autorität in Frage gestellt zu haben. {EP 13.3} Viele waren bereit, ihre Abtrünnigkeit zu bereuen und danach zu trachten, wieder in die Gunst des Vaters und Seines Sohnes aufgenommen zu werden. Aber Luzifer erklärte nun, dass die Engel, die sich mit ihm vereinigt hatten, zu weit gegangen waren, um zurückzukehren; Gott würde nicht vergeben. Für sich selbst war er entschlossen, nie wieder die Autorität Christi anzuerkennen. Der einzige Weg, der ihnen blieb, war, ihre Freiheit zu behaupten und die Rechte, die ihnen nicht zugestanden worden waren, mit Gewalt zu erlangen. {EP 13.4}

 

Die himmlischen Räte ermahnten Luzifer, seinen Kurs zu ändern. Der Sohn Gottes warnte und ersuchte ihn, es nicht zu wagen, seinen Schöpfer zu entehren und sich selbst ins Verderben zu stürzen. Aber anstatt nachzugeben, stellte Satan denen, die ihn liebten, dar, dass er falsch beurteilt worden sei, dass seine Würde nicht geachtet werde und dass seine Freiheit beschnitten werden solle. (4SP 317.2) Dass Christus ihn als korrekturbedürftig ansah und sich anmaßte, die Position eines Übergeordneten einzunehmen, erweckte in ihm einen Geist des Widerstands, und er beschuldigte den Sohn Gottes, ihn vor den Engeln demütigen zu wollen. Durch Entstellung der Worte Christi, durch Ausflüchte und direkte Falschheit sicherte sich Satan die Sympathie der Engel, die unter seiner Kontrolle standen, und sie vereinigten sich mit ihm in der Revolte gegen die Autorität des Himmels. {4SP 318.1}

 

Bis zuletzt weigerte er sich, seinen eigenen Kurs als tadelnswert anzuerkennen. Als die Konsequenz seiner Unzufriedenheit offensichtlich wurde und es angeordnet wurde, dass er mit all seinen Sympathisanten für immer aus dem Ort der Glückseligkeit verbannt werden musste, warf der Erzbetrüger die Schuld vollständig auf Christus. Einmütig erklärten Satan und seine Heerscharen, dass, wenn sie nicht zurechtgewiesen worden wären, die Rebellion niemals stattgefunden hätte, und machten so Christus für ihren Kurs verantwortlich. So hartnäckig und trotzig in ihrer Untreue, vergeblich versuchend, die Regierung Gottes zu stürzen, und doch lästerlich behauptend, selbst die unschuldigen Opfer einer unterdrückenden Macht zu sein, wurden der Erzrebell und alle seine Sympathisanten schließlich aus dem Himmel verbannt. {4SP 318.2}

 

Während es keinen offenen Ausbruch gab, wuchs unmerklich eine Spaltung der Gefühle unter den Engeln heran. Einige sahen mit Wohlwollen auf Luzifers Andeutungen. Sie waren frustriert und unglücklich; unzufrieden mit dem Vorsatz Gottes, Christus zu erhöhen. Aber die Engel, die loyal waren, hielten an der Weisheit und Gerechtigkeit der göttlichen Verfügung fest. Christus war der Sohn Gottes, eins mit Ihm, bevor die Engel ins Dasein gerufen wurden. Er hatte immer zur Rechten des Vaters gestanden. Warum sollte es jetzt Zwietracht geben? {EP 12.2}

 

Wir wollen, dass euer Glaube die lebendige Verheißung ergreift. Wir wollen, dass euer Glaube hinausgeht, damit es Gläubigen und Ungläubigen bewiesen wird, dass euer Leben mit Christus in Gott verborgen ist. Wird es so sein? Werdet ihr den Heiland betrüben, der die königlichen Höfe verlassen hat? Warum hat Er es getan? Nun, Luzifer, er strebte; er hatte Herrlichkeit in den himmlischen Höfen, aber er strebte nach dem Platz Christi nächst zu Gott. Als nächstes wollte er Gott sein, aber das konnte er nicht erreichen. {Ms86-1910.29} Christus war der eingeborene Sohn Gottes, und Luzifer, dieser herrliche Engel, stand auf und führte einen Krieg um diese Sache, bis er auf die Erde hinuntergestoßen werden musste. Er weiß, was ich heute sage. Er weiß, wann immer eine Gesellschaft versammelt ist, wie ihr es hier sind. Er weiß, wenn wir uns auf jede erdenkliche Weise bemühen, den Verstand der Menschen zu gewinnen. Er hat seine Mittel so eingesetzt, dass nach dem Ende dieser Versammlung Umstände eintreten werden und der Feind versuchen wird, den Sieg zu erringen. {Ms86-1910.30}

 

Der Feind arbeitet häufig an deinem Verstand. Er ist bestrebt, dir die gleichen Wünsche einzupflanzen, die er hegte, als er in den himmlischen Höfen die Position des bedeckenden Cherubs einnahm. Christus ist der Ausdruck des Wesens der Person Seines Vaters, und die Engel konnten in dem Sohn ein vollkommenes Ebenbild Gottes sehen. Luzifer begehrte die Ehre und Herrlichkeit, die Christus gegeben worden war. Er wurde so selbstüberheblich, dass er glaubte, aufgrund seiner hohen Position als bedeckender Cherub alles tun zu können, was er wollte, und er versuchte, die Christus gegebene Position für sich zu erlangen. Aber Luzifer fiel. Er wurde aus dem Himmel ausgetrieben; und nun wirkt er auf die menschlichen Seelen ein und verführt sie, in seine Fußstapfen zu treten. Er strebt danach, die Gemüter mit Gefühlen der Selbsterhöhung zu erfüllen und sie dazu zu bringen, Gott zu entehren, indem sie sich von ihrer Treue zur Wahrheit abwenden und viele Dinge erfinden, die nicht nach Gottes Ordnung sind. {Lt55-1903.15}

 

Satans langanhaltende Rebellion - Die Aufzeichnungen einiger ähneln denen des erhöhten Engels, dem eine Position nächst zu Jesus Christus in den himmlischen Höfen gegeben war. Luzifer war als bedeckender Cherub mit Herrlichkeit umhüllt. Doch dieser Engel, den Gott erschaffen und mit Macht betraut hatte, begehrte danach, wie Gott zu sein. Er gewann die Sympathie einiger seiner Partner, indem er Gedanken der Kritik an der Regierung Gottes äußerte. Diese böse Saat wurde auf höchst verführerische Weise gestreut; und nachdem sie aufgegangen war und in den Köpfen vieler Wurzeln geschlagen hatte, sammelte er die Ideen, die er selbst zuerst in die Köpfe anderer eingepflanzt hatte, und brachte sie vor die höchste Ordnung der Engel als die Gedanken anderer gegen die Regierung Gottes. So führte Luzifer durch raffinierte Methoden seiner eigenen Erfindung die Rebellion im Himmel ein. {4BC 1143.1} Gott wollte, dass eine Veränderung stattfinden sollte, und dass das Werk Satans in seinem wahren Aspekt herausgestellt wurde. Aber der erhabene Engel, der nächst zu Christus stand, war in Opposition zu dem Sohn Gottes. Die Unterwanderung war so subtil, dass sie vor der himmlischen Heerschar nicht als das erscheinen konnte, was sie wirklich war; und so kam es zum Krieg im Himmel, und Satan wurde mit allen vertrieben, die nicht auf der Seite der Treue zu Gottes Regierung stehen wollten. {4BC 1143.2}

 

Dieser Zustand der Dinge hatte eine sehr lange Zeit bestanden, bevor Satan bloßgestellt und die bösen Engel vertrieben wurden. (Letter 162, 1906)

 

Es gab Streit unter den Engeln. Luzifer und seine Sympathisanten waren bestrebt, die Regierung Gottes zu reformieren. Sie waren unzufrieden und unglücklich, weil sie nicht in Seine unerforschliche Weisheit blicken und Seine Absichten erkennen konnten, in dem, dass Er Seinen Sohn erhöhte und Ihn mit solch unbegrenzter Macht und Befehlsgewalt ausstattete. Sie lehnten sich gegen die Autorität des Sohnes auf. {SR 15.1}

 

Die Engel, die treu und wahrhaftig waren, versuchten, diesen mächtigen, rebellischen Engel mit dem Willen seines Schöpfers zu versöhnen. Sie rechtfertigten die Handlung Gottes, Christus Ehre zu verleihen, und versuchten Luzifer mit eindeutiger Argumentation davon zu überzeugen, dass ihm jetzt nicht weniger Ehre gebühre als zuvor, als der Vater die Ehre verkündet hatte, die Er Seinem Sohn verliehen hatte. Sie legten klar dar, dass Christus der Sohn Gottes war, der mit Ihm existierte, bevor die Engel erschaffen wurden; und dass Er immer zur Rechten Gottes gestanden hatte, und dass Seine milde, liebevolle Autorität bisher nicht in Frage gestellt worden war; und dass Er keine anderen Anweisungen gegeben hatte, als solche, die die himmlische Heerschar mit Freude ausführten. Sie drängten darauf, dass die Tatsache, dass Christus in Gegenwart der Engel eine besondere Ehre vom Vater erhalten habe, nicht die Ehre schmälere, die Luzifer bis dahin erhalten habe. Die Engel weinten. Sie versuchten sorgenvoll, ihn dazu zu bewegen, seinem bösen Plan abzuschwören und sich ihrem Schöpfer zu unterwerfen; denn bisher war alles in Frieden und Harmonie gewesen, und was könnte diese abweichende, rebellische Stimme verursachen? (SR 15.2)

 

Der ganze Himmel hatte Freude daran gefunden, die Herrlichkeit des Schöpfers widerzustrahlen und seine Gerechtigkeit zu rühmen. Und während Gott auf diese Weise geehrt wurde, war alles mit Frieden und Freude erfüllt gewesen. Doch nun störte ein Mißton den himmlischen Einklang. Die Selbsterhebung und ihr Dienst, die dem Plan des Schöpfers zuwider sind, erweckten unheilvolle Vorahnungen in Gemütern, denen die Verherrlichung Gottes das Höchste bedeutete. Der himmlische Rat verhandelte die Angelegenheit mit Luzifer. Der Sohn Gottes stellte ihm die Größe, Güte und Gerechtigkeit des Schöpfers und das heilige und unveränderliche Wesen seines Gesetzes vor Augen. Gott selbst habe die Ordnung des Himmels eingeführt, und Luzifer werde seinen Schöpfer verachten und sich ins Verderben stürzen, wenn er von dieser Ordnung abweiche. Aber die in unendlicher Liebe und Barmherzigkeit erteilte Warnung erregte nur den Geist des Widerstandes. Luzifer ließ sich von der Eifersucht gegen Christus beherrschen und handelte umso entschlossener. {GK 497.2}

 

Der Stolz auf seine Herrlichkeit nährte das Verlangen nach der Oberherrschaft. Die Luzifer erwiesenen hohen Ehren wurden von ihm nicht als Gabe Gottes anerkannt und stimmten ihn nicht dankbar gegen den Schöpfer. Er brüstete sich mit seiner Herrlichkeit und erhabenen Stellung und strebte danach, Gott gleich zu sein. Die himmlischen Heerscharen liebten und ehrten ihn. Engel fanden Freude daran, seine Anordnungen auszuführen, und er war mehr als sie alle mit Weisheit und Herrlichkeit ausgestattet. Dennoch war der Sohn Gottes der anerkannte Fürst des Himmels, eins mit dem Vater in Macht und Gewalt. An allen Ratschlüssen Gottes hatte Christus Anteil, während Luzifer nicht so tief in die göttlichen Absichten eingeweiht wurde. Warum, so fragte dieser gewaltige Engel, sollte Christus die Oberherrschaft haben? Warum wird er auf diese Weise höher geehrt als ich? {GK 498.1)

 

Wir müssen unsere Herzen vor Gott demütigen. Wir müssen nach jener Demut des Geistes streben, die Selbstsucht, Stolz, Neid und Eifersucht verbietet. Es war Eifersucht, die die Sünde in unsere Welt brachte. Luzifer, der Engel nächst Christus in den himmlischen Höfen, gab den Gefühlen der Eifersucht nach. Er strebte nach dem Thron Gottes. Er war entschlossen, unabhängig von Gott zu herrschen. Er strebte nach Vorrechten, die keinem erschaffenen Wesen gegeben werden können. Dies führte ihn zur Revolte gegen Gott. Davon lesen wir: "Es war ein Krieg im Himmel: Michael und seine Engel kämpften gegen den Drachen; und der Drache kämpfte mit seinen Engeln und siegte nicht, und ihre Stätte wurde nicht mehr gefunden im Himmel." {Ms78-1901.2}

 

Christen befinden sich in einem Kampf. Die kämpfende Gemeinde ist nicht die triumphierende Gemeinde. Auf seinem Vorwärtsmarsch zum Himmel muss der Nachfolger Christi bei jedem Schritt kämpfen. Unser Widersacher ist derjenige, der einst in den himmlischen Höfen als erster der bedeckenden Cherubim stand. Die unablässigen Strahlen der Herrlichkeit, die den ewigen Gott einhüllten, ruhten einst ununterbrochen auf ihm. Aber da er sich mit seiner Stellung nicht zufriedengab, obwohl er über der himmlischen Heerschar geehrt wurde, begann er, die Herrlichkeit zu begehren, mit der der Vater den Sohn ausgestattet hatte. Luzifer wollte der Erste im Himmel sein. So führte er die Sünde in das Universum ein. Warum die Sünde zugelassen wurde, kann kein Mensch erklären. Ein zufriedenstellender Grund für die Existenz der Sünde kann nicht gegeben werden. Es kann auch kein Grund für Eifersucht, böse Vermutungen, Begehrlichkeit und Götzendienst angegeben werden. Kein Mensch kann solche Dinge begründen. {Ms57-1902.4}

 

Ich schreibe, um diese Dinge deutlich zu machen, damit es nicht mehr die Menschen gibt, die den Engeln nacheifern, welche mit Gott um die Vorherrschaft kämpften. Jeder möge in Bezug auf Luzifer lesen, der wegen der großen Herrlichkeit, die ihm gegeben wurde, den Platz von Christus haben wollte. {Ms237-1902.14}

 

Zwei große Mächte befinden sich jetzt auf dem Schlachtfeld. Satan, der einst neben Christus in den himmlischen Höfen stand, ist der Widersacher des Menschen geworden. Vor dem Fall Luzifers strebte er nach der Vormachtstellung, die Christus gegeben worden war, der mit dem Vater in der Regierung des Himmels eins war. Es gab Krieg im Himmel, und Satan und all die rebellischen Engel, die er verführt hatte, wurden überwunden. Diejenigen, die sich dem Willen Gottes widersetzten, der Christus zum obersten Regenten ernannt hatte, wurden aus den himmlischen Höfen hinausgeworfen, und seit dieser Zeit führen sie Krieg gegen den Allerhöchsten. {Lt24-1910.4}

 

Während der Konferenz der Pazifischen Union, die im letzten Januar in Mountain View stattfand, stießen wir auf harten Widerstand gegen die Führungen des Heiligen Geistes. Mir wurde eine Botschaft für dich und für alle gegeben, die so sehr vom Wert ihres Urteils überzeugt waren, dass sie meinten, sie dürften niemals die Meinungen aufgeben, die sie einmal gehegt hatten, oder von einer Position zurücktreten, die sie einmal eingenommen hatten. Ich wurde aufgefordert, Euch zu sagen, dass Ihr, wenn Ihr die Position einnehmt, dass Eure Vorstellungen niemals aufgegeben werden dürfen, nach dem Vorbild Luzifers handelt. Die Ideen, die er in seine Erfahrung einflocht, als er in einen Geist des Kommerzialismus eintrat, weigerte er sich aufzugeben oder auszutauschen. Er lehnte es ab, mit Christus zu harmonisieren, und war entschlossen, seine eigenen Pläne auszuführen. {Lt132-1910.3}

 

Als Gott dem Anspruch Satans auf einen Platz über Seinem eingeborenen Sohn nicht nachgeben wollte, rebellierte Satan. Es gab Krieg im Himmel, und er wurde ausgetrieben. Er bestand auf seinem Anspruch, über Christus gestellt zu werden, aber der Krieg führte dazu, dass er seine Position in den himmlischen Höfen verlor. Satan kam in diese Welt und beschloss, hier die Idee zu verwirklichen, dass die Menschen Gott gleich sein könnten. Er brachte die Menschen dazu, am Wort Gottes zu zweifeln und Seiner Güte zu misstrauen. Weil Gott ein Gott der Gerechtigkeit und schrecklichen Majestät ist, brachte Satan sie dazu, Ihn als streng und unversöhnlich zu betrachten. So verführte er die Menschen dazu, sich ihm in der Rebellion gegen Gott anzuschließen, und die Nacht des Unheils legte sich über die Welt. {Lt132-1910.5}

 

Christus erklärte sich freiwillig bereit, in unsere Welt zu kommen und den Menschen das wahre Licht zu bringen. Gott gab seinen einzig geborenen Sohn der Welt, damit Er den Vater als den Höchsten im Himmel und auf Erden offenbarte. Christus kam in der Gestalt des Menschen, um dem Feind und seinen Machenschaften zu begegnen und ihn zu überwinden. {Lt132-1910.6}

 

Mit der Geburt Jesu wußte Satan, daß der Eine gekommen war mit dem göttlichen Auftrag, ihm seinen Herrschaftsanspruch streitig zu machen. Er zitterte bei der Botschaft des Engels, der die Autorität des neugeborenen Königs bezeugte. Ihm war wohl bekannt, welche bevorzugte Stellung Jesus als der Geliebte des Vaters im Himmel innegehabt hatte. Daß dieser Sohn Gottes als Mensch auf die Erde kommen sollte, erfüllte ihn mit Bestürzung und Furcht. Er konnte das Geheimnis dieses großen Opfers nicht fassen. Seine selbstsüchtige Seele konnte eine solche Liebe zu dem irregeleiteten Geschlecht nicht verstehen. Die Menschen selbst begriffen die Herrlichkeit und den Frieden des Himmels und die Freude der Gemeinschaft mit Gott nur unklar; Luzifer, dem schirmenden Cherub, waren diese Segnungen gut bekannt. Seitdem er den Himmel verloren hatte, war er zur Rache entschlossen. Er veranlaßte andere, seinen Sturz mit ihm zu teilen. Und dies gelang ihm am besten dadurch, daß er die Menschen beeinflußte, die himmlischen Dinge zu unterschätzen und ihre Herzen an irdische Dinge zu hängen. {LJ 98.2}

 

Erst beim Tode Christi wurde den Engeln und allen nicht gefallenen Welten der wahre Charakter Satans völlig offenbar. Der Erzfeind hatte sich so geschickt verstellt, daß selbst heilige Wesen weder seine Grundsätze verstanden noch die Natur seiner Empörung klar erkannt hatten. {LJ 759.3}

 

Als Wesen von wunderbarer Kraft und Herrlichkeit hatte er sich gegen Gott erhoben, der von ihm sagte: „Du warst das Abbild der Vollkommenheit, voller Weisheit und über die Maßen schön.“ Hesekiel 28,12. Luzifer hatte als schirmender Cherub in der Gegenwart Gottes gestanden. Er war das höchste aller Geschöpfe gewesen und hatte besonderen Anteil daran gehabt, Gottes Absichten dem Universum zu offenbaren. Nachdem er gesündigt hatte, war seine betrügerische Macht umso größer und die Enthüllung seines wahren Charakters umso schwieriger, weil er eine bevorzugte Stellung bei Gott eingenommen hatte. {LJ 759.4}

 

Gott hätte Satan und seine Anhänger so leicht vernichten können, wie man einen Kieselstein zur Erde fallen lassen kann; aber er tat es nicht. Die Empörung sollte nicht mit Gewalt überwunden werden. Zwangsmaßnahmen werden nur unter Satans Herrschaft angewandt; Gottes Grundsätze sind andere. Seine Macht stützt sich auf Güte, Gnade und Liebe. Diese Eigenschaften sollen nach seinem Willen zur Anwendung kommen. Gottes Regierung ist vorbildlich; Wahrheit und Liebe sollen die vorherrschenden Kräfte sein. {LJ 759.5}

 

Das Böse hat seinen Ursprung in Luzifer, der sich gegen die Regierung Gottes auflehnte. Vor seinem Fall war er ein bedeckender Cherub, der sich durch seine Vortrefflichkeit auszeichnete. Gott erschuf ihn gut und schön, so nahe wie möglich wie sich selbst. (The Review and Herald, 24. September 1901)

 

Satan, der Oberste der gefallenen Engel, hatte einst eine erhabene Position im Himmel. Er war der nächste in der Ehre nach Christus. Das Wissen, das er und die mit ihm gefallenen Engel über den Charakter Gottes, Seine Güte, Seine Barmherzigkeit, Seine Weisheit und Seine ausgezeichnete Herrlichkeit hatten, machte ihre Schuld unverzeihlich. (4BC 1163.2) Es gab keine mögliche Hoffnung auf die Erlösung derer, die die unaussprechliche Herrlichkeit des Himmels bezeugt und genossen, und die außerordentliche Majestät Gottes gesehen hatten, und sich in Gegenwart all dieser Herrlichkeit gegen Ihn aufgelehnt hatten. Es gab keine neuen und wunderbaren Darbietungen von Gottes erhabener Macht, die sie so tief beeindrucken konnten wie die, die sie bereits erlebt hatten. Wenn sie sich sogar in der Gegenwart einer unaussprechlichen Herrlichkeit auflehnen konnten, konnten sie nicht in einen günstigeren Zustand versetzt werden, um erprobt zu werden. Es gab keine verbliebene Kraft, keine größeren Höhen und Tiefen der unendlichen Herrlichkeit, die ihre eifersüchtigen Zweifel und ihr rebellisches Murren hätten überwältigen können. (Redemption; or the Temptation of Christ in The Wilderness, 18, 19)

 

Er [Satan] erklärt, dass er sich nicht unter Christi Führung stellen kann, dass er allein Gottes Geboten gehorchen wird. Die guten Engel weinen, als sie die Worte Satans hören und sehen, wie er es verachtet, den Anweisungen Christi, ihres erhabenen und liebevollen Befehlshabers, zu folgen. {7BC 973.6}

 

Satan niedergeworfen durch den Tod Christi - Die Niederwerfung von Satan als Verkläger der Brüder im Himmel wurde durch das große Werk Christi vollbracht, indem Er Sein Leben hingab. Trotz des hartnäckigen Widerstands Satans wurde der Plan der Erlösung ausgeführt. Der Mensch wurde so wertvoll eingeschätzt, dass Christus Sein Leben für ihn opferte. Satan, der wusste, dass das Reich, das er an sich gerissen hatte, ihm am Ende entrissen werden würde, war entschlossen, keine Mühen zu scheuen, um so viele Geschöpfe wie möglich zu vernichten, die Gott nach Seinem Bild geschaffen hatte. Er hasste den Menschen, weil Christus ihm gegenüber so viel vergebende Liebe und Mitleid gezeigt hatte, und er bereitete sich nun darauf vor, jede Art von Täuschung an ihnen zu üben, durch die sie verloren gehen könnten; er verfolgte seinen Kurs mit größerer Energie wegen seines eigenen hoffnungslosen Zustandes. (Der Geist der Weissagung 3:194, 195)

 

Vor Jesus erstand das Bild Luzifers, des „schönen Morgensterns“, der an Herrlichkeit alle Engel überstrahlte, die den Thron Gottes umgaben, und der durch die engsten Bande mit dem Sohn Gottes verbunden war. Luzifer hatte gesagt: „Ich will ... gleich sein dem Allerhöchsten.“ Jesaja 14,12-14. Dieser Wunsch nach Selbsterhöhung hatte Streit im Himmel verursacht und viele der Heerscharen Gottes aus seiner Gegenwart verbannt. Hätte Luzifer wirklich dem Allerhöchsten gleich sein wollen, dann würde er nie den ihm zugewiesenen Platz verlassen haben; denn das Wesen des Allerhöchsten zeigt sich in selbstlosem Dienen. Luzifer wollte zwar die Macht Gottes, aber nicht dessen Charakter. Für sich erstrebte er den höchsten Platz, und jedes Lebewesen, das von dem gleichen Geist beseelt ist, wird sich wie Luzifer verhalten. Auf diese Weise werden Entfremdung, Zwietracht und Streit unvermeidlich. Die Herrschaft fällt dem Stärksten zu. Das Reich Satans ist ein Reich der Machtentfaltung. Jedermann sieht im andern ein Hindernis für das eigene Vorwärtskommen oder eine Stufenleiter, auf der er eine höhere Stellung erklimmen kann. {LJ 430.3}

 

Es war Satans Wunsch nach Vorherrschaft, der Zwietracht unter den Engeln verursachte. Der mächtige Luzifer, "Sohn der Morgenröte", beanspruchte das Recht auf Ehre und Autorität über den Sohn Gottes; und da ihm dies nicht gewährt wurde, beschloss er, sich gegen die Regierung des Himmels aufzulehnen. Er wandte sich daher an die Engelscharen, beklagte sich über Gottes Ungerechtigkeit und erklärte, dass ihm großes Unrecht widerfahren sei. Seine falschen Darstellungen gewannen ein Drittel aller himmlischen Engel auf seine Seite; und so stark war ihre Verblendung, dass sie sich nicht korrigieren ließen; sie hingen an Luzifer und wurden mit ihm aus dem Himmel vertrieben. {ST 25. Oktober 1883, par. 25}

 

Er (Christus) erinnerte sich an die Hartnäckigkeit und Bosheit Satans, der den Engeln im Himmel kühn vorhielt, dass seine Verurteilung ungerecht sei, und behauptete, dass es bei Gott keine Selbstverleugnung gäbe, und dass Satan in seinem Bemühen, seine Absichten auszuführen und seinen eigenen Weg zu gehen, nur das Beispiel Gottes nachahmte. Wenn Gott seinem eigenen Willen vollkommen und beständig folgte, warum sollten die ersten Söhne, die nach seinem Ebenbild geschaffen wurden, dies nicht auch tun? Mit diesem Argument verführte Satan viele der heiligen Engel. Er beschwerte sich ständig über Gottes Strenge, so wie sich Kinder manchmal über die Strenge ihrer Eltern beschweren, wenn sie sie daran hindern, Pläne auszuführen, die die Familienordnung zerstören. Anstatt sich dem Willen Gottes zu unterwerfen, wandte er sich vom Licht der Vernunft ab und stellte sich gegen die göttlichen Pläne. {3SP 77.1}

 

Satan ist der Fürst der Dämonen. Die bösen Engel, über die er herrscht, tun, was er von ihnen wünscht. Durch sie vervielfältigt er seine Werkzeuge in der ganzen Welt. Er stiftet all das Böse an, das in unserer Welt existiert. (SDA Bibelkommentar, Band 6, S. 1119)

 

Sein (Christi) Tod beantwortete die Frage, ob Vater und Sohn den Menschen so sehr liebten, um Selbstverleugnung und Opfergeist zu üben. Satan war als Lügner und Mörder entlarvt. Nun war erwiesen, daß er dieselbe Gesinnung, in der er die seiner Macht unterworfenen Menschenkinder beherrschte, auch im Himmel offenbart hätte, sofern ihm auch Macht über die himmlischen Wesen erteilt worden wäre. Wie mit einer Stimme pries das Weltall Gottes Herrschaft. {PP 47.2}

Es wird am letzten großen Tag geschehen, dass jeder gemäß seinen Werken empfängt. Es wird die endgültige und ewige Verurteilung des Teufels und aller seiner Sympathisanten sein, sowie aller, die unter seiner Gerichtsbarkeit gedient und sich mit ihm identifiziert haben. Welchen Grund kann er seiner Rebellion zuschreiben? Wenn der Richter der ganzen Welt ihn fragt: Warum hast du das getan? Welchen Grund kann er angeben, wie kann er sich verteidigen? Denkt daran, dass alle Zungen schweigen werden, dass jeder Mund, der so schnell bereit war, böse zu reden, so bereit, anzuklagen, so bereit, Worte der Beschuldigung und Falschheit auszusprechen, verstopft sein wird, und die ganze Welt der Rebellion sprachlos vor Gott stehen wird und ihre Zunge an ihrem Gaumen kleben wird. Der Ort, an dem die Sünde eintrat, kann benannt werden. {Lt156-1897.9}

 

Durch seine eigene Vorgehensweise hat Satan eine Kette geschmiedet, durch die er gebunden wird. Die Bewohner des himmlischen Universums werden Gottes Gerechtigkeit bezeugen, wenn Satan zerstört wird. Der Himmel selbst hat gesehen, was wäre, wenn es Satan erlaubt gewesen wäre, im Himmel zu bleiben. Alle ungefallenen Wesen sind sich jetzt darin einig, dass sie Gottes Gesetz als unveränderlich ansehen. Sie befürworten die Regierung dessen, der, um den Übertreter zu erlösen, Seinen eigenen Sohn nicht verschont hat. Sein Gesetz hat sich als makellos bewiesen. Seine Regierung ist für immer gesichert. Der Vater, der Sohn, und Luzifer wurden in ihrer wahren Beziehung zueinander offenbart. Gott hat unverkennbare Beweise Seiner Gerechtigkeit und Liebe gegeben. {ST August 27, 1902, par. 15}

 

So spricht Gott, der Herr: O du Siegel der Vollendung, voller Weisheit und vollkommener Schönheit!

In Eden, im Garten Gottes warst du; mit allerlei Edelsteinen warst du bedeckt: mit Sardis, Topas, Diamant, Chrysolith, Onyx, Jaspis, Saphir, Karfunkel, Smaragd, und mit Gold. Deine kunstvoll hergestellten Tamburine und Flöten waren bei dir; am Tag deiner Erschaffung wurden sie bereitet.

Du warst ein gesalbter, schützender Cherub, ja, ich hatte dich dazu eingesetzt; du warst auf dem heiligen Berg Gottes, und du wandeltest mitten unter den feurigen Steinen.

Du warst vollkommen in deinen Wegen vom Tag deiner Erschaffung an, bis Sünde in dir gefunden wurde.

Durch deine vielen Handelsgeschäfte ist dein Inneres mit Frevel erfüllt worden, und du hast gesündigt. Darum habe ich dich von dem Berg Gottes verstoßen [entweiht] und dich, du schützender Cherub, aus der Mitte der feurigen Steine vertilgt.

Dein Herz hat sich überhoben wegen deiner Schönheit; du hast deine Weisheit um deines Glanzes willen verderbt. So habe ich dich auf die Erde geworfen und dich vor den Königen zum Schauspiel gemacht. Mit deinen vielen Missetaten, durch die Ungerechtigkeit deines Handels, hast du deine Heiligtümer entweiht; da ließ ich ein Feuer von dir ausgehen, das dich verzehrte, und ich habe dich zu Asche gemacht auf der Erde, vor den Augen aller, die dich sahen.

Alle, die dich kennen unter den Völkern, entsetzen sich über dich; du bist zum Schrecken geworden und bist für immer dahin!

(Hesekiel 28,12-29)