An eben diesem Tag. Passah und der Rat des Friedens
Übersetzt von Franziska Bunkus, Jutta Deichsel
Heute morgen dachte ich über die Verse in 2. Mose 12 nach:
Und es geschah am Ende der 430 Jahre, ja, es geschah an eben diesem Tag, dass alle Heerscharen des HERRN aus dem Land Ägypten auszogen. 2.Mose 12,41 (Elberfelder)
Und es geschah an eben diesem Tag, da führte der HERR die Söhne Israel, nach ihren Heerscharen (geordnet), aus dem Land Ägypten heraus. 2.Mose 12,51 (Elberfelder)
Warum nimmt sich die Bibel die Zeit, diese Sache festzumachen, indem sie es zweimal erwähnt? Israel verließ Ägypten an eben diesem (demselben) Tag. Offensichtlich stellt sich die Frage, welcher „eben dieser“ Tag?
"Wie die Gestirne unbeirrbar ihre ewige Bahn ziehen, so erfüllen sich auch die Absichten Gottes. Einst hatte der Herr unter den Sinnbildern einer großen Finsternis und eines rauchenden Ofens Abraham die Knechtschaft Israels in Ägypten kundgetan und dabei seinem Diener erklärt, daß ihr Aufenthalt dort vierhundert Jahre währen würde; danach aber sollten sie „ausziehen mit großem Gut“. 1.Mose 15,14. Das stolze Reich der Pharaonen bekämpfte leidenschaftlich diese Verheißung Gottes. Doch vergebens; denn als die Zeit der Erfüllung gekommen war, „an eben diesem Tage", festgelegt bei der göttlichen Verheißung, "zog das ganze Heer des Herrn aus Ägyptenland“.2.Mose 12,41. Mit der gleichen Sicherheit war im Rate Gottes auch die Zeit des ersten Advents Christi bestimmt worden. Als die Weltenuhr diese Stunde anzeigte, wurde Jesus in Bethlehem geboren." {LJ 23.3}
Also 430 Jahre später, an demselben Tag im Jahr, an dem Gott einen Bund mit Abraham gemacht hatte, wurden die Kinder Israel nach dem Tod der Erstgeborenen in Ägypten aus der Knechtschaft befreit.
Der Herr gründete das Passahfest auf genau den Tag, an dem Er auch den Bund mit Abraham geschlossen hatte. Es war der Tag, an dem Abraham die Gerechtigkeit Gottes im Glauben ergriff.
Und dieser Tag soll euch eine Erinnerung sein, und ihr sollt ihn feiern als Fest für den HERRN. Als ewige Satzung für all eure Generationen sollt ihr ihn feiern. 2.Mose 12,14
Darum wird diese Nacht dem HERRN gefeiert, weil er sie aus Ägypten geführt hat. Diese Nacht sollen alle Kinder Israel dem HERRN feiern, auch ihre künftigen Geschlechter. 2.Mose 12,42
Macht es Sinn, das Passah auf genau den Tag im Jahr zu bestimmen, an dem Gott Abraham verheißen hatte, seine Kinder zu befreien?
Da ward zu Abram gesagt: Du sollst für gewiß wissen, daß dein Same fremd sein wird in einem Lande, das nicht ihm gehört; und daselbst wird man sie zu dienen zwingen und demütigen vierhundert Jahre lang. Aber auch das Volk, dem sie dienen müssen, will ich richten; darnach sollen sie mit großer Habe ausziehen. 1.Mose 15,13-14
Eine Reihe von Dingen passierten an diesem Tag.
-
Abraham glaubte Gottes Verheißung bezüglich des Samens. 1.Mose 15,6
-
Abraham wurde verheißen das Land zu besitzen. 1.Mose 15,7
-
Ein Opfer wurde dargebracht und die Tiere zerteilt. 1.Mose 15,9-10
-
Ein Schrecken von großer Finsternis überkam Abraham und er fiel in einen tiefen Schlaf. 1.Mose 15,12
Das Darbringen des Opfers zur Zeit Abraham war ein Symbol für das Opfer Christi, das auch an eben diesem (demselben) Tag stattfand, als der Messias ans Kreuz geschlagen wurde. Wenn Gott so präzise betreffs der Zeit war als:
-
Gott einen Bund mit Abraham machte,
-
Gott Israel aus Ägypten befreite und das Passah einsetzte,
-
Gott Seinen Sohn ans Kreuz auslieferte,
könnte dann dieselbe präzise Zeit verbunden werden mit dem Zeitpunkt, als Christus das Lamm wurde von Grundlegung der Welt? Wenn Gott wünschte, dass Seinem Bund mit Abraham 430 Jahre später noch gedacht wurde, wollte Gott dann auch, dass dem Bund des Friedens gedacht wurde, den Er mit seinem Sohn von Grundlegung der Welt gemacht hatte? Wir wissen, dass unser Vater alle Dinge ehrbar und ordentlich macht (1.Kor.14,40). Er hat die Zeiten der Geschlechter und die Grenzen ihrer Wohnungen festgesetzt (Apg.17,26). Könnte es dann möglich sein, dass Gott ein Denkmal setzen wollte für die Zeit, als Er mit Seinem Sohn einen Bund machte, wie Er es auch mit Abraham tat? Als der rauchende Ofen (der Vater) und die Feuerflamme (der Sohn) durch das geteilte Opfer fuhren, hielten sie Zwiesprache in Gedenken an das erste Mal, als sie dereinst gemeinsam beschlossen, dieses Opfer zu bringen?
Denk noch ein wenig weiter: wenn solche, die an Christus glauben, Kinder Abrahams sind, wäre dann die Erinnerung an den Tag, an dem der Glaubensvater seinen Glauben wirklich zum Ausdruck brachte, nicht eine gute Sache? Sicherlich wäre dieser Tag der Erinnerung wert. Wenn also die Einrichtung des Passah an genau demselben Tag stattfand, an dem Abraham seinen Glauben an die Verheißung Gottes bekannte, würde dann die Feier des Passah diesen Gedanken mit einschließen? Könnte es auch eine greifbare Erinnerung an den Rat des Friedens zwischen Vater und Sohn mit einschließen?
Ja, er wird den Tempel des HERRN bauen und königlichen Schmuck tragen und wird auf seinem Thron sitzen und herrschen und wird Priester sein auf seinem Thron, ein Friedensbund wird zwischen ihnen beiden bestehen. Sach.6,13
In diesem Rat wurde Christus dem Menschengeschlecht gegeben. Seine Zukunft wurde mit unserer verknüpft.
"Durch sein Leben und Sterben hat Christus mehr erreicht als nur die Rettung aus dem durch die Sünde verursachten Untergang. Satan hatte eine ewige Trennung zwischen Gott und Mensch erreichen wollen. Durch Christus aber werden wir enger mit Gott verbunden, so als hätten wir niemals gesündigt. Dadurch, daß er unser Wesen annahm, hat sich der Heiland unlöslich mit uns Menschen verbunden. Für alle Ewigkeit gehört er zu uns. „Also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn gab.“ Johannes 3,16. Er gab ihn nicht nur, damit er unsere Sünden tragen und für uns als Opfer sterben sollte, er schenkte ihn dem gefallenen Menschengeschlecht. Um uns seiner unwandelbaren Friedensgesinnung zu versichern, ließ Gott seinen eingeborenen Sohn Mensch werden, damit er für immer Mensch bliebe (Bund des Friedens). Das ist das Unterpfand dafür, daß Gott seine Verheißung auch erfüllen wird. „Uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter.“ Jesaja 9,5. Durch seinen Sohn nahm auch Gott menschliche Natur an, die er damit in den Himmel aufnahm. Der „Menschensohn“ hat Anteil an der Herrschaft über die Welt. Als „Menschensohn“ heißt er: „Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.“Jesaja 9,5." {LJ 15}
Ist dies nicht ein Ereignis, das es wert ist, sich daran zu erinnern? Indem wir an dieses Ereignis gedenken zu einer bestimmten Zeit im Jahr, können sogar Sonne, Mond und Sterne gesehen werden, wie sie sich am Himmel zu einem solchen Anlass versammeln. Hat der Psalmist das verstanden, als er schrieb:
Lobt ihn, Sonne und Mond! Lobt ihn, alle leuchtenden Sterne! Psalm 148,3 L
Sehen wir noch andere Beweise eines Zeitdenkmals, das erweitert wurde, um ihm eine größere Bedeutung zu geben? Beachte das Denkmal des Sabbats. Ursprünglich war dieser Tag gegeben, um der Schöpfung von Himmel und Erde zu gedenken.
Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht, und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tag; darum segnete der HERR den Sabbattag und heiligte ihn. 2.Mose 20,11
Doch wurde derselbe Tag erweitert, um ein Gedenken an Israels Befreiung aus Ägypten mit einzuschließen.
Denn du sollst bedenken, daß du auch Knecht gewesen bist in Ägyptenland, und daß der HERR, dein Gott, dich von dannen mit mächtiger Hand und ausgestrecktem Arm ausgeführt hat. Darum hat dir der HERR, dein Gott, geboten, daß du den Sabbattag halten sollst. 5.Mose 5,15
Als Israel seinen speziellen Status als eine Nation am Ende der 490 Jahre verloren hatte, verlor dann der Sabbat seine Bedeutung, weil das Gedenken der Befreiung aus Ägypten nicht länger von Bedeutung für die Christenheit war? Gott bewahre! Das ursprüngliche Denkmal der Schöpfung wurde nicht geschmälert durch den Wegfall des nationalen Aspektes des Sabbats, den wir in 5.Mose 5,15 finden.
Wenn also ..
… das rein jüdische Fest damit für immer aufgehoben war {LJ 651.2},
wurde das Denkmal des Bundes mit Abraham an demselben Tag nicht aufgehoben, denn wenn wir zu Christus gehören, dann sind wir Abrahams Same und nach der Verheißung Erben (Gal.3,29). Wäre es nicht eine wunderbare Sache, zu der Zeit, wenn Sonne, Mond und Sterne an der Stelle ausgerichtet sind, an dem sie Zeuge waren von dem Bund mit Abraham, sich zusammenzufinden und Gott zu preisen für Seinen Friedensbund? Würde das den perfekten Zeitpunkt darstellen, um an den Bund des Friedens zu erinnern, an dem der Sohn Gottes dem Menschengeschlecht gegeben wurde, um mit uns für immer eins zu sein? Ich habe gewiss diesen Wunsch, an diese Zeit zu gedenken. Sicherlich können wir uns jederzeit an dieses Geschenk erinnern, aber damit dieser Gedanke in einer Vielzahl von Menschenherzen verstärkt wird, braucht es einen bestimmten Zeitpunkt, an dem man zusammen kommt und feiert. Damit wir das zusammen tun können, müssen wir zum Berg der Versammlung kommen, nicht im äußersten Norden, wonach Satan strebte, sondern zu dem Fuß des Berges und aufschauen in Verehrung des Vaters und des Sohnes.
Wenn auch das Passah der Juden keine Bedeutung mehr für uns hat als ein nationales Fest, so ist doch das Ereignis hinsichtlich Gottes Bund mit Abraham doch immer noch sehr wichtig für uns, denn es ist ein Denkmal des ewigen Bundes.
Bund |
Bund |
Passah |
Golgathas |
^——— inneres Bindeglied————^
^————————————äußeres Bindeglied ————————————^
Wirst du darüber nachdenken, dich mit anderen zu versammeln an eben demselben Tag, als Abraham mit Gott sprach und den ewigen Bund empfing? Wäre es ein Segen, das zu tun? Ich freue mich ganz bestimmt auf den 14. Tag des ersten Monats Abib, um dieser Zeit zu gedenken, und ich freue mich auch darauf, ein Teilhaber dieses Ereignisses zu sein, wenn Christus den Wein trinken und das Brot essen wird im Königreich unseres Vaters.
Wahrlich, ich sage euch, ich werde hinfort nicht mehr von dem Gewächs des Weinstocks trinken bis zu jenem Tag, da ich es neu trinken werde im Reiche Gottes. Mar.14,25
Könnte dieser Tag eben dieser Tag sein? Ich glaube ja.
(Die angegebenen Bibeltexte sind zitiert aus der Schlachterbibel 1951)