Maranatha Media: German

Agape 6 - Feuer vom Himmel

veröffentlicht Sep 18, 2017 von Adrian Ebens in Agape
Übersetzt von Franziska Bunkus, Jutta Deichsel
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Während der Zeit, die sie mit Jesus verbrachten, staunten die Jünger über Seine Worte und Taten. Der helle Glanz des Königreiches, das Er in der Bergpredigt verkündigt hatte, versuchte immer noch ihre verfinsterten Gemüter zu durchdringen. Nach wie vor mit dem Verlangen nach irdischer Größe durchdrungen, wandten sich die Gedanken der Jünger zu den Positionen, die sie im himmlischen Königreich innehaben könnten. Das führte natürlicherweise zur nächsten Diskussion:

Es schlich sich aber der Gedanke bei ihnen ein, wer wohl der Größte unter ihnen sei. Lukas 9,46

Warum wandten sich ihre Gedanken der Selbstverherrlichung zu? Sie waren begeistert von der Macht Gottes, die sich in Jesus manifestierte, aber Sein Kreuz wollten sie nicht wahrhaben. Sie fürchteten sich, Ihn nach der Bedeutung des Kreuzes zu fragen, weil es ihre Hoffnungen hätte enttäuschen können.

Es erstaunten aber alle über die große Macht Gottes. Als sich nun alle verwunderten über alles, was Jesus tat, sprach er zu seinen Jüngern: Lasst diese Worte in eure Ohren dringen: Der Sohn des Menschen wird in die Hände der Menschen ausgeliefert werden! Sie aber verstanden das Wort nicht, und es war vor ihnen verborgen, sodass sie es nicht begriffen; und sie fürchteten sich, ihn wegen dieses Wortes zu fragen. Lukas 9,43-45

Jesus griff ihre Gedanken nach Größe auf und nahm ein kleines Kind zu sich, nahm es in die Arme und sagte zu seinen Jüngern:

Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Geringste ist unter euch allen, der wird groß sein! Lukas 9,48

Das unschuldige Kind hatte kein Bedürfnis nach nationaler Größe. In seinem einfachen Verständnis reagierte es einfach auf die warme, zärtliche Berührung des Meisters. Das war die Definition von Größe in Seinem Königreich - eine einfache, beständige, vertrauensvolle Liebe für den Meister. Die Unschuld der Jünger war durch den Ehrgeiz und die Enttäuschungen des Lebens verlorengegangen, doch Jesus war gekommen, um ihnen ihre kindliche Unschuld zurückzugeben, verbunden mit der Weisheit des Alters.

In ihrer Verbindung mit Jesus begannen die Jünger Ihn zu lieben. Jeden Tag sahen sie Sein Mitgefühl und Seine Liebe für das Volk und hörten die wunderbaren Dinge, die Er über Seinen Vater erzählte. Einmal, nach einem langen arbeitsreichen Tag, schickte Jesus Seine Jünger in ein samaritisches Dorf, um eine Herberge für die Nacht zu suchen.

Es geschah aber, als sich die Tage seiner Wiederaufnahme [in den Himmel] erfüllten und er sein Angesicht [entschlossen] nach Jerusalem richtete, um dorthin zu reisen, da sandte er Boten vor sich her. Diese kamen auf ihrer Reise in ein Samariterdorf und wollten ihm die Herberge bereiten.  Aber man nahm ihn nicht auf, weil Jerusalem sein Reiseziel war. Lukas 9,51-53

Als die Jünger sahen, wie die Samariter ihren Meister behandelten, waren sie empört über deren Mangel an Gastfreundschaft. In der Glut ihrer Emotionen offenbarten sie die Tiefen der Finsternis, die in menschlichen Herzen existiert:

Als aber seine Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, willst du, dass wir sprechen, dass Feuer vom Himmel herabfallen und sie verzehren soll, wie es auch Elia getan hat? Lukas 9,54

Es könnte so erscheinen, als hätten die Jünger eine biblische Rechtfertigung für ihren mörderischen Plan, die Samariter zu verbrennen. Sie erwähnten die Geschichte Elias, der Feuer vom Himmel auf einige herabgerufen hatte, die sich entschlossen hatten, ihn zu verletzen. Mit dieser Geschichte bewaffnet, fühlten sich die Jünger vollkommen berechtigt, den Tod dieser undankbaren Samariter zu fordern. Die Antwort, die Jesus ihnen gab, war ein ziemlicher Schock für sie:

Er aber wandte sich um und ermahnte sie ernstlich und sprach: Wisst ihr nicht, welches Geistes [Kinder] ihr seid? Denn der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um die Seelen der Menschen zu verderben, sondern zu erretten! Lukas 9, 55.56

Diese Worte offenbaren das Herz der Mission und des Charakters Jesu. Jesus ist kein Zerstörer, sondern unser Erretter. Gleichzeitig scheint es hier aber auch, dass Christus nicht nur die Jünger rügte, sondern auch das Handeln Elias.

Und er sandte einen Hauptmann über Fünfzig zu ihm, mit seinen fünfzig Leuten. Als der zu ihm hinaufkam, siehe, da saß er oben auf dem Berg. Er aber sprach zu ihm: Du Mann Gottes, der König sagt: Komm herab! Aber Elia antwortete dem Hauptmann über Fünfzig und sprach zu ihm: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so soll Feuer vom Himmel fallen und dich und deine Fünfzig verzehren! Da fiel Feuer vom Himmel und verzehrte ihn und seine Fünfzig. 2.Könige 1,9-10

Ein oberflächliches Lesen dieser Geschichte scheint anzudeuten, dass, obwohl Jesus auf diese Erde kam, um das Leben der Menschen zu retten, der Gott des Alten Testamentes jedoch sehr wohl bereit war, Menschen bei lebendigem Leib zu verbrennen, wenn sie es wagten, Seinen Propheten verhaften zu wollen. Rügte Jesus nur den Hass der Jünger, weil sie die Samariter vernichten wollten, oder kritisierte Jesus auch die Handlungen Elias? Die Antwort, die Jesus Seinen Jüngern betreffs Seiner Mission gab, scheint anzudeuten, dass der Tadel auch an Elia gerichtet war. Wie könnte Jesus Seine Jünger zurechtweisen, indem Er sagte, dass es Seine Mission war, Menschen zu retten, und dann erklären, dass Er unter bestimmten Umständen dennoch Menschen vernichtet? Wäre das der Fall gewesen, hätte Jesus ihnen doch gesagt, dass jetzt nicht die Zeit für solche Dinge sei, oder dass sie zuvor noch etwas länger für die Samariter beten sollten. Doch Jesus gibt keinen Hinweis auf eine hinausgeschobene Vergeltung. Er spricht einzig davon, Menschenleben zu retten statt zu vernichten.

Diese Aussage Jesu aus der Schlachter Übersetzung: ..."und sprach: Wisst ihr nicht, welches Geistes [Kinder] ihr seid?" scheint viele der anderen Bibelübersetzungen bloß zu stellen, einfach weil diese Worte dort überhaupt nicht mehr enthalten sind.

 Lukas 9,55-56 Jesus aber wandte sich um und wies sie zurecht. Und sie gingen in ein andres Dorf. (Luther 84)

Lukas 9,55-56 Er aber wandte sich um und bedrohte sie.  Und sie gingen in ein anderes Dorf. (Luther 2017)

Lukas 9,55-56  Er wandte sich aber um und schalt sie. Und sie gingen nach einem anderen Dorf. (Elberfelder)

Lukas 9,55-56  Jesus wandte sich nach ihnen um und wies sie zurecht. So zogen sie in ein anderes Dorf. (Gute Nachricht)

Lukas 9,55-56 Da wandte er sich um und fuhr sie an. Und sie zogen in ein anderes Dorf. (Züricher)

Lukas 9,55-56 Da wandte er sich um und wies sie zurecht.Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf. (Einheitsübersetzung)

Lukas 9,55-56 Jesus drehte sich zu ihnen um und wies sie scharf zurecht. Dann gingen sie in ein anderes Dorf. (Hoffnung für Alle)

Dieser Unterschied in den Übersetzungen hat enorme Auswirkungen auf das Verständnis des Charakters Gottes. Eine sehr wichtige Frage, die wir uns hier stellen müssen, ist: Wer brachte Feuer vom Himmel auf diese Menschen? Lasst uns dazu in der Geschichte Elias noch etwas weiter zurückgehen, als Gott ihm etwas Wichtiges zeigte nach seinem großen Sieg auf dem Berg Karmel.

Der Herr sprach: Geh heraus und tritt hin auf den Berg vor den HERRN! Und siehe, der HERR ging vorüber. Und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, kam vor dem HERRN her; der HERR aber war nicht im Winde. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der HERR war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der HERR war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen. (engl.“Stimme“). 1.Könige 19,11-12

Was war es, das Gott Elia hier zeigen wollte? Dasselbe Prinzip wird noch an anderer Stelle in der Bibel ausgedrückt:

Da antwortete er und sprach zu mir: Das ist das Wort des HERRN an Serubbabel: Nicht durch Macht und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist!, spricht der HERR der Heerscharen. Sacharja 4,6

Gott erklärte Elia, dass Er keine Gewalt anwendet, um Menschen zum Gehorsam zu zwingen, sondern dass es Seine stille, sanfte Stimme ist, die in den Herzen der Menschen wirkt und sie zur Wahrheit wendet. Es wäre widersprüchlich für Gott, Elia erst zu erklären, dass Er nicht im Feuer ist, und sich dann umzudrehen und 102 Männer zu verbrennen, weil sie Elia gefangen nehmen wollten. Es waren 102 Männer, weil das Feuer zweimal jeweils auf 50 Männer mit ihrem Hauptmann herabkam. Es ist wahr, dass Gott ein Feuer sandte, um das Opfer auf dem Altar zu verzehren, doch dieses Feuer war nicht gesandt, um Menschen zu vernichten, sondern zu erretten. Als Elia Feuer vom Himmel auf diesen Männer herabrief, war ihm bereits gezeigt worden, dass Gott nicht in einem Feuer ist, um Menschen zum Gehorsam zu zwingen oder zu nötigen. Die knechtische Unterwerfung des dritten Hauptmannes über 50 war nicht die Unterwerfung, nach der Gott sucht.

Da sandte er noch einen dritten Hauptmann über Fünfzig mit seinen Fünfzig. Als nun dieser dritte Hauptmann über Fünfzig zu ihm hinaufkam, beugte er seine Knie vor Elia und bat ihn und sprach zu ihm: Du Mann Gottes, lass doch mein Leben und das Leben deiner Knechte, dieser Fünfzig, etwas vor dir gelten! 2.Könige 1,13

Kniete dieser Mann in Ehrfurcht vor dem Gott Elias, weil er Ihn liebte und anbeten wollte? Sicher nicht! Er war verängstigt, dass er sterben würde und flehte um sein Leben. Wenn diese Form der Anbetung Gott angenehm wäre, hätte Jesus Feuer auf ein paar Pharisäer und Römer herabrufen können und jeder hätte Ihn augenblicklich angebetet - nicht aus Liebe zu Ihm, sondern aus Angst. Darum war es nicht Gott, der in dem Feuer war, das diese Männer verzehrte. Aber wie erklären wir dann dieses Geschehen?

Und er sandte einen Hauptmann über Fünfzig zu ihm, mit seinen fünfzig Leuten. Als der zu ihm hinaufkam, siehe, da saß er oben auf dem Berg. Er aber sprach zu ihm: Du Mann Gottes, der König sagt: Komm herab! Aber Elia antwortete dem Hauptmann über Fünfzig und sprach zu ihm: Wenn ich ein Mann Gottes bin, so soll Feuer vom Himmel fallen und dich und deine Fünfzig verzehren! Da fiel Feuer vom Himmel und verzehrte ihn und seine Fünfzig. 2.Könige 1,9-10  

Der Hauptmann und seine Männer standen unter der Autorität des Königs von Israel, welcher Baal-Sebub, den Gott Ekrons, um Hilfe gebeten hatte. Der Gott Ekrons war ein falscher Gott, der von Satan inspiriert war. Indem er Hilfe von diesem Gott erbat, öffnete er sich damit dem Zuständigkeitsbereich Satans.

Wisst ihr nicht: Wem ihr euch als Sklaven hingebt, um ihm zu gehorchen, dessen Sklaven seid ihr und müsst ihm gehorchen, es sei der Sünde zum Tode, oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? Römer 6,16

Obwohl diese Männer, die den König vertraten, sich unter den Einflussbereich Satans gestellt hatten, erkannte der Hauptmann Elia immer noch als einen Mann Gottes an. Ganz Israel erinnerte sich an die Geschehnisse auf dem Berg Karmel, als sie gesehen hatten, dass Gott mit Elia war. Wenn der Hauptmann glaubte, dass Elia ein Mann Gottes war, warum suchte Elia noch nach einem Zeichen, um dies zu bestätigen? Die Antwort entdecken wir etwas später in diesem Kapitel.

Da sprach der Engel des HERRN zu Elia: Geh mit ihm hinab und fürchte dich nicht vor ihm! Und er machte sich auf und ging mit ihm hinab zum König. 2.Könige 1,15

Elia war gesagt worden, dass er sich nicht zu fürchten braucht. Warum dann fürchtete er sich? Das Problem stammte aus der Zeit direkt nach den Ereignissen auf dem Berg Karmel.

Elia aber sprach zu ihnen: Fangt die Propheten Baals, dass keiner von ihnen entkommt! Und sie fingen sie. Und Elia führte sie hinab an den Bach Kison und schlachtete sie dort. 1.Könige 18,40

Bevor er die Baalspropheten schlachtete, hatte er furchtlos vor dem König und allen seinen Männern gestanden. Davor war Elia drei Jahre lang verfolgt worden, nachdem er furchtlos zum König gegangen war und ihm gesagt hatte, dass kein Regen mehr fallen würde. Es wird nirgends erwähnt, dass Elia sich während dieser Erfahrungen jemals gefürchtet hatte. Erst nachdem er die Baalspropheten mit dem Schwert getötet hatte, begann er sich zu fürchten.

Da sandte Isebel einen Boten zu Elia und ließ ihm sagen: Die Götter sollen mir dies und das tun, wenn ich morgen um diese Zeit mit deinem Leben nicht so verfahre wie du mit ihrem Leben! Und als er das sah, machte er sich auf und ging fort um seines Lebens willen; und er kam nach Beerscheba, das zu Juda gehört, und ließ seinen Burschen dort zurück. 1.Könige 19,2-3

Es erscheint so, als ob es sich hier um ein umgekehrtes Prinzip zu der goldenen Regel (Matthäus 7,12) handelt, und das geht ungefähr so: "Die schlechten Dinge, die du anderen tust, wirst du fürchten, dass sie dir selbst geschehen werden." Das war sicherlich auch die Erfahrung Kains.

Und Kain sprach zum HERRN: Meine Strafe ist zu groß, als dass ich sie tragen könnte! Siehe, du vertreibst mich heute vom Erdboden, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und ruhelos und flüchtig sein auf der Erde. Und es wird geschehen, dass mich totschlägt, wer mich findet! 1.Mose 4,13-14

Nachdem Elia den Händen der bösen Isebel entkommen war, sagte er etwas Seltsames:

Er selbst aber ging hin in die Wüste, eine Tagereise weit, und er kam und setzte sich unter einen Ginsterstrauch. Und er erbat für sich den Tod und sprach: Es ist genug! So nimm nun, HERR, mein Leben, denn ich bin nicht besser als meine Väter! 1.Könige 19,4

Erst rannte Elia um sein Leben, aber dann bat er Gott, sein Leben zu beenden. Warum lies er sich nicht einfach von Isebel töten? Dann fügte er die traurigen Worte hinzu: „denn ich bin nicht besser als meine Väter“. Was meinte er damit? Sein Bekenntnis an Gott eine kurze Zeit später offenbart uns den Beweggrund.

Und er ging dort in eine Höhle hinein und blieb dort über Nacht. Und siehe, das Wort des HERRN kam zu ihm, und Er sprach zu ihm: Was willst du hier, Elia? Er sprach: Ich habe heftig geeifert für den HERRN, den Gott der Heerscharen, denn die Kinder Israels haben deinen Bund verlassen und deine Altäre niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwert umgebracht, und ich allein bin übrig geblieben; und sie trachten danach, mir das Leben zu nehmen! 1.Könige 19,9-10

Elias Herz schüttet seine Enttäuschung und Frustration aus über das Versagen Israels und die Ermordung der Propheten Gottes mit dem Schwert. Elia hatte die Hoffnung gehegt, dass die Nation sich versammelt auf seine Seite stellen würde und dass, wenn Isebel ihn bedrohte, alle sich erheben würden, um mit ihm am Werk der Reformation mitzuwirken. Aber als niemand sich auf seine Seite stellte, hatte er das Gefühl, dass alles umsonst gewesen war. Hier offenbart sich auch sein Beweggrund für das Töten der Baalspropheten. Sie hatten die Propheten Gottes mit dem Schwert umgebracht. Gemäß dem Gesetz Moses war die Strafe für Götzendienst der Tod durch Steinigung, nicht das Töten durch das Schwert. Die Strafe der Steinigung werden wir in einem anderen Kapitel besprechen. Der Punkt hier jedoch ist, dass Elia nicht dem Prozess gefolgt ist, den die Schrift für die Handhabung mit Götzendienst bestimmt hatte. Das offenbart uns, dass, auch wenn Elia den wahren Gott ehren wollte, er dies auf eine falsche Art und Weise getan hatte. Das bringt uns auf die Geschichte der Jünger zurück. Sie liebten und ehrten ihren Meister, doch ihre Liebe wurde von Satan unterwandert, als die Dinge nicht mehr so liefen, wie sie wollten, und so offenbarte sich der Geist der Vergeltung. Aus diesem Grund war es passend, dass die Jünger in ihren Gedanken eine Verbindung zogen zu der Geschichte von Elia, weil es einen ähnlichen Geist reflektierte. Wir werden daran erinnert, dass ...

Elias war ein Mensch von gleichen Gemütsbewegungen wie wir. Jakobus 5,17 (Elberfelder)

Elia wusste, dass die Baalspropheten des Todes würdig waren, doch die Art und Weise, wie er mit dieser Sache umging, geschah nicht gemäß den Anweisungen Gottes. Das beweist seine plötzliche Angst vor dem Tod, die er noch nie zuvor erfahren hatte. Diese Angst hatte Elia immer noch im Griff, als sich ihm die Schar der Soldaten näherte. So wie Elia mit dem Schwert getötet hatte, so fürchtete er sich jetzt, durch das Schwert umzukommen. Obgleich der Hauptmann keinen Zweifel daran hatte, dass Elia ein Mann Gottes war, hatte Elia selbst mit seiner Todesangst zu kämpfen und damit, nicht besser als seine Väter zu sein. Satan profitierte von Elias Zweifeln und veranlasste ihn dazu, sie in folgenden Worten auszudrücken:

Wenn ich ein Mann Gottes bin, so soll Feuer vom Himmel fallen und dich und deine Fünfzig verzehren! 2.Könige 1,10

Es hört sich ähnlich an wie diese Worte Satans:

Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, dass diese Steine Brot werden! Matthäus 4,3

Der Gebrauch von göttlicher Kraft, um einer Person zu bestätigen, dass sie richtig mit Gott steht, ist ein Mangel an Glaube. Wir müssen glauben, dass wir Kinder Gottes sind, durch das, was Gott uns bereits mitgeteilt hat. Wie profitierten die 50 Männer von dieser Machtdarstellung? Wie konnte es ihnen in ihrem Glauben helfen, den sie bereits bekannt hatten, dass Elia ein Mann Gottes war? Der einzige, der unsicher darüber war, war Elia selbst. Diese Ungewissheit brachte Elia dazu zu vergessen, dass Gott nicht im Feuer war, und er wurde von Satans Einflüsterungen überwunden, Feuer auf diese Männer herabzurufen. Haben wir Beweise dafür, dass Satan Feuer vom Himmel senden kann, um Menschen zu verbrennen?

Da sprach der HERR zum Satan: Siehe, alles, was er hat, soll in deiner Hand sein; nur nach ihm selbst strecke deine Hand nicht aus! Und der Satan ging vom Angesicht des HERRN hinweg. … (16) Während dieser noch redete, kam ein anderer und sagte: Feuer Gottes fiel vom Himmel und hat die Schafe und die Knechte verbrannt und verzehrt; ich aber bin entkommen, nur ich allein, um es dir zu berichten! Hiob 1,12.16

Einige Fragen bleiben noch. Wenn Satan Elia durch seine Selbstzweifel täuschte, wie konnte es dann sein, dass Elia schon im nächsten Kapitel in den Himmel entrückt wurde? Es scheint unsinnig zu sein, dass er nach einem solch großen Fehler am Ende seines irdischen Lebens mit einem direkten Übergang zum Himmel und mit dem ewigen Leben belohnt wird. Wenn wir Johannes den Täufer betrachten, bezweifelte dieser sogar noch kurz vor seinem Tod, dass Jesus der Messias war.

Als aber Johannes im Gefängnis von den Werken des Christus hörte, sandte er zwei seiner Jünger  und ließ ihm sagen: Bist du derjenige, der kommen soll, oder sollen wir auf einen anderen warten? Matthäus 11,2-3

Die Bibel verrät uns nicht wie Johannes reagierte, doch die Art und Weise, wie Jesus über Johannes sprach, scheint zu beweisen, dass Johannes seine Zweifel überwand und für seinen Märtyrertod vorbereitet war. Jesus sagte:

Und wenn ihr es annehmen wollt: Er ist der Elia, der kommen soll. Matthäus 11,14

Es steht auch geschrieben:

Und er (Johannes) wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft Elias. Lukas 1,17

Johannes der Täufer tat ein mächtiges Werk für Gott und hatte dann eine große Glaubenskrise, die er überwand und dadurch für den Tod vorbereitet war. Dies geschah in demselben Geist wie Elia, der ein gewaltiges Werk für Gott verrichtete und dann am Ende seines Dienstes durch eine große Glaubenskrise ging. Elia überwand seine Selbstzweifel, die für einhundert Männer einen feurigen Tod verursacht hatte, und wurde lebendig entrückt. Dies ist eine kostbare Lehre für uns alle, dass die Gerechten durch Glauben leben werden und nicht durch die Verdienste dessen, was sie geleistet haben. Die Entrückung Elias nach einem so bedeutenden Fehler gibt uns allen große Hoffnung, dass auch wir entrückt werden können, nachdem wir erkannt haben, wie schwach und hilflos wir sind. Lasst uns frohlocken, dass Erlösung allein in den Verdiensten Christi liegt, und nicht in den vermeintlichen Werken von heldenhaften Superpropheten, die andere im Namen Gottes zerstören können, um sich selbst zu verteidigen. 

Die andere Frage, die wir noch berücksichtigen müssen ist, warum Gott es zuließ dass diese Männer von Satan mit Feuer vernichtet wurden. Da diese Männer Diener des Königs von Israel waren, der sich Baal-Sebub, dem Gott Ekrons, übergeben hatte, hatten sie keinen Schutz mehr vor dem Zerstörer. Als es Satan möglich war, über diese Männer zu verfügen, musste er sie auf eine Weise töten, die so aussah, als hätte Gott es getan. Es war nahezu die perfekte Täuschung; du tust die Handlung und überzeugst die Welt davon, dass Gott es getan hat. Die Ängste Elias wurden von Satan ausgenutzt, um ihm das Alibi zu geben, dass er brauchte. Der Plan war sehr erfolgreich, denn die meisten Menschen glauben, dass Gott diese Männer getötet hat, doch Gott sei Dank erklärte uns Jesus, dass das nicht Sein Geist ist. Er ist der Erlöser, nicht der Zerstörer.

Wie wunderbar zu wissen, dass unser kostbarer Erlöser, der das kleine Kind in Seine Arme nahm, um uns die Großherzigkeit Seines Königreiches zu zeigen, ein Erlöser ist, in dem wir sicher ruhen können. Er wird uns nie in irgendeiner Weise schaden, denn Er ist der Hirte, nicht der Schlachter. Er führt Seine Schafe an stille Wasser und quält sie nicht zu Tode.

Doch gibt es noch mehr zu dem Thema "Feuer" zu beachten, bevor wir sicher sein können, dass wir vor unserem himmlischer Vater wirklich keine Angst haben brauchen.