Wirklich frei
Wenn wir die wahre Identität des Sohnes Gottes kennen, treten wir in einen Bereich des Verständnisses ein, der uns von allem befreit, was mit Zwang, Kontrolle oder Auferlegung zu tun hat. Jesus hat uns gesagt:
Der Knecht aber bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig. Wenn euch nun der Sohn frei machen wird, so seid ihr wirklich frei. (Johannes 8,35.36)
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu töten und zu verderben; Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es im Überfluß haben. (Johannes 10,10)
Die Wahrheit über den Sohn Gottes ist, dass Sein Vater Ihn hervorgebracht hat; Er hat Ihn alles gelehrt und Ihm alles gegeben. Der Sohn Gottes dient Seinem Vater aus Seinem eigenen freien Willen, nicht als Sklave, sondern als Sein Sohn.
Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist Seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater! So bist du also nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes durch Christus. (Galater 4,6.7)
Das griechische Wort für „frei“ in „wenn euch nun der Sohn frei machen wird“ (Joh 8,36) bedeutet:
G1658 uneingeschränkt (nach Belieben), d.h. (als ein Bürger) kein Sklave (ob frei geboren oder entmündigt), oder (allgemein) befreit (von Verpflichtung oder Haftung): - frei (Mann, Frau), in Freiheit.
Der Sohn Gottes ist völlig uneingeschränkt, und das nicht, weil Er einen innewohnenden allwissenden, allmächtigen Status hat. Er ist uneingeschränkt und frei, weil der Vater Agape[1] ist; der Vater gibt freigiebig, ohne Forderung, ohne Zwang und ohne Kontrolle.
Das ist der Grund, warum der Sohn Gottes sagen kann:
Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat Aufschluß [über Ihn] gegeben. (Johannes 1,18)
Der Sohn Gottes hat kein Bedürfnis, Seinen Intellekt und Seine Macht mit der Seines Vaters zu messen, denn der Vater ist derjenige, der Ihm all diese Dinge frei gegeben hat. Traurigerweise glauben viele unwissentlich, dass die Gleichheit, die Jesus nicht wie einen Raub festhielt, eine Gleichheit von Macht, Intellekt und ewigem Alter war. Was die meisten Menschen nicht erkennen, ist, dass das System, mit dem wir den Sohn Gottes messen, tatsächlich größer wird als die Person selbst.
Das ist der Grund, warum nur sehr wenige Mainstream-Christen tatsächlich glauben, dass Jesus der wahre eingeborene Sohn Gottes ist. Das Christentum glaubt, dass Christus gerade jetzt im Prozess des Gezeugt- oder Geborenwerdens ist, oder dass Er überhaupt nicht in der Ewigkeit geboren wurde. Das zerstört die Wahrheit, dass Christus wirklich vom Vater geboren ist.
Die Identität des geborenen Sohnes findet sich in dem Namen „Sohn“. Er ist der Sohn des Vaters in Wahrheit und Liebe. Sein Wert als Individuum basiert nicht auf einem äußeren Faktor. Er basiert nicht auf Macht, Intellekt oder irgendeiner angeborenen Eigenschaft. Es ist ein Wert, der Ihm verliehen wurde, als Er in der Ewigkeit geboren wurde, und der Ihm niemals genommen werden kann.
Kindeskinder sind eine Krone der Alten, und die Ehre der Kinder sind ihre Väter. (Sprüche 17,6)
Hier offenbart uns Jesus, woher unser Wert kommt:
Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Groschen? Und nicht ein einziger von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber auch die Haare eures Hauptes sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht! Ihr seid mehr wert als viele Sperlinge. (Lukas 12,6.7)
Unser Wert als Kinder Gottes liegt nicht in unseren Fähigkeiten; er liegt in den Gedanken, die unser Vater über uns hat. Unser Wert kommt vom Vater und nicht von uns selbst. Das gilt zuerst für Christus, und wir, die wir an Ihn glauben, gehören alle dazu.
Denn die Er zuvor ersehen hat, die hat Er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild Seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit Er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. (Römer 8,29)
Hören wir auf das Wort Gottes und erkennen wir, wo wir Herrlichkeit und Wert finden sollen.
So spricht der Herr: Der Weise rühme sich nicht seiner Weisheit und der Starke rühme sich nicht seiner Stärke, der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums; sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er Einsicht hat und Mich erkennt, daß Ich der Herr bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden! Denn daran habe Ich Wohlgefallen, spricht der Herr. (Jeremia 9,22.23)
So lebt Christus. Er lebt durch das Wort Seines Vaters. Er rühmt sich Seines Vaters und findet Seinen Wert in Seinem Vater und nicht in sich selbst. Das ist der Fels, auf dem die Gemeinde Gottes gebaut ist. Es ist die Wahrheit, dass Jesus der Sohn des lebendigen Gottes ist. Christus ist Gott, nicht durch Macht, noch durch Kraft, sondern durch den Geist Seines Vaters.[2]
Wir können sicher darüber sein, dass der Sohn Gottes die ganze Macht Seines Vaters besitzt und alle Dinge, die Er weiß, Ihm vom Vater gelehrt wurden. Aber keines dieser Dinge definiert den Wert des Sohnes Gottes, noch können sie benutzt werden, um die Gleichheit des Sohnes mit dem Vater zu beweisen. Solche Messungen vorzunehmen führt in die Knechtschaft. Man kann nicht wirklich im Schoß desjenigen ruhen, mit dem man sich an Stärke und Intellekt vergleicht.
Das ist das Schönste an der Anbetung des Sohnes Gottes. Indem wir Ihn anschauen, können wir frei werden von dem Bedürfnis, uns durch unseren Intellekt, unsere Stärke oder was auch immer für Qualitäten, die wir meinen zu besitzen, beweisen zu müssen.
Der wahre Sohn Gottes macht uns völlig davon frei, uns mit irgendetwas anderem in Gottes Schöpfung zu vergleichen oder damit zu konkurrieren. Es befreit uns von unserem Stolz. Es hält uns davon ab, das Bedürfnis zu haben, „wie Gott sein zu wollen“ (1. Mo 3,5). All dies ist so, weil es für den Sohn Gottes so ist. Sein Wert liegt allein in Seinem Vater, nicht in Ihm selbst.
All diese Freiheit wird uns durch den Geist angeboten, der in Christus Jesus ist. Wenn wir Ihn kennen und lieben, dann werden wir die gleiche Freiheit erfahren, die Er erfährt.
Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht. (1.Johannes 5,12)
Die wahre Identität des Sohnes Gottes offenbart, dass der eine wahre Gott Seinem Sohn absolute Freiheit gegeben hat, ohne Einschränkung und Furcht. Er legte Ihm keinen Gesetzeskodex auf, an den Er sich zu halten hatte, sondern Er schrieb in das Herz Seines Sohnes Seinen Charakter der Liebe, Freiheit und Freude - das Gesetz des Lebens.
Es ist so schwer für das menschliche Herz, diesen Punkt zu erfassen. Es ist eine enge und schmale Pforte, die nur wenige in dieser Welt finden werden. Und doch ist es so einfach zu verstehen. Du bist eingeladen, unter den Schirm des Allerhöchsten zu kommen; du wirst willkommen geheißen in den Schoß des Vaters. Lass dich vom Geist des Sohnes Gottes erfüllen und befreie dich von dem Bedürfnis, dich mit anderen vergleichen zu müssen, von Furcht, Zorn und Depressionen, die von dem Versuch herrühren, einen eigenen Wert in dir selbst zu finden. Komm heraus aus dem Käfig, den Satan geschaffen hat, und wandle im Licht deiner Kindschaft.
(Dieses ist das 8. Kapitel aus dem Buch "Göttliches Risiko" von Adrian Ebens)
[1] Das griechische Wort für wohlwollende Liebe
[2] Mehr dazu findest du in dem Buch „Identitätskrieg“, erhältlich auf vaterderliebe.de