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Das Spiegelprinzip - Kapitel 37 - Meuterei an der Grenze

veröffentlicht Jan 18, 2024 von Adrian Ebens in Der Charakter Gottes
Übersetzt von Franziska Bunkus, editiert von Jutta Deichsel
330 Treffer

Kapitel 37 - Meuterei an der Grenze

Die scheinbar durch göttliche Vorsehung angespülten Waffen der ertrunkenen Ägypter am Roten Meer in Kombination mit Israels Anbetung ihres Kriegsgottes leiteten die Ereignisse ein, die Israel an der Grenze zu Kanaan erleben sollte. Die Niederlage der Amalekiter festigte die Überzeugung der Israeliten, dass sie das, was Gott ihnen zu geben versprochen hatte, durch ihre eigene Tapferkeit erlangen mussten, während sie Gott nur als Glücksbringer um den Hals trugen, der ihren Sieg beschleunigen sollte.

So wie Abraham unsicher war, ob Gott ihm durch Sara einen Sohn schenken würde, so war auch Israel unsicher, ob Gott ihnen das verheißene Land geben würde.

Gottes Befehl in 4.Mose 13, das Land Kanaan auszukundschaften war eigentlich eine Forderung der Israeliten, um ihre Feinde besser einschätzen zu können.

»Er hat das Land in eure Gewalt gegeben. Zieht also hinauf und nehmt es in Besitz! Der HERR, der Gott eurer Vorfahren, hat es euch zugesprochen. Habt keine Angst, lasst euch nicht abschrecken!«

Aber ihr alle kamt zu mir und sagtet: »Wir wollen ein paar Männer vorausschicken, die das Land erkunden. Sie sollen uns sagen, welchen Weg wir am besten einschlagen und was für Städte wir dort antreffen.« Ich fand den Vorschlag gut und wählte zwölf Männer aus, von jedem Stamm einen. (5.Mose 1,21-23 GN)

Zehn der zwölf Männer, die losgezogen waren, um das Land auszukundschaften, gründeten ihre Einschätzungen nur auf ihre eigenen vermeintlichen Fähigkeiten, ohne daran zu denken, was Gott für sie tun konnte. Zunächst wurde ein guter Bericht über das Land gegeben, aber das änderte sich bald, nachdem sie die Größe der Menschen in Kanaan beschrieben hatten.

Nach vierzig Tagen hatten die zwölf Männer ihre Erkundung abgeschlossen und kehrten zu Mose und Aaron und der ganzen Gemeinde Israel nach Kadesch in der Wüste Paran zurück. Sie erzählten, was sie gesehen hatten, und zeigten die mitgebrachten Früchte vor.

Sie berichteten Mose: »Wir haben das Land durchzogen, in das du uns geschickt hast, und wir haben alles genau angesehen. Es ist wirklich ein Land, das von Milch und Honig überfließt. Sieh hier seine Früchte! Aber die Leute, die dort wohnen, sind stark und ihre Städte sind groß und gut befestigt. Und dann haben wir auch noch die Anakssöhne (engl. NLT: „Riesen“) gesehen! Im Südland wohnen die Amalekiter, im Bergland die Hetiter, Jebusiter und Amoriter und in der Jordanebene die Kanaaniter!« (4.Mose 13,25-29 GN)

Nur Kaleb und Josua betrachteten die Städte Kanaans im Licht von Gottes Möglichkeiten.

Da machten die Israeliten Mose wieder Vorwürfe. Kaleb versuchte, sie zu beruhigen, und rief: »Wir sind stark genug, das Land zu erobern. Wir müssen nur losziehen und es in Besitz nehmen!«

Aber die anderen Kundschafter widersprachen: »Gegen diese Völker können wir auf keinen Fall antreten. Sie sind viel stärker als wir.«

Und sie erzählten den Israeliten die schlimmsten Geschichten über ihre Reise: »Wir haben das Land durchzogen, wir wissen, wie es dort aussieht. Glaubt uns, dort herrschen Mord und Totschlag! Alle Menschen, die wir gesehen haben, sind groß und kräftig. Die Anakiter, die wir getroffen haben, sind Riesen. In deren Augen waren wir klein wie Heuschrecken, und so haben wir uns auch gefühlt!« (4.Mose 13,30-33 HFA)

Der Glaube von Kaleb und Josua war nicht erleuchtet von der Wahrheit des gewaltlosen Charakters Gottes, wie er sich in der Person von Jesus Christus offenbarte. Aber Gott begegnete ihnen dort, wo sie waren. Im Rahmen ihres Verständnisses bewiesen Kaleb und Josua großen Glauben an Gott. Sie sahen diese riesigen kriegerischen Männer in ihren massiv befestigten Städten und bezeugten dennoch weiterhin enormen Glauben daran, dass Gott ihnen helfen würde, diese Völker zu besiegen.

So wie Jesus Seine irrenden Jünger (die das Himmelreich in Bezug auf den Gebrauch von Schwertern nicht verstanden) geduldig führte, so führte Er auch die Kinder Israel. Es war nie Gottes Wille, dass die Israeliten das Land Kanaan durch Krieg erobern sollten, sondern sie sollten Ihm einfach vertrauen, wie Er es ihnen schon beim Durchzug durch das Rote Meer gezeigt hatte. Der Sieg über die Amalekiter machte Josua und Kaleb gewiss, dass Gott sie im Kampf mit dem Schwert führen würde. Gott verließ sie nicht wegen ihres falschen Verständnisses. Er begegnete ihnen dort wo sie waren, und versuchte, ihren Glauben und ihr Vertrauen in Ihn weiter aufzubauen durch ihre Perspektive des Alten Bundes.

In dieser Hinsicht waren Kaleb und Josua ihren ungläubigen Brüdern meilenweit voraus. Deren negativer Bericht verbreitete sich im ganzen Lager. Niemand dachte mehr an Gottes Worte, dass Er ihnen das verheißene Land geben würde.

Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte in dieser Nacht. Und alle Kinder Israels murrten gegen Mose und Aaron; und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: Ach, dass wir doch im Land Ägypten gestorben wären oder noch in dieser Wüste sterben würden! Und warum führt uns der HERR in dieses Land, dass wir durch das Schwert fallen und dass unsere Frauen und unsere kleinen Kinder zum Raub werden? Ist es nicht besser für uns, wenn wir wieder nach Ägypten zurückkehren? Und sie sprachen zueinander: Wir wollen uns selbst einen Anführer geben und wieder nach Ägypten zurückkehren! (4.Mose 14,1-4 Schlachter)

In Seiner Liebe und Fürsorge hatte Gott Israel aus der Knechtschaft befreit, obwohl sie Ihm nicht glaubten und vertrauten. Er speiste sie mit Manna, gab ihnen Wasser zu trinken und beschützte sie vor allen Gefahren in der Wüste. Mose hatte sie mehrmals vor der Vernichtung bewahrt, indem er Fürsprache für sie einlegte und um ihr Leben flehte. Er hatte sie Gottes Wege gelehrt und trug ihre Klagen geduldig. Wie antwortete das Volk auf all diese Fürsorge? Sie beschuldigten Gott, sie umbringen zu wollen. Sie protestierten gegen Mose und Aaron und planten, sie zu töten und sie durch einen eigenen Anführer zu ersetzen.

So verbrachten sie die Nacht in Aufregung und redeten Schmähungen gegen beide. Am Morgen aber versammelten sie sich und verstiegen sich dem Vorhaben, Mose und Aaron zu steinigen und wieder nach Ägypten zurückzukehren. Flavius Josephus, Jüdische Altertümer, Buch 3, Kapitel 14,3

Das wird immer das Ergebnis sein, wenn wir versuchen, Schwierigkeiten aus eigener Kraft zu lösen. Gott hatte reichlich Beweise für Seine Fähigkeit, sie zu befreien, gegeben. Doch sie zweifelten weiterhin an Ihm. Die unterschwellige Angst vor dem Tod manifestierte sich immer wieder in dem Gedanken, dass Gott sie töten wolle. Wie wir bereits festgestellt haben, war diese Psychose eine Projektion ihrer verborgenen Feindschaft gegen Gott und ihres eigenen Wunsches, Ihn zu töten.

Mose und Aaron übten keine Vergeltung. Sie fielen auf ihr Angesicht und begannen, Fürsprache für das Volk einzulegen. Kaleb und Josua versuchten, die Gedanken des Volkes auf die Segnungen zu lenken, die sie erwarteten, wenn sie nur im Glauben zuhören würden.

Da fielen Mose und Aaron auf ihr Angesicht vor der ganzen Versammlung der Gemeinde der Kinder Israels. Und Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, die auch das Land erkundet hatten, zerrissen ihre Kleider, und sie sprachen zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israels: Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszukundschaften, ist ein sehr, sehr gutes Land! Wenn der HERR Gefallen an uns hat, so wird Er uns in dieses Land bringen und es uns geben — ein Land, in dem Milch und Honig fließt. Seid nur nicht widerspenstig gegen den HERRN und fürchtet euch nicht vor dem Volk dieses Landes; denn wir werden sie verschlingen wie Brot. Ihr Schutz ist von ihnen gewichen, mit uns aber ist der HERR; fürchtet euch nicht vor ihnen! Da sagte die ganze Gemeinde, dass man sie steinigen solle. Aber die Herrlichkeit des HERRN erschien bei der Stiftshütte vor allen Kindern Israels. (4.Mose 14,5-10 Schlachter)

So wie die Juden zur Zeit Jesu planten, Lazarus zu ermorden, weil er ein Zeuge für die Macht Jesu war (Johannes 12,10), so planten ihre Vorfahren, Josua und Kaleb zu ermorden, weil sie ihren Glauben an Gottes Wort zum Ausdruck brachten. Der Geist Kains war in Israel lebendig, während auf Kaleb und Josua der Geist Abels ruhte, als sie an das Volk appellierten.

Wir erinnern uns an die Prinzipien, die wir in Kapitel 21 über die Mechanik der Schutzmauer gelernt haben. Indem sie das Wort Gottes ablehnten und Gott Lügen über Seinen Charakter zuschrieben, wurde die Schutzmauer wieder einmal durchbrochen.

Wenn Mose nicht für das Volk in den Riss tritt, würde es augenblicklich umkommen. Als Mose die Nachricht erreicht, dass das Volk neue Anführer wählen will, bedrängt Satan Mose zweifellos mit dem Gedanken, dass das Volk vernichtet werden wird wegen ihrer ungläubigen Undankbarkeit und ihrer grausamen Lügen über Gott, Mose und Aaron.

Wie bei der Begebenheit mit dem goldenen Kalb spiegelt der Herr Mose die Ängste wider, die ihm vom Feind eingejagt werden:

Und der HERR sprach zu Mose: Wie lange noch will Mich dieses Volk verachten? Und wie lange noch wollen sie nicht an Mich glauben, trotz aller Zeichen, die Ich unter ihnen getan habe? Ich will sie mit der Pest schlagen und ausrotten; und Ich will dich zu einem Volk machen, das größer und mächtiger ist als dieses! (4.Mose 14,11.12 Schlachter)

Der Geist Christi in Mose springt sofort in die Lücke und legt Fürsprache für das Volk ein. Mose klammert sich an die Offenbarung, die ihm von Gottes Barmherzigkeit und Liebe gezeigt wurde.

»Wenn Du nun ganz Israel auf einen Schlag tötest, dann werden alle diese Völker, die schon so viel von Dir gehört haben, davon erfahren und sagen: ›Der HERR konnte dieses Volk nicht in das Land bringen, das Er ihnen mit einem Eid versprochen hat. Er hat sie in der Wüste abgeschlachtet.‹  

Darum bitte ich Dich, Herr: Zeige Deine Macht auf andere Weise. Du hast gesagt: ›Meine Geduld ist groß, und Meine Liebe kennt kein Ende. Ja, Ich vergebe Schuld und Unrecht, doch Ich lasse nicht alles ungestraft. Wenn jemand an seiner Schuld festhält, muss er die Folgen tragen, und nicht nur er, sondern auch seine Kinder, Enkel und Urenkel!‹ Herr, weil Deine Liebe so groß ist, bitte ich Dich: Vergib diesem Volk, wie Du es auf dem ganzen Weg von Ägypten bis hierher immer wieder getan hast.« (4.Mose 14,15-19 HFA)

Nachdem der Riss geöffnet war, lag das Schicksal Israels in den Händen von Mose. Der grausame Komplott, Mose zu ersetzen, würde jeden Mann in einer solchen Führungsposition auf die Probe stellen. Mose aber blieb vollständig in den Händen von Christus. Sein Stolz war mit Christus gekreuzigt, und er wies das natürliche menschliche Verlangen nach Vergeltung gegenüber denen, die ihn schlecht behandelten, zurück. Wahrlich, Mose war der demütigste Mensch, der bis zu diesem Zeitpunkt auf Erden lebte. Kein Mensch kam an eine solche Offenbarung der Demut heran, bis Jesus mehr als 1400 Jahre später auf Erden erschien.

Da antwortete der HERR: Ich will dem Volk vergeben, weil du Mich darum bittest. (4.Mose 14,20 HFA)

Durch die Fürsprache von Mose konnte unser Vater im Himmel den Riss um Israel erfolgreich schließen. Das war genau das, was Gott erreichen wollte. Wir weisen noch einmal darauf hin, dass Mose unmöglich barmherziger sein konnte als Gott. Alle Gnade und Barmherzigkeit, die in dieser Welt existiert, kommt von Gott. Mose wurde von Gottes Gnade geleitet und manifestierte sie in dieser Zeit der Krise.

Wäre Israel an dieser Stelle völlig umgekommen, hätten die umliegenden Völker, wie Mose schon andeutete, diesen Gott verhöhnt, der nicht in der Lage war, Sein Volk aus Ägypten herauszuführen. Ihnen zuliebe musste Israel verschont und der Riss geschlossen werden.

Trotz dieser rettenden Gnade versetzte die Sünde Israels sie diesmal in dieselbe Lage wie die Engel, die vom Himmel fielen: sie sündigten gegen das Licht der Herrlichkeit Gottes, das ihnen deutlich gezeigt wurde. Sie hatten sich von jeglicher Hoffnung abgeschnitten, an die Wahrheit von Gottes Charakter glauben zu können, und deshalb würden sie in ihren Sünden sterben.

Aber so wahr Ich lebe und die ganze Erde mit der Herrlichkeit des HERRN erfüllt werden soll: Keiner der Männer, die Meine Herrlichkeit und Meine Zeichen gesehen haben, die Ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, und die Mich nun schon zehnmal versucht und Meiner Stimme nicht gehorcht haben, keiner soll das Land sehen, das Ich ihren Vätern zugeschworen habe; ja, keiner soll es sehen, der Mich verachtet hat! Aber Meinen Knecht Kaleb, in dem ein anderer Geist ist und der Mir völlig nachgefolgt ist, ihn will Ich in das Land bringen, in das er gegangen ist, und sein Same soll es als Erbe besitzen. (4.Mose 14,21-24 Schlachter)

Der Herr weist auf die Zeit hin, in der die ganze Welt von Seiner Herrlichkeit erfüllt sein wird, und zwar wegen der Menschen, die sich erheben werden, um den Charakter Gottes vollständig zu offenbaren. Das ist ein Hinweis auf die 144.000, die in der Offenbarung erwähnt werden und die an die Wahrheit über Gottes Charakter glauben, wie er in der Bibel und insbesondere im Leben Jesu offenbart wird.

Und nach diesem sah ich einen Engel aus dem Himmel herabsteigen, der hatte große Vollmacht, und die Erde wurde erleuchtet von seiner Herrlichkeit. (Offenbarung 18,1 Schlachter)

Dieselben Gedanken werden von Jesaja wiedergegeben:

Sie werden nichts Böses tun, noch verderbt handeln (engl. NKJV: sie werden nicht verletzen, noch zerstören) auf dem ganzen Berg Meines Heiligtums; denn die Erde wird erfüllt sein von der Erkenntnis des HERRN, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken. Und es wird geschehen an jenem Tag, da werden die Heidenvölker fragen nach dem Wurzelspross Isais, der als Banner für die Völker dasteht; und Seine Ruhestätte wird Herrlichkeit sein. (Jesaja 11,9.10 Schlachter)

Die Herrlichkeit des Herrn manifestiert sich in denen, die nichts Böses tun noch verderbt handeln, die nicht verletzen oder zerstören. Die Israeliten wollten Kaleb und Josua töten und glaubten an einen Gott, der sie zerstören wollte. Solche Menschen können niemals Gottes Herrlichkeit offenbaren. Derselbe Gedanke wird in Habakuk ausgedrückt:

Wehe dem, der Städte mit Blut baut und Ortschaften auf Ungerechtigkeit gründet! Siehe, kommt es nicht von dem HERRN der Heerscharen, dass Völker fürs Feuer arbeiten und Nationen für nichts sich abmühen? Denn die Erde wird erfüllt werden von der Erkenntnis der Herrlichkeit des HERRN, gleichwie die Wasser den Meeresgrund bedecken. (Habakuk 2,12-14 Schlachter)

Israel wollte seine Nation auf Blutvergießen aufbauen. Ihre Anbetung eines Kriegsgottes, ihre Reaktion auf die Amalekiter und ihre Vorstellung, dass Gott sie töten wolle, deuteten alle auf den Aufbau eines Reiches hin, das Gott und Seinem Sohn völlig fremd war. Der Herr war bereit, sie dadurch zu führen, um sie zu einem richtigen Verständnis zu bringen, aber als das Volk den Gesalbten des Herrn in der Person von Mose ablehnte, verwarfen sie Ihn genauso, wie es die Juden mit Jesus taten. Deshalb wurde ihnen ihr Haus wüst gelassen (Matthäus 23,38).

Wenn wir durch den Filter des Lebens Jesu schauen, erkennen wir, dass die Israeliten so gerichtet wurden, wie sie selbst gerichtet hatten. Sie fürchteten, Gott würde sie in der Wüste töten, und so ließ Gott es zu, dass sie in dem Glauben starben, dass Er es war, der sie umkommen ließ, obwohl es einfach nur die natürliche Folge ihrer Entscheidungen war.

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, mit dem ihr anderen zumesst, wird auch euch zugemessen werden. (Matthäus 7,1.2 Schlachter)

Da sprach er zu ihm: Nach dem Wort deines Mundes will ich dich richten, du böser Knecht! Wusstest du, dass ich ein strenger Mann bin, dass ich nehme, was ich nicht eingelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe? (Lukas 19,22 Schlachter)

Wie lange soll Ich diese böse Gemeinde dulden, die gegen Mich murrt? Ich habe das Murren der Kinder Israels gehört, das sie gegen Mich erheben. Darum sprich zu ihnen: So wahr Ich lebe, spricht der HERR: Ich will genauso an euch handeln, wie ihr vor Meinen Ohren geredet habt! Eure Leichname sollen in dieser Wüste fallen und alle eure Gemusterten, die ganze Zahl, von 20 Jahren an und darüber, die ihr gegen Mich gemurrt habt; … (4.Mose 14,27-29 Schlachter)

Gottes Gericht, dass die Israeliten in der Wüste sterben würden, war einfach nur ihr eigenes Gericht. Gott wollte nicht, dass sie sterben, aber sie „begrenzten die Macht des Heiligen“ (engl. Psalm 78,41) und bekannten wie Kain, dass ihre Schuld größer war, als dass sie vergeben werden könnte.

Wenn Gott in 4.Mose 14,23 sagt, dass diese Israeliten das verheißene Land nicht sehen werden, dann deshalb, weil sie genau das glaubten. Sie fürchteten die Kanaaniter und dachten, sie würden alle sterben. Gottes Worte sind lediglich ein Spiegel ihrer eigenen Worte. So funktioniert der Spiegel.

Während Jesus zu der Frau, die beim Ehebruch ertappt wurde, die Worte: „So verurteile Ich dich auch nicht“ sprach, die dem Glauben der Frau entsprachen, sagte Er zu den Israeliten die Worte: „Ihr werdet in der Wüste sterben“, entsprechend ihrem Glauben.

Darum wurde Ich zornig über jenes Geschlecht und sprach: Immer gehen sie in ihrem Herzen in die Irre, und sie haben Meine Wege nicht erkannt, sodass Ich schwor in Meinem Zorn: Sie sollen nicht in Meine Ruhe eingehen! (Hebräer 3,10.11 Schlachter)

Welchen schwor Er aber, dass sie nicht in Seine Ruhe eingehen sollten, wenn nicht denen, die sich weigerten zu glauben? Und wir sehen, dass sie nicht eingehen konnten wegen des Unglaubens. (Hebräer 3,18.19 Schlachter)

Gottes Zorn besteht darin, dass Er den Menschen erlaubt, das zu empfangen, was sie glauben, und sich nicht mehr einmischt, um sie daran zu hindern, sich selbst zu zerstören. So wie der Pharao das Rote Meer nicht ohne Glauben durchqueren konnte, konnten auch die Israeliten die Wüste nicht ohne Glauben durchqueren. Sowohl der Pharao mit seinen Soldaten als auch die Israeliten werden an demselben Ort enden, wenn die gesamte böse Welt einmal vor Gott steht.

Aber die Verworfenen, die Zauberer, die Ehebrecher und die Mörder müssen draußen vor der Stadt bleiben, und die Götzenanbeter und alle, die die Lüge lieben und entsprechend handeln. (Offenbarung 22,15 GN)

Welch eine Lektion ist das für uns! Herr, befreie uns von dieser verborgenen Feindschaft, die alles durch die Brille des Todes sieht. Lasst uns den Worten Gottes vertrauen, dass Er uns befreien und in das himmlische Kanaan bringen wird. Die riesigen Konzerne dieser Welt scheinen unbesiegbar zu sein. Big Tech und Big Pharma scheinen uns gewiss vernichten zu können, aber ihr Schutz ist von ihnen gewichen, weil sie versuchen, Millionen Menschen auf betrügerische Weise umzubringen. Wir sind sehr wohl in der Lage, sie zu besiegen, indem wir in den Gesetzen und Satzungen unseres Gottes wandeln. Lasst uns um den Geist Jesu beten, der schon Kaleb und Josua beseelte, und glauben, dass Gott Seine Verheißung halten wird, uns und unsere Kinder zu retten.

 

 

Wir werden die weiteren Kapitel dieses Buches nach und nach veröffentlichen, sobald sie fertig übersetzt sind. Alle Kapitel findest du hier.

Das englische Original: Mirror Principle

Anmerkung: 

Der Autor Adrian Ebens hat in seinem neuen Buch „Das Spiegelprinzip“ (Mirror Principle) vorwiegend die englische Bibelübersetzung „New Living Translation“ benutzt. Um dem in unserer deutschen Übersetzung zu entsprechen, haben wir vorwiegend aus den deutschen Bibelübersetzungen „Hoffnung für Alle“ und aus der „Gute Nachricht Bibel 2018“ zitiert, und auch einige andere Bibelübersetzungen benutzt. Die jeweils benutzte Version ist immer hinter der Bibelvers-Angabe angeführt.

Abkürzungen:

HFA – Hoffnung für Alle

GN – Gute Nachricht Bibel 2018

Schlachter – Schlachter 2000