Maranatha Media: German

Die tödlichen Folgen, Gottes Worte zu übertreiben

veröffentlicht Jun 14, 2020 von Adrian Ebens in Anbetung des wahren Gottes
Übersetzt von Jutta Deichsel
1,160 Treffer

Satans Manipulation unseres Verlangens, das Richtige zu tun (10. Mai 2010)

Gott sagte zu Adam:

…aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon ißt, mußt du gewißlich sterben! (1.Mose 2,17)

Eva sagte zu der Schlange:

Da sprach die Frau zur Schlange: Von der Frucht der Bäume im Garten dürfen wir essen; aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: Eßt nicht davon und rührt sie auch nicht an, damit ihr nicht sterbt! (1.Mose 3,2.3)

Die Dienerin des Herrn sagte:

Die Schlange pflückte von der Frucht des verbotenen Baumes und legte sie in die Hände der noch zögernden Eva. Dann erinnerte sie die Frau an deren eigene Worte, nämlich daß Gott verboten habe, die Frucht auch nur zu berühren, wenn sie nicht sterben wollten. Das Verzehren würde ihr nicht mehr schaden. Als Eva keine schlimmen Folgen ihrer Tat bemerkte, wurde sie kühner. (PP 32)

In ihrem Bemühen, Gottes Wort zu verteidigen, übertrieb Eva das, was Gott gesagt hatte, und ihre Übertreibung bereitete Satan ein Fenster, um sie zu zerstören. Die Übertreibung von Gottes Worten war es, was die Tür öffnete für die Zerstörung der Menschheit.

Satan ist ein Meister in der Kunst, die Menschheit zu täuschen, indem er Vorteil zieht aus unserem Verlangen, das Richtige zu tun. Wir wissen, dass Satan Jesus hasst und alles, was ihm möglich ist, tun wird, um Ihn zu zerstören. Wenn Satan direkt zu uns käme und die Göttlichkeit Jesu angreifen würde, wären wir vorbereitet und würden uns nicht täuschen lassen. Aber Satan ist viel gerissener als wir denken. Er lädt uns dazu ein, unseren Fall zu überbetonen in Bezug auf die Identität des Sohnes Gottes, mit dem Ziel, uns von Ihm zu trennen.

Gottes Wort verkündigt:

Und siehe, eine Stimme [kam] vom Himmel, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe! (Matthäus 3,17)

Satans Herausforderungen:

Und der Versucher trat zu ihm und sprach: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich, daß diese Steine Brot werden! (Matthäus 4,3)

Satan konfrontierte Christus nicht, indem er sagte: „Du bist nicht Gottes Sohn“. Er forderte Ihn dazu auf zu beweisen, dass Er der Sohn war, nicht indem Er in dem Wort des Vaters ruhte, sondern durch eine Darstellung Seiner eigenen Macht. Er forderte den Sohn auf, Seine Position zu überbetonen durch eine Zurschaustellung von Macht, die Zweifel aufwerfen würde über Sein Vertrauen zum Vater.

Satan stellt uns jetzt die gleiche Frage. Wenn Christus göttlich ist, zeige, dass du es glaubst, indem du Ihm „absolute Göttlichkeit“ zuschreibst. Mache Ihn zu einem Gott in Seinem eigenen Recht, ohne eine Erbschaft vom Vater, damit wirst du Ihm deine wahre Loyalität zeigen.

Wir als Adventisten gehen auf diese Herausforderung ein. In unserem Eifer, unseren Herrn und Heiland zu verteidigen, übertreiben wir den Fall in Bezug auf den Sohn und machen Ihn identisch mit dem Vater und entkleiden Ihn so von Seiner ererbten Göttlichkeit.

Indem wir Christus von Seiner wahren Identität entkleiden, sind wir nicht länger mit dem wahren Sohn Gottes verbunden und haben keine Chance gegen den Bösen. Wir haben kein echtes göttliches Beispiel mehr von Unterordnung, Vertrauen und Gehorsam. Diese Dinge sind jetzt ein Sinnbild und keine Realität mehr.

In einem Beziehungs-Königreich geht es nicht einfach darum, die Messlatte der Macht auf die höchste Stufe zu setzen und uns damit zufrieden zu geben, dass wir den Sohn Gottes verteidigt haben. Wir müssen das Ziel treffen und die genaue Stellung des Sohnes identifizieren, sonst werden wir Ihn verlieren. In den 28 von unserer Adventgemeinde zum Ausdruck gebrachten Glaubensüberzeugungen haben wir in unserem Bemühen, unseren geliebten Erlöser zu beschützen, die Messlatte höher gelegt auf das nach unserer Meinung höchste Niveau. Stattdessen haben wir wie unsere Mutter Eva den Fall überbetont und übertrieben, und wie sie die Schleusentore der Hölle geöffnet.

Es lohnt sich nie, das zu übertreiben, was Gott gesagt hat; Zerstörung wird das unvermeidliche Ergebnis sein.

Fürwahr, ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand etwas zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht; und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Teil vom Buch des Lebens und von der heiligen Stadt, und von den Dingen, die in diesem Buch geschrieben stehen. (Offenbarung 22,18.19)

 

 

Die tödlichen Folgen, Gottes Worte zu übertreiben – Teil 2

Der Geist der Wahrheit (10. Mai 2010)

Im ersten Teil haben wir festgestellt, dass Satan sich das menschliche Verlangen, Gott zu verteidigen, zunutze macht. Er zieht uns in einen Kampf, in dem wir uns sicher fühlen; er versucht, uns zu verleiten, das zu übertreiben, was Gott gesagt hat, und dann seinen Vorteil festzumachen durch den von ihm verursachten Bruch, den wir zugelassen haben.

In Bezug auf den Sohn Gottes hat er dies getan, indem er uns dazu verleitet hat, die Göttlichkeit des Sohnes beschützen zu wollen in der Weise, dass wir Seine Position überbetont und Ihn als Gott in Seinem eigenen Recht dargestellt haben anstatt als Gott durch Vererbung. Unser Wunsch, Satans Angriff auf die Göttlichkeit Christi abzuwehren, kombiniert mit unserer angeborenen Tendenz, Gottes Wort überzubetonen, hat in Wirklichkeit Christus entblößt von Seiner Identität als der Sohn Gottes und Ihn gänzlich zu einer anderen Person gemacht. Satan ist es egal, ob wir die Stellung Christi überbetonen, solange wir das wahre Ziel nicht treffen und uns mit Christus verbinden und Seine Macht empfangen.

Diese Neigung, das Wort Gottes zu übertreiben in dem Bemühen, Ihn zu verteidigen, gilt auch für den Heiligen Geist.

In Bezug auf den Geist sagt uns das Wort Gottes:

Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt; wer aber den Geist des Christus nicht hat, der ist nicht sein. Wenn aber Christus in euch ist, so ist der Leib zwar tot um der Sünde willen, der Geist aber ist Leben um der Gerechtigkeit willen. (Römer 8,9.10)

Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, daß er bei euch bleibt in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich lasse euch nicht als Waisen zurück; ich komme zu euch. (Johannes 14,16-18)

Wenn Jesus die Wahrheit ist, wie Er von sich selbst sagt, dann ist der Geist der Wahrheit der Geist von Jesu. Das ist genau das, was Paulus sagt in Römer 8,9.10. Der Geist ist ein anderer Beistand oder Tröster, weil er nicht Jesus in Seiner physischen oder materiellen Form ist, sondern in einer anderen, in einer spirituellen Form. Es ist das Gemüt von Christus, das zu uns transportiert wird durch das Geheimnis des Geistes. Deshalb sagte Jesus: Ich, nicht ein anderer, sondern ich will kommen und euer Tröster sein.

Wenn wir hören, wie Jesus über einen „anderen Beistand“ spricht und über einen „Er“, und wenn wir alles, was Er sonst sagt, ignorieren, mögen wir tatsächlich denken, dass es jemand völlig anderes ist. Aber die einzige Person, die uns wirklich trösten und unser Beistand sein kann, ist der Eine, der in unserer Haut gewandelt ist und sich dem ausgesetzt hat, dem wir auch ausgesetzt sind. Da ist viel weniger Macht darin, einen Beistand zu senden, um eine Mutter zu trösten, die ihr Kind verloren hat, der das gleiche Schicksal nicht selbst erfahren hat. Der Eine, der den Weg gewandelt ist, weiß ganz genau, wie es ist, und kann deshalb einen anderen, der denselben Weg gehen muss, am besten trösten. Deshalb sagt die Dienerin des Herrn:

Der Erlöser ist unser Tröster. Darin habe ich Ihn erprobt. (8MR p. 49)

Lass sie das 17. Kapitel im Johannes-Evangelium studieren und lernen, wie man das Gebet von Christus lebt. Er ist der Beistand, der Tröster. Er wird in ihren Herzen verbleiben und ihre Freude vollständig machen. Seine Worte werden für sie das Brot des Lebens sein ... (RH Jan 27, 1903)

Dieses Thema ist nicht so schwer zu verstehen, wenn wir einfach das Wort Gottes nehmen und nicht versuchen, etwas hinzuzufügen oder Gott über das hinaus zu verteidigen, was Er verkündet hat. Satan stellt uns den Gedanken vor, dass, wenn wir das Wort „anderer“ oder „Er“ lesen, wir Ihn als eine „völlig“ separate Person darstellen müssen, um die Wahrheit des Geistes aufrichtig zu verteidigen. Wenn wir das nicht tun, könnte es ja so erscheinen, als ob wir den Geist beleidigen und Ihm Seine Persönlichkeit nehmen und Ihn zu einer reinen Kraft oder Macht reduzieren.

Als eine Gemeinde verteidigen wir hastig den Heiligen Geist und übertreiben, was das Wort Gottes gesagt hat, und machen den Heiligen Geist zu einer vollständigen Person in Seinem eigenen Recht, genauso wie wir den Sohn zu einem vollständigen Gott in Seinem eigenen Recht gemacht haben, und darin haben wir das Gefühl, dass wir Gott rechtfertigt haben! (Bitte beachte, dass der Wunsch, Dinge im eigenen Recht zu haben, tatsächlich ein Teil der Lüge ist, die zu unseren Eltern im Garten gesprochen wurde. Der Wunsch, Dinge in unserem eigenen Recht zu besitzen ist durch diese Lüge für uns sehr natürlich.)

Wenn wir das tun, entkleiden wir eigentlich Christus von Seiner tröstenden Gegenwart; wir entfernen von Christus eines der wunderbarsten Dinge von Ihm, und das ist Seine Fähigkeit, uns zu trösten durch Seinen EIGENEN Geist. Wenn ich mir die getrennte Person vorstelle, dann habe ich ein Bild von Jesus, wie Er zu dem Geist spricht und Ihn bittet zu kommen und mir beizustehen, und auf irgendeine Weise repräsentiert der Geist Jesus. Er handelt wie Jesus, spricht wie Jesus, und weil Jesus und der Geist sich sehr nahe sind, fühlt es sich in etwa wie Jesus an, aber im Endeffekt ist es nicht Jesus, sondern jemand anders, der nie in meiner Haut gewandelt ist und nicht wirklich weiß, wie es sich anfühlt. Da ist wenig Trost für mich, ganz egal, wie sehr ich es versuche und mir vorstelle, dass es so sei.

Es liegt eine große Freude darin zu wissen, dass, wenn Jesus Seinen Geist auf mich atmet, dass damit Sein Gemüt, Sein Charakter und Seine Gegenwart wirklich bei mir sind. Es bewegt mich, wenn ich darüber nachdenke. Jesus ist tatsächlich mit mir in einer anderen Weise als einer körperlichen Gegenwart. Er ist mit mir in einer geistlichen Gegenwart.

Der Heilige Geist ist der Atem des geistlichen Lebens in der Seele. Jemanden mit dem göttlichen Geist auszurüsten, bedeutet, ihn mit dem Leben Christi zu erfüllen. Der Geist durchdringt den Empfänger mit den Eigenschaften Christi. (LJ 806)

Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater! (Galater 4,6)

Wenn wir innerhalb der Grenzen des Wortes Gottes bleiben, müssen wir nicht genau definieren, was der Geist ist oder wie Er wirkt; wir müssen nur wissen, dass die persönliche Gegenwart Jesu mit uns ist. Wir müssen keine andere getrennte Person definieren. Wenn wir das tun, übertreiben wir das Wort Gottes und öffnen den Weg für Satan, um zwischen Christus und Seine Kinder zu kommen.

Es ist nicht essentiell für dich, zu wissen und definieren zu können, was der Heilige Geist ist. Christus sagt uns, dass der Heilige Geist der Beistand ist, und der Beistand ist der Heilige Geist. „Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, daß er bei euch bleibt in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.“ (Johannes 14,16.17) Das bezieht sich auf die Allgegenwart des Geistes Christi, der der Beistand (Tröster) genannt wird. Wieder sagt Jesus: „Noch vieles hätte ich euch zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, so wird er euch in die ganze Wahrheit leiten;“ (Johannes 16,12.13). 

Es gibt viele Geheimnisse, die ich nicht versuche, zu verstehen oder zu erklären; sie sind zu hoch für mich, und zu hoch für dich. In einigen dieser Punkte ist Schweigen Gold. Frömmigkeit, Hingabe, Heiligung von Seele, Körper und Geist - das ist essentiell für uns alle. „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“ (14MR 179)

Innerhalb der 28 Glaubensgrundsätzen hat unsere Gemeinde den Fall übertrieben, indem sie den Heiligen Geist als „Gott den Geist“ bezeichnet hat. Die Bibel sagt das nicht. Es hört sich so an, als ob wir den Geist verteidigen, indem wir das sagen, aber wir übertreiben Gottes Wort und entkleiden Christus von einem Teil dessen, wer Er ist, und das gefällt Satan sehr.

Viele Mitglieder der Gemeinde benutzen die „Schweigen ist Gold“-Aussagen, um die übertriebene Position zu verteidigen, dass der Geist eine separate Person sei. Sie behaupten es und schlagen dann das „Schweigen ist Gold“ Argument darauf, um Diskussionen oder Einwände zu verhindern. An diesem Prozess hat Satan seine Freude, denn eine Aussage, die dazu gemacht wurde, den Geist Christi zu beschützen, wird benutzt, um Ihm von einem Teil Seiner Identität zu entkleiden. Das ist außerordentlich traurig.

Wenn wir nur das Wort Gottes stehenlassen könnten und nicht versuchen, Gott zu verteidigen, indem wir den Fall übertreiben. Wenn wir einfach dem Geist erlauben, das zu sein, was die Bibel sagt, und den Rest als ein Geheimnis belassen. Wenn wir uns an der Tatsache erfreuen könnten, dass die persönliche Gegenwart von Jesus mit uns ist durch Seinen Geist und damit zufrieden sind, dann wären wir in der Tat getröstet, erfüllt, gestärkt und ermächtigt.

Der Grund, warum die Gemeinden schwach und krank sind, und bereit, zu sterben, liegt darin, dass der Feind entmutigende Einflüsse eingebracht hat, die auf zitternde Seelen ausgeübt werden. Er hat versucht, Jesus aus ihrer Sicht auszuschließen als der Beistand (Tröster), als der Eine, der sie tadelt, der sie ermahnt, der sie warnt ... (RH August 26 1890)

Lasst uns damit aufhören, den Fall zu übertreiben, und stattdessen in den klaren und einfachen Aussagen der Schrift ruhen.