Wenn aus „Wann“ „Wann auch immer“ wird
Übersetzt von Susanna Kronke, Jutta Deichsel
(Von Adrian Ebens verfasst am 8. März 2011)
…da war ich Werkmeister bei ihm, war Tag für Tag seine Wonne und freute mich vor seinem Angesicht allezeit; (Sprüche 8,30)
Ich war gerade beim Mittagessen mit meiner Frau, und wir sprachen über das Konzept der Zeit in einer Beziehungsdimension. Ich erinnerte sie an ein Lied, das wir beide mögen, und das unsere Beziehung widerspiegelt. Hier ist die erste Strophe:
Kannst du dich erinnern, als es anfing? Hätten unsere Herzen noch schneller schlagen können?
Begeistert von der Höhe, aus der wir fielen
Schwebend wie eine Feder, wo das Wann zum Wann-auch-immer wurde.
Wir machten diese Momente für uns bedeutsam
Und ich frage mich, ob dieser Traum eines Tages enden wird
Denn ich wache immer wieder auf, um das alles noch einmal zu erleben.
Selbst als endliche Wesen verstehen wir das Konzept, die Zeit aus den Augen zu verlieren; wenn das „Wann“ zum „Wann-auch-immer“ wird. Kann es sein, dass die Freude der Gemeinschaft zwischen dem Vater und Seinem Sohn so war, dass die Zeit nicht im Vordergrund stand; sie war nicht etwas, worauf sie sich konzentrierten; die Zeit wurde von der Beziehung absorbiert.
Noch einmal: Wann scheint sich die Zeit in die Länge zu ziehen, und wir wünschen uns, sie würde sich beschleunigen? Ist es nicht wegen der Sehnsucht, wieder in der Gemeinschaft derer zu sein, die wir lieben? Ist die Zeit in diesen sechstausend Jahren wichtig geworden wegen der Trennung dieses Planeten von dem Vater und dem Sohn, und sehnt sich nicht das ganze Universum danach, dass die Menschensöhne wieder mit dem Vater und dem Sohn vereint werden? Die Zeit ist jetzt wichtig geworden, aber wenn wir wieder im Himmel sind und in die Schönheit, Majestät und Herrlichkeit unseres Vaters und Seines Sohnes vertieft sind, wird das „Wann“ wieder zum „Wann-auch-immer“ werden, und wir kehren zu einer Wahrnehmung zurück, dass die Zeit belanglos ist; die Zeit steht sozusagen still und beugt sich der Gemeinschaft von Vater und Sohn.
Es ist interessant zu sehen, woher die Eigenschaft des zeitlichen Dienens kommt:
Bileam „liebte den Lohn der Ungerechtigkeit“. (2.Petrus 2:15)
Sündhafte Habsucht, die Gott als Götzendienst bezeichnet, ließ ihn [Bileam] zum Heuchler (engl. Timeserver = Zeitdiener) werden, und durch diese eine Schuld gewann Satan vollends Gewalt über ihn. {PP 421.4}
Hat nicht Luzifer die Position Christi begehrt und sich damit zum Zeitdiener gemacht? Ist nicht die Besessenheit von Zeit als ein quantitatives Maß für Göttlichkeit ein Spiegelbild dieser Habsucht?
Der Gott aus der Heiligen Schrift, dem ich diene, ist kein Zeitdiener, sondern geht in der Freude der Beziehung zu Seinem Sohn auf, und alles, was diese Gemeinschaft ausmacht, wird im geschaffenen Universum erweitert. In der Erfahrung einer solchen Freude steht die Zeit tatsächlich still und jeder Augenblick ist ewig. Die Zeit währt eine Nacht, aber die Ewigkeit kommt am Morgen.