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Die Rückkehr des Elia - Kapitel 14 - Die Dreieinigkeit

veröffentlicht Jan 23, 2019 von Adrian Ebens in Die Rückkehr des Elia
Übersetzt von F. Bunkus, S. Kronke, J. Deichsel
1,087 Treffer

Das deutsche Übersetzerteam ist dabei, das Buch "The Return of Elijah" - Die Rückkehr des Elia von Bruder Adrian Ebens zu übersetzen. Dies wird ein längerer Prozess sein, deshalb werden wir die einzelnen Kapitel als Artikel veröffentlichen, bis das ganze Buch fertig ist. Seid gesegnet beim Lesen!

Der Hauptteil dieses Buches wurde von Bruder Adrian Ebens in nur zwei Wochen im Juli 2007 geschrieben. Wir veröffentlichen hier die revidierte Version von 2019.

 

 

 

Abschnitt 5 – Leistungsorientiertes Denken und die Lehre von Gott

 

Kapitel 14. Die Dreieinigkeit

Nun möchte ich das Thema der Dreieinigkeit betrachten, denn unser Bild von Gott beeinflusst unsere Sicht auf alle anderen Lehren.1 Dieses Thema steht außerdem in direktem Zusammenhang zu der Sabbat-, Gesetzes- und Gerechtigkeits-Debatte, wie wir noch sehen werden. Betrachte folgende Grundannahme:

Grundannahme: Die Gottheit besteht aus drei Personen.

Verborgene/zugrundeliegende Hypothese: Göttliche Positionen werden nur Wesen von höchster innewohnender Macht zugeschrieben.

Die obige Kombination von Grundannahme und zugrundeliegender Hypothese erfordert, dass, wenn es mehr als ein göttliches Wesen gibt (wie unsere Grundannahme besagt), diese dann gleichrangig und gleich-ewig sein müssen, sonst würden sie den Titel „göttlich” verlieren.

Auch wenn wir an dieser Stelle die verborgene oder zugrundeliegende Hypothese untersuchen sollten, lasst uns einfach zur Übung demselben Ablauf folgen wie bei unserer Sabbatdiskussion und versuchen, Texte zu finden, die unsere Grundannahme stützen.

Und als Jesus getauft war, stieg er sogleich aus dem Wasser; und siehe, da öffnete sich ihm der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube herabsteigen und auf ihn kommen. Und siehe, eine Stimme [kam] vom Himmel, die sprach: Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe! Matthäus 3,16-17

Hier lesen wir: (1) Der Sohn wird getauft, (2) der Heilige Geist kommt wie eine Taube herab, und (3) die Stimme des Vaters, der vom Himmel spricht.

So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Matthäus 28,19

Dies scheint ein sehr direkter Hinweis auf drei Personen in der Gottheit zu sein.

die auserwählt sind gemäß der Vorsehung Gottes, des Vaters, in der Heiligung des Geistes, zum Gehorsam und zur Besprengung mit dem Blut Jesu Christi: Gnade und Friede werde euch mehr und mehr zuteil! 1.Petrus 1,2

Hier sehen wir alle Mitglieder der Gottheit aktiv an unserer Erlösung beteiligt: Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Johannes an die sieben Gemeinden, die in Asia sind: Gnade sei mit euch und Friede von dem, der ist und der war und der kommt, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind, und von Jesus Christus, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen aus den Toten und dem Fürsten über die Könige der Erde. Ihm, der uns geliebt hat und uns von unseren Sünden gewaschen hat durch sein Blut. Offenbarung 1,4

Hier finden wir Grüße vom Vater (der ist und der war und der kommt), vom Heiligen Geist (sieben oder der vollkommene Geist Gottes), und Jesus Christus. Drei Grüße lassen drei Personen vermuten.

Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist, und diese drei sind eins. 1. Johannes 5,7

Dieser Vers scheint selbsterklärend: Es gibt definitiv drei Personen.

Fügen wir noch weitere bekräftigende Beweise aus den Schriften von Ellen White hinzu:

Drei lebende Personen sind im himmlischen Trio; im Namen dieser drei großen Mächte – dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist – werden die getauft, die Christus in lebendigem Glauben annehmen; und diese Mächte werden mit den gehorsamen Untertanen des Himmels in ihrem Bestreben zusammenwirken, ein neues Leben in Christus zu leben. (BK 620)
Die ewigen himmlischen Würdenträger – Gott, Christus und der Heilige Geist – rüsteten sie (die Jünger) mit mehr als sterblicher Energie aus, … und dies ließ sie das Werk vorantreiben und die Welt der Sünde überführen. (BK 620)
Du bist zu Gott geboren und stehst unter der Befugnis und Macht der drei heiligsten Wesen des Himmels, die dich vor dem Abfall bewahren. (7MR 167)
Rufe einfach die drei großen Würdigen an und sage: Ihr wisst, dass ich dies Werk nicht in meiner eigenen Kraft tun kann. Ihr müsst in mir, mit mir und durch mich wirken, heiligt meine Zunge, heiligt meinen Geist, heiligt meine Worte und bringt mich in eine Position, in der mein Geist für die Regungen des Heiligen Geistes Gottes empfänglich ist, um an meinem Charakter und Gemüt zu wirken. (7MR 26)
Die Gottheit wurde von Mitleid mit der Menschheit ergriffen, und der Vater, der Sohn und der Heilige Geist schickten sich an, den Plan der Erlösung durchzuführen. (BK 620)

Ich denke, dass wir nun jedem unvoreingenommenen Verstand unsere Grundannahme, dass es drei Personen in der Gottheit gibt, ziemlich eindeutig beweisen konnten. Betrachten wir nun ein paar potentielle Problemtexte. Ich werde einige von ihnen anführen:

Höre Israel: Jahwe, unser Gott, ist ein einziger Jahwe! 5.Mose 6,4 (Elberfelder)
Der HERR besaß mich am Anfang seines Weges, ehe er etwas machte, vor aller Zeit. Ich war eingesetzt von Ewigkeit her, vor dem Anfang, vor den Ursprüngen der Erde. Als noch keine Fluten waren, wurde ich geboren, als die wasserreichen Quellen noch nicht flossen. Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln wurde ich geboren. Sprüche 8,22-25
Und du, Bethlehem-Ephrata, du bist zwar gering unter den Hauptorten von Juda; aber aus dir soll mir hervorkommen, der Herrscher über Israel werden soll, dessen Hervorgehen von Anfang, von den Tagen der Ewigkeit her gewesen ist. Micha 5,1
 Jesus aber antwortete ihm: Das erste Gebot unter allen ist: »Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist Herr allein; und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft!« Dies ist das erste Gebot. Und das zweite ist [ihm] vergleichbar, nämlich dies: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!« Größer als diese ist kein anderes Gebot. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht so, Meister! Es ist in Wahrheit so, wie du sagst, daß es nur einen Gott gibt und keinen anderen außer ihm; Markus 12,29-32
Denn so [sehr] hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat. Johannes 3,16
Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Johannes 5,19
Denn wie der Vater das Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn verliehen, das Leben in sich selbst zu haben. Johannes 5,26
Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn nicht von mir selbst bin ich gekommen, sondern er hat mich gesandt. Johannes 8,42
Wenn aber der Beistand kommen wird, den ich euch vom Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, so wird der von mir Zeugnis geben. Johannes 15,26
Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, dass er bei euch bleibt in Ewigkeit, den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich lasse euch nicht als Waisen zurück; ich komme zu euch. Johannes 14,16-18
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, dem Vater, und unserem Herrn Jesus Christus. Galater 1,3

Anmerkung: In nahezu jedem Brief des Neuen Testaments formuliert Paulus diese Redewendung. Er sendet Gnade im Namen des Vaters und des Sohnes. Den Heiligen Geist erwähnt er in seinen Grüßen nicht.

So gibt es für uns doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir für ihn; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind, und wir durch ihn. 1.Korinther 8,6
Wenn ihm aber alles unterworfen sein wird, dann wird auch der Sohn selbst sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles in allen sei. 1.Korinther 15,28
Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn. Ihn hat er eingesetzt zum Erben von allem, durch ihn hat er auch die Welten geschaffen; dieser ist die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit und der Ausdruck seines Wesens und trägt alle Dinge durch das Wort seiner Kraft; er hat sich, nachdem er die Reinigung von unseren Sünden durch sich selbst vollbracht hat, zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt. Und er ist umso viel erhabener geworden als die Engel, als der Name, den er geerbt hat, ihn auszeichnet vor ihnen. Hebräer 1,1-4

Jeder dieser Verse birgt ein potentielles Problem für das Konzept der Dreieinigkeit. Da wir ja eindeutig bewiesen haben, dass es drei Personen in der Gottheit gibt, wäre es an dieser Stelle ganz natürlich, die von uns aufgestellte Grundannahme anzuwenden. Lasst uns jedoch zuvor noch ein paar Zitate von Ellen White anschauen, die für die übliche, trinitarische Auffassung auch problematisch sein könnten.

Der Herrscher des Weltalls stand bei seinem Liebeswerk nicht allein. Er hatte einen Mitarbeiter, der seine Absichten schätzte und seine Freude am Glück seiner Geschöpfe teilen konnte. „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott.“ Johannes 1,1.2. Christus, das Wort, der Eingeborene Gottes, war eins mit dem ewigen Vater: eins im Wesen, im Charakter und in den Absichten. Er war der einzige, der alle Ratschläge und Vorhaben Gottes begreifen konnte. „Und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst.“ Jesaja 9,5. Sein Ausgang ist „von Anfang und von Ewigkeit her gewesen“. Micha 5,1. Der Sohn Gottes erklärte über sich selbst: „Der Herr hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf, von Anbeginn her. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her ... Als er die Grundfesten der Erde legte, da war ich als sein Liebling bei ihm; ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit. Sprüche 8,22.23.29.30. {PP 9.5}
Nun begann dieser Engelfürst dem Sohne Gottes die Oberhoheit streitig zu machen und damit die Weisheit und Liebe des Schöpfers in Zweifel zu ziehen. Alle Kräfte dieses überragenden Geistes, der neben Christus der erste unter den himmlischen Heerscharen war, richteten sich auf dieses Ziel… Der König des Universums berief die himmlischen Heerscharen vor sich, damit er in ihrer Gegenwart die wahre Stellung seines Sohnes darlegen und das Verhältnis aufzeigen konnte, das er zu allen geschaffenen Wesen unterhielt. Der Sohn Gottes teilte den Thron mit dem Vater, und die Herrlichkeit des Ewigen, aus sich Lebenden umschloß sie beide. Um den Thron standen die Engel, eine riesige, unzählbare Menge, „vieltausendmal tausend“. Offenbarung 5,11. Als Untertanen und Diener erfreuten sich die bedeutendsten Engel des Lichtes, das aus der Gegenwart Gottes auf sie fiel. Vor den Bewohnern des Himmels erklärte der König, daß außer Christus, dem Eingeborenen Gottes, niemand seine Absichten ganz begreifen könne und daß ihm die Durchführung seiner Vorhaben übertragen sei. Der Sohn Gottes hatte des Vaters Willen schon bei der Erschaffung aller Himmelsheere ausgeführt. {PP 12.2}
Der große Schöpfer versammelte die Bewohner des Himmels, um in der Gegenwart aller Engel seinen Sohn in einer besonderen Weise zu ehren. Der Sohn wurde neben den Vater auf den Thron gesetzt und das Heer der heiligen Engel Gottes scharte sich um sie. Dann gab der Vater bekannt, daß er bestimmt habe, daß sein Sohn ihm gleichwertig sein soll, so daß die Gegenwart des Sohnes gleichbedeutend sein würde mit der Gegenwart Gottes. Das Wort des Sohnes galt ebenso viel wie das Wort des Vaters, und man mußte ihm genauso gehorchen. Seinen Sohn hatte er mit Autorität ausgestattet, das himmlische Heer zu befehlen. Außerdem sollte der Sohn in einer ganz besonderen Weise bei der vorgesehenen Erschaffung der Erde und ihrer Lebewesen mit dem Vater zusammenwirken. Sein Sohn würde seinen Willen und seine Absichten ausführen, doch nichts von sich selbst aus tun. Der Wille des Vaters würde sich in ihm erfüllen. {En 29.4}
Christus wurde von Gott in seine Pläne eingeweiht, während Satan sie nicht erfuhr. Er hätte sie nicht verstanden und es war ihm nicht erlaubt, Gottes Absichten zu kennen. Aber Christus war der anerkannte Herrscher des Himmels, der mit genau so viel Macht und Autorität ausgestattet war, wie Gott selbst. {En 29.5}
Nachdem die Erde und die Tiere darauf erschaffen waren, führten der Vater und sein Sohn den Plan aus, der schon seit Luzifers Rebellion festgelegt worden war: die Erschaffung des Menschen nach ihrem Bilde. Sie hatten bei der Erschaffung der Erde und aller lebendigen Tiere und Pflanzen zusammengearbeitet. Jetzt sagte der Vater zu seinem Sohn: “Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei. (GE 15)
Gott legte im Ratschluss mit seinem Sohn den Plan, Menschen nach ihrem eigenen Bild zu erschaffen. (RH 24 Feb 1874)
Diese Worte erläutern den erhabenen Grundsatz, auf dem das Gesetz des Lebens für das Universum beruht. Christus erhielt alles von Gott, er nahm aber lediglich, um seinerseits zu geben. So wird auch in den himmlischen Vorhöfen verfahren, das gilt auch für Jesu Dienst für alle Geschöpfe: durch den geliebten Sohn strömt das Leben des Vaters zu aller Kreatur; über den Sohn kehrt es als Lobpreis und fröhlicher Dienst wieder zum Vater zurück, eine Flut der Liebe, die zur großen Quelle aller Dinge zurückströmt. Durch Christus wird somit der Kreislauf der Freigebigkeit geschlossen, der den Charakter des großen Gebers aller Dinge und das Gesetz des Lebens offenbart. {LJ 11.1}
Weil er mit Menschlichkeit belastet war, konnte Christus nicht an jedem Ort persönlich sein, darum war es ganz zu ihrem Vorteil, dass er sie verlassen, zu seinem Vater gehen und den Heiligen Geist senden würde, um sein Nachfolger auf Erden zu sein. Der Heilige Geist ist er selbst, entledigt von der Personalität der Menschheit und unabhängig davon. Durch seinen Heiligen Geist würde er sich selbst als an allen Orten anwesend zeigen - als der Allgegenwärtige. (14 MR 23)

Jeder dieser Texte, wenn wir ihnen Glauben schenken, stellt den aufrichtigen Leser vor ernsthafte Probleme. Wiederum, lasst uns dennoch zu Übungszwecken der logischen Abfolge zur Durchsetzung einer Grundannahme folgen, ohne ihre verborgene Hypothese in Frage zu stellen.

 

 

Fußnote:

1Review and Herald, 13.Feb.1919, The Personality of God (Die Persönlichkeit Gottes), S.4: „Die größten Wahrheiten der Christenheit sind alle in die Lehre der Persönlichkeit Gottes eingebunden.“