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War Jesus ein Trinitarier?

veröffentlicht Apr 08, 2021 von Adrian Ebens in Anbetung des wahren Gottes
Übersetzt von Susanna Kronke
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Für viele Menschen scheint diese Frage offensichtlich zu sein, wenn man sich zuversichtlich auf Matthäus 28,19 und 1. Johannes 5,7 beruft. Für die meisten Christen scheint die Tatsache, dass in der Bibel von Vater, Sohn und Heiligem Geist die Rede ist, auszureichen, um jede weitere Diskussion über dieses Thema zu beenden.

Wenn die Trinität richtig ist, würden wir annehmen, dass Jesus, wenn Er darüber sprach, was wahre Anbetung ausmacht, zweifellos direkt auf den Punkt kommen und in unmissverständlichen Worten verkünden würde, dass „es nur einen Gott gibt: Vater, Sohn und Heiliger Geist, eine Einheit von drei gleich-ewigen Personen.“

Seltsamerweise ist das nicht der Fall. Wenn wir Johannes vier aufschlagen, sehen wir, dass Jesus der samaritanischen Frau darlegt, was wahre Anbetung ausmacht. Er macht ihr klar, dass die Juden wissen, wen sie anbeten, wenn Er sagt:

Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil kommt aus den Juden. (Johannes 4,22)

Wenn Jesus ein Trinitarier wäre, dann scheint diese Aussage, dass die Juden wissen, wen sie anbeten, ziemlich großzügig und könnte in der Tat als irreführend angesehen werden. Die meisten Menschen wissen, dass die Juden das sind, was einige Pastoren als „streng monotheistisch“ bezeichnen, und dieser Glaube stützt sich weitgehend auf 5. Mose 6,4.

Höre Israel, der HERR, unser Gott, ist ein HERR. (5.Mose 6,4 Elberfelder)

Wenn die Juden ein begrenztes Verständnis von Gott als eine Dreieinigkeit hatten und es irgendwie geschafft haben, das hebräische Wort „Echad“ für „ein“ so misszuverstehen, dass es sich auf ein Individuum bezieht, dann scheint es mir, dass, wenn Jesus andeutet, dass die Juden wissen, wen sie anbeten, Er äußerst großzügig ist, so dass es fast schon an eine Täuschung grenzt. Aber vielleicht ist Jesus dabei, diese Frau in die Wahrheit der Dreieinigkeit einzuführen, indem Er den unscharfen Monotheismus der Juden als Plattform benutzt, um die tiefere Realität von drei in einem darzulegen.

Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Anbeter. (Johannes 4,23)

Dies ist eine äußerst bedeutsame Aussage, da Jesus den Ausdruck „wahre Anbeter“ verwendet. Was auch immer Jesus mit diesem Satz verbindet, muss das sein, was wahre Anbetung bedeutet. Das Wort, das Jesus als zentralen Fokus des wahren Anbeters verwendet, ist „Vater“. Wie um alles in der Welt kann Jesus das sagen? Wenn die Trinität richtig ist, dann hätte Er sagen müssen:

Aber die Stunde kommt und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater, den Sohn und den Geist im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn wir suchen solche, die uns anbeten. (Johannes 4,23 in einer trinitarischen Version]

Warum bezieht sich Jesus nur auf den Vater als Fokus der wahren Anbetung? Wird uns nicht befohlen, Jesus auch anzubeten? Ist dies einfach Jesus, der demütig ist, und sich nicht selbst in den Vordergrund stellen will? Aber wenn Jesus die Wahrheit spricht und Er sagte, dass wahre Anbeter den Vater anbeten, wie lösen wir dann diesen scheinbaren Widerspruch auf?

Ich glaube, die Antwort steht direkt im Text: ... den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten. Wer ist die Wahrheit?

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater als nur durch mich! (Johannes 14,6)

Die Art und Weise, wie wir den Vater anbeten, ist durch unsere Anbetung des Sohnes. Wenn wir sehen, wie der Sohn Seinem Vater gehorcht, vertraut und sich Ihm unterordnet, lernen wir das Geheimnis, wie wir den Vater anbeten können. Unsere Anbetung des Vaters wird durch unsere Anbetung des Sohnes ermöglicht. Und wie wird uns diese Wahrheit offenbart?

Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben. Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben! (Johannes 6,63-65)

Die Wahrheit, dass Jesus der Weg zum Vater ist, wird nur durch den Geist offenbart (Mt 16,17). Fleisch und Blut können dies den Menschen nicht offenbaren, sondern nur der Geist Gottes, des Vaters. Deshalb werden die wahren Anbeter den Vater durch die von Seinem Geist offenbarte Erkenntnis des Sohnes [die Wahrheit] anbeten, oder, wie Jesus es ausdrückte, wir beten den Vater in Geist und Wahrheit an. Nur um diesen Punkt zu verdeutlichen wiederholt Jesus, was Er gerade gesagt hat:

Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. (Johannes 4,24)

Die Hinweise auf den Vater in Vers 23 werden nun mit dem Satz „Gott ist Geist“ verbunden, was bedeutet, dass der Vater ein Geistwesen ist, und dass wir Ihn [streng monotheistisch] durch die vom Geist offenbarte Erkenntnis des Sohnes, der die Wahrheit ist, anbeten.

Jesus sagt also einfach und klar, dass der Vater der Mittelpunkt aller wahren Anbeter ist, und dass diese Anbetung nur durch den Geist [den Vater] und die Wahrheit [den Sohn] erfolgen kann.

Es ist absolut unmöglich, die Worte Jesu so zu verstehen, dass sie besagen, dass drei Wesen im Mittelpunkt der wahren Anbetung stehen oder, klassischer, drei Personen in einem Wesen. Sobald Jesus den Ausdruck „wahre Anbeter“ benutzte, musste Er uns eine klare, durchschlagende Aussage darüber geben, was wahre Anbetung bedeutet. Wenn Er irgendwie versuchte, diese Frau darauf vorzubereiten, die Dreieinigkeit zu verstehen, dann war das, was Er ihr sagte, nichts als eine Lüge, und wir wissen, dass es keine Lüge in der Wahrheit gibt.

Ich habe euch nicht geschrieben, als ob ihr die Wahrheit nicht kennen würdet, sondern weil ihr sie kennt und weil keine Lüge aus der Wahrheit ist. Wer ist der Lügner, wenn nicht der, welcher leugnet, daß Jesus der Christus ist? Das ist der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht. Wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater. (1.Johannes 2,21.23)

 – und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns erschienen ist –, was wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir euch, damit auch ihr Gemeinschaft mit uns habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. (1. Johannes 1,2.3)

 

 

(Englisches Original vom 12. Mai 2012 https://maranathamedia.com/article/view/was-jesus-a-trinitarian