Die Anfänge des trinitarischen Gottes
Übersetzt von Susanna Kronke, Jutta Deichsel
(Von Adrian Ebens verfasst am 6. Juli 2011)
In meinem letzten Artikel habe ich über die feinen Unterschiede zwischen dem einzig wahren Gott und Seinem Sohn und der Dreieinigkeit gesprochen. Der Unterschied ist zunächst subtil, weil sie in beiden Ansichten den Titel „Vater und Sohn" tragen. Der Unterschied war, wie wir festgestellt haben:
Der Gott der Bibel ist ein Vater; ein Vater eines Sohnes.
Der trinitarische Gott tut [wirkt als] ein Vater und tut [wirkt als] ein Sohn.
Die Begriffe "Vater" und "Sohn" sind biblisch gesehen Kennzeichen, die die zentrale Beziehungsidentität widerspiegeln - das ist, wer sie im Kern ihres Wesens wirklich sind. Der trinitarische Vater und Sohn spielen dem Universum ernsthaft die Rollen von Vater und Sohn vor. Das ist ihr Werk, aber es ist nicht das, was sie sind. Es ist wichtig, den Unterschied zu verstehen.
Die häufigste Frage, die mir von Trinitariern gestellt wird, ist: „Glaubst du, dass Jesus einen Anfang hatte?“ Da ich glaube, dass der Sohn aus dem Vater hervorging, kann das Ereignis des Hervorgehens für einen begrenzten Verstand immer nur als in der Zeit stattfindend aufgefasst werden, und daher degradiert der ahnungslose Fragesteller, indem er das Geburtsereignis in die Bereiche des menschlichen Verständnisses zieht, tatsächlich die Göttlichkeit Christi durch den Versuch, die Ewigkeit in menschlichen Begriffen zu verstehen. Viele, die die Trinität nicht akzeptieren, bezeichnen das Geburtsereignis des Sohnes auch als „weit zurück in den Äonen der Ewigkeit“. Doch schon der Ausdruck „weit zurück" provoziert den menschlichen Verstand, eine Linie zu diesem Punkt zu ziehen, und sich dann vorzustellen, dass die Linie ohne die Gegenwart des Sohnes weitergeht, was natürlich absurd ist, wenn Er ewig ist. Ewigkeit (OLAM) wird als „Zeit außerhalb des Verstandes“ definiert - was bedeutet, dass der Verstand sie nicht fassen oder erreichen kann. Doch die Tragödie unserer heutigen Gemeinde ist, dass die Menschen es vorziehen, in die Zeit hineinzureichen und vorgeben, sie zu kennen, was bedeutet, dass sie ein Wesen haben, das als der Sohn bezeichnet wird und das sie nun nicht kennen können. Ohne einen Ursprung ist es unmöglich, den Sohn zu kennen. Ohne einen Sohn ist es unmöglich, den Vater zu kennen. Ich sage, lasst die Ewigkeit das Geheimnis bleiben, damit ich den Vater durch den Sohn erkennen kann; damit ich den Nichtgeborenen durch den Geborenen erfassen kann. Jesus ist tatsächlich der Weg zum Vater.
In Bezug auf die Frage des Anfangs wird dem Vater-Sohn-Gläubigen also vorgeworfen, einen Punkt in der Zeit zu schaffen, der die Göttlichkeit des Sohnes zunichtemacht, indem man schlussfolgert, dass es eine Zeit gab, in der Er nicht existierte. Diese anhaltende Irritation wird durch die Arroganz des Endlichen, der unendliche Erkenntnis beansprucht, aufrechterhalten. Doch trotz dieser Irritation, als ich gestern mit einem Freund über dieses Thema diskutierte, erwähnte er mir gegenüber, dass auch die Trinitarier einen Anfang haben und dieser der gleichen Prüfung unterzogen werden sollte.
Wir sind vertraut mit dem trinitarischen Mythos vom Rat der Drei am Anfang, wo jedes Mitglied der Gottheit seine Rolle für den Heilsplan übernahm, daher ihre „Arbeits“-Titel. Die Frage, die gestellt werden muss, ist: Was waren sie, bevor sie in diesen Rollen wirkten? Da das Wirken und Handeln im Mittelpunkt des trinitarischen Gottes steht, sind die Mitglieder, bevor diese Titel vergeben wurden, ein völliges Rätsel; sie haben keinen Anknüpfungspunkt; nichts, was der menschliche Verstand erfassen könnte. Jede Andeutung einer Beziehung ist bestenfalls eine Vermutung. Hier liegt der Defekt der Dreieinigkeit; sie hat nicht die Fähigkeit, einfach zu „SEIN“, denn sie wird durch die Rollen angebetet, die die Mitglieder erfüllen. Ohne diese Rollen verschwinden diese Wesen wie die Spreu bei der Weizenernte. Wenn nun der Mittelpunkt deiner Anbetung die schiere Kraft ist, dann ist das wohl kein großer Grund zur Beunruhigung, denn vor dem Beginn des trinitarischen Gottes gab es die schiere Kraft, und das ist heißgeliebt der Gott, den Nimrod anbetete: Kraft:
Nun war es Nimrod, der sie zu einer solchen Beleidigung und Verachtung Gottes anregte. Er war der Enkel Hams, des Sohnes Noahs, ein reicher Mann und von großer Kraft der Hände. Er überredete sie, sie [die Kraft] nicht Gott zuzuschreiben, als ob sie durch seine Hilfe glücklich wären, sondern zu glauben, dass es ihre eigene Tüchtigkeit war, die ihnen dieses Glück bescherte. (Josephus. Antiquities Book 1 Chapter 4 Para. 2)
Natürlich wählte Nimrod den rein heidnischen Weg, indem er die Kraft direkt in sich selbst anbetete, anstatt sie auf ein Götzenbild der eigenen Vorstellung umzuleiten, wie wir es heute sehen. Dennoch muss man zugeben, dass wir vor dem Rat der Drei, d.h. bevor sie ihre Rollen übernahmen, nichts über ihr Wesen wissen können; über ihre Beziehung zueinander; außer, dass sie sich auf irgendeine Weise liebten. Und es ist dieses Geheimnis, das die Hure von Offenbarung 17 jedem ahnungslosen Gottsucher aufzudrücken versucht.
Dieses Meisterwerk der Täuschung, das jede Möglichkeit beseitigt zu wissen, wer diese drei namenlosen Wesen sind, verdammt uns alle, die wir gezwungen sind, in ihrem frostigen Schatten zu leben, unfähig, sie zu kennen, und deshalb gezwungen, uns dem lautstarken Verlangen auszusetzen, etwas zu erreichen und zu leisten und die Güter zu produzieren. Und dieser Geist ist es, der uns alle in das Endspiel der Offenbarung hineinziehen wird, wo niemand mehr kaufen oder verkaufen kann, außer denen, die sich dem Tier und seinem geheimnisvollen dreieinigen Gott beugen.
Bevor also die Dreieinigkeit ihre Titel vergab, verbleibt nur ein vollständiges Geheimnis. Statt dass die Ewigkeit außerhalb des Verstandes und des Begreifens ist, werden Gott und Sein Sohn außerhalb des Verstandes und des Begreifens in die Bereiche vor diesem fiktiven Rat der Drei gestellt.
Ich weiß, dass vor dem Anfang der Sohn aus dem Vater hervorgegangen ist. Er hatte einen Ursprung, aber keinen Anfang, denn Anfänge sind für uns endliche Wesen. Durch den Sohn finde ich den Weg zum Herzen dessen, der hochbetagt ist und keinen Ursprung hat. Es gibt kein Geheimnis in dieser Identität, sie ist kristallklar. Wir bestreiten nie unsere völlige Unfähigkeit, Sein Wesen zu kennen, aber wir kennen Seine Person durch Sein ausdrückliches Ebenbild, den eingeborenen Sohn.
Lassen wir also die Frage nach den Anfängen aufkommen und sehen wir, was der Wind einer solchen Untersuchung von dieser trinitarischen Spreu zurücklässt.