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Agape 8 - Warum das Gebot, Sünder zu steinigen?

veröffentlicht Sep 22, 2017 von Adrian Ebens in Agape
Übersetzt von Franziska Bunkus, Jutta Deichsel
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Der Widerstand der Jünger, das selbstverleugnende Kreuz auf sich zu nehmen, veranlasste sie dazu, sich den Tod der selbstsüchtigen Samariter zu wünschen. Derselbe Widerstand, der auch in den Herzen der jüdischen Führer wohnte, brachte diese dazu, Jesus zu töten. Die Juden investierten viel Energie, um Christus mit Seinen Worten und Taten in eine Falle zu locken, um ihn als Betrüger anklagen und töten zu können. Eine der vielen Fallen wird im Johannesevangelium beschrieben:

Und früh am Morgen kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie. Da brachten die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau zu ihm, die beim Ehebruch ergriffen worden war, stellten sie in die Mitte  und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist während der Tat beim Ehebruch ergriffen worden.  Im Gesetz aber hat uns Mose geboten, dass solche gesteinigt werden sollen. Was sagst nun du? Joh.8,2-5

Für die Pharisäer schien es die perfekte Falle zu sein. Wenn Jesus versuchen würde, die Frau vor dem Tod zu retten, könnten sie Ihn beschuldigen, das Gesetz Moses zu brechen. Würde Er sie zum Tode verurteilen, könnten sie Ihn dem römischen Stadthalter als Aufrührer des Volkes vorführen. Jesus hatte bereits erklärt, dass Er nicht gekommen war, das Gesetz und die Propheten aufzulösen und dass nicht ein Tüttel vom Gesetz geändert werden sollte. Mose schrieb im Gesetz:

Wenn ein Mann mit einer Frau Ehebruch treibt, wenn er Ehebruch treibt mit der Frau seines Nächsten, so sollen [beide], der Ehebrecher und die Ehebrecherin, unbedingt getötet werden. 3.Mose 20,10

So sollt ihr sie beide zum Tor jener Stadt hinausführen und sollt sie beide steinigen, dass sie sterben: das Mädchen deshalb, weil sie in der Stadt nicht geschrien hat; den Mann deshalb, weil er die Frau seines Nächsten geschwächt hat. So sollst du das Böse aus deiner Mitte ausrotten. 5.Mose 22,24

Diese Frau wurde direkt bei der Handlung des Ehebruchs ertappt. Nach dem Gesetz hätte sie es verdient, zu Tode gesteinigt zu werden. Nun wurde die Frau zu den Füßen dessen geworfen, der dieses Gesetz gegeben hatte, damit Er Sein Urteil über sie fällen konnte. Es ist wichtig, dass wir uns daran erinnern, dass es der Sohn Gottes war, der das Gesetz am Berg Sinai gab.

Wozu nun das Gesetz? Der Übertretungen wegen wurde es hinzugefügt, bis der Same käme, dem die Verheißung gilt, und es ist durch Engel übermittelt worden in die Hand eines Mittlers. Galater 3,19

Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus. 1.Timotheus 2,5

Jesus, als das Wort Gottes, war derjenige, der das Gebot sprach: „Du sollst nicht ehebrechen“. Nun, da die Frau zu Seinen Füßen lag, warteten ihre Verkläger, um zu sehen, was Er wohl tun würde. Jesus, sie scheinbar ignorierend, bückte sich und begann zu schreiben. Dann sagte Er zu ihnen:

Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie! Johannes 8,7

Diese Aussage ist sehr interessant und sprengte das Denkmuster der Pharisäer. Damit hatten sie nicht gerechnet. Doch Jesus drückte damit nur das gleiche Prinzip aus, das Mose bezüglich eines anderen Steinigungsfalles gegeben wurde, als ein Mann Gott lästerte.

Wer den Namen des HERRN lästert, der soll unbedingt getötet werden! Die ganze Gemeinde soll ihn unbedingt steinigen, sei es ein Fremdling oder ein Einheimischer; wenn er den Namen lästert, so soll er sterben! Und wenn jemand einen Menschen erschlägt, so muss er unbedingt getötet werden. 3.Mose 24,16-17

Rede mit der ganzen Gemeinde der Kinder Israels und sprich zu ihnen: Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer Gott! 3.Mose 19,2

Was ist hier los? Der Lästerer muss zu Tode gesteinigt werden, aber derjenige, der einen Menschen erschlägt, muss auch getötet werden. Wenn jemand eine Person steinigt, erschlägt er dann nicht einen Menschen? Müsste er dann nicht auch getötet werden? Könnte das mit Jesu Aussage in Zusammenhang stehen, dass nur derjenige berechtigt war, einen anderen zu töten, der selbst heilig und ohne Sünde ist? Jesus ist der Einzige, der ohne Sünde ist, und was tat Er?

Da richtete sich Jesus auf und sprach zu ihr: Weib, wo sind deine Ankläger? Hat dich niemand verdammt? Sie sprach: Herr, niemand! Jesus sprach zu ihr: So verurteile ich dich auch nicht. Gehe hin und sündige hinfort nicht mehr! Johannes 8,10.11

Als Jesus in den Staub des Tempelbodens schrieb, gab Er damit die wahre geistliche Anwendung für das, was im Gesetz geschrieben stand. Wenn ein Mann vermutete, dass seine Frau Ehebruch begangen hat, konnte er sie zum Priester bringen, um das Gesetz über die Eifersucht zu verordnen.

Und der Priester soll sie herbeiführen und vor den HERRN stellen. Und der Priester soll heiliges Wasser nehmen in einem irdenen Gefäß; und der Priester soll Staub vom Boden der Wohnung nehmen und in das Wasser tun. Dann soll der Priester die Frau vor den HERRN stellen und ihr Haar auflösen und das Speisopfer des Gedenkens, das ein Speisopfer der Eifersucht ist, auf ihre Hände legen. Und der Priester soll in seiner Hand das bittere, fluchbringende Wasser haben; und er soll die Frau schwören lassen und zu ihr sagen: »Wenn kein Mann bei dir gelegen hat und wenn du, die du deinem Mann angehörst, nicht in Unreinheit abgewichen bist, so sollst du von diesem bitteren, fluchbringenden Wasser unversehrt bleiben; bist du aber abgewichen, obwohl du deinem Mann angehörst, und hast dich verunreinigt, indem jemand bei dir gelegen hat außer deinem Mann — (und der Priester lasse dann die Frau den Schwur des Fluches schwören, und der Priester sage zu der Frau): Der HERR setze dich zum Fluch und zum Schwur mitten unter deinem Volk, indem der HERR deine Hüfte schwinden und deinen Bauch anschwellen lasse! So soll nun dieses fluchbringende Wasser in deinen Leib eingehen, dass dein Bauch anschwillt und deine Hüfte schwindet!« Und die Frau soll sagen: Amen, Amen! Dann soll der Priester diese Flüche auf eine Rolle schreiben und mit dem bitteren Wasser abwaschen. 4.Mose 5,16-23

Diese Männer, die die Frau beim Ehebruch ertappt hatten, hatten sie selbst dazu verleitet und die Situation für ihre Zwecke ausgenutzt. Als Jesus in den Staub des Bodens schrieb, überführte der Heilige Geist (symbolisiert durch das Wasser) die Männer und das verursachte ihre Hüften zu schwinden und ihren Bauch dazu, anzuschwellen durch die Überzeugung ihrer Sünden. Sie waren eifersüchtig auf Christus und das verzehrte sie. Wie der Psalmist sagt:

Denn da ich's wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein täglich Heulen. Psalm 32,3

Anstatt ihre Sünden zu bekennen und Vergebung zu erlangen, gingen diese Männer schweigend davon mit ihrer Schuld auf den Schultern, und dadurch verschmachteten ihre Gebeine.

 Wenn aber die Frau sich nicht verunreinigt hat, sondern rein ist, so wird sie unversehrt bleiben, sodass sie Samen empfangen kann. 4.Mose 5,28

Er wusch ihre aufgezeichnete Sünde mit dem bitteren Wasser weg, dass Er am Kreuz trinken würde, und so war sie nicht mehr länger beschmutzt. Sie konnte frei gehen und sie empfing in ihrem Inneren den wahren Samen und offenbarte den Geist Jesu in ihrem Herzen.

Als Jesus zu den Pharisäern sagte „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“, sprach Er das Todesurteil über die Frau aus. Er versuchte nicht, die Anklage gegen sie zunichte zu machen. Er bekräftigte die Anklage und die Frau fühlte, dass sie mit Sicherheit sterben müsse. Indem Jesus in den Staub schrieb, erinnerte Er die Pharisäer daran, dass sie nicht ohne Sünde waren, deshalb verließen sie den Schauplatz. Als alle Verkläger der Frau gegangen waren, fragte der Gesetzgeber sie, wo nun ihre Ankläger seien. Sie antwortete, dass diese gegangen waren. So lag ihr Fall nun ganz in den Händen desjenigen, der das Gesetz gegeben hatte. Er sagte zu ihr: „So verurteile ich dich auch nicht. Geh hin und sündige nicht mehr.“. Der Gesetzgeber selbst zeigte uns hier, wie es immer Seine Absicht gewesen war, dass das Gesetz gebraucht werden sollte: nämlich um Gnade zu schenken. Hätte Er die Frau freigesprochen, hätte sie keine Gnade gebraucht, aber Er verkündete das Urteil, damit Er ihr Gnade schenken konnte. Das ist der ganze Zweck des Gesetzes. Das Gesetz ist dazu da, uns zu Christus zu bringen, damit wir durch den Glauben gerechtfertigt werden (Galater 3,24).

Es ist entsetzlich traurig, dass die jüdischen Führer tatsächlich glaubten, dass es Gottes Wille sei, dass diese Frau zu Tode gesteinigt werden soll. Wir wollen die Realität dieses Problems nicht beschönigen. Hätten die Römer nicht die Kontrolle gehabt und wären diese Männer frei gewesen, das Gesetz nach ihren Wünschen anzuwenden, hätten sie Steine aufgehoben und diese Frau getötet. Im Fall von Stephanus wurde das tatsächlich durchgeführt.

Sie aber schrien mit lauter Stimme, hielten sich die Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn los; und als sie ihn zur Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider zu den Füßen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hieß. Und sie steinigten den Stephanus, der betete und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Apostelgeschichte 7,57-59

Diese Männer glaubten an einen Gott, der bestimmt hatte, dass Sünder bestraft werden, indem man sie zu Tode steinigt. Können wir uns vorstellen, wie diese arme junge Frau mit einem großen Stein an der Schläfe getroffen wird und von Schrecken ergriffen zu Boden fällt? Am Ende dieser Geschichte würde dort eine verstümmelte, blutige Leiche am Boden liegen, für alle zur Warnung, dass mit Gott nicht zu scherzen ist, und dass, wenn du sündigst, du es mit deinem Leben bezahlen wirst. Erfüllt dich dieses Bild mit dem tiefen Gefühl der Liebe zu einem solchen Gott? Würdest du dich für immer der Gegenwart eines solchen Wesens erfreuen, der Sünder zerschmettert wie ein wertloses Insekt?

Warum befiehlt dann das Gesetz Moses, Menschen zu Tode zu steinigen? Das Gesetz spiegelt Gottes Charakter wider. Wenn Gott dieses Gesetz erlassen hat, heißt das dann nicht auch, dass Er es dort haben wollte, damit es, wenn nötig, vollstreckt würde? Wir müssen hier ein sehr wichtiges Prinzip betrachten, dass von Jesus ausgedrückt wurde:

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn mit demselben Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit demselben Maß, mit dem ihr [anderen] zumesst, wird auch euch zugemessen werden. Matthäus 7,1-2

Unser himmlischer Vater errichtete ein System, das dem Menschen erlaubt, gerichtet zu werden gemäß ihrem eigenen Gericht. Lasst uns herausfinden, woher die Steinigung ursprünglich kam.

Mose sprach: Das schickt sich nicht, dass wir so etwas tun; denn wir würden dem HERRN, unserem Gott, opfern, was den Ägyptern ein Gräuel ist! Siehe, wenn wir dann vor den Augen der Ägypter opferten, was ihnen ein Gräuel ist, würden sie uns nicht steinigen? 2.Mose 8,22

Steinigung war ein ägyptischer Brauch. So gingen die Ägypter mit Übertretungen gegen ihre Götter um. Einer der Gründe, warum Israel zum Opfern in die Wüste gehen wollte war, weil die Tiere, die sie opfern würden, bei den Ägyptern als Götter angebetet wurden. Es war dem Pharao mit hoher Wahrscheinlichkeit bewusst, dass die Ägypter sie zu Tode gesteinigt hätten, wenn die Israeliten in ihrem Land geopfert hätten. Dass die Israeliten diesen Brauch übernommen hatten, zeigt sich anhand dessen, was sie Mose antun wollten.

Da schrie Mose zum HERRN und sprach: Was soll ich mit diesem Volk tun? Es fehlt nicht viel, und sie werden mich noch steinigen! 2.Mose 17,4

Als Kaleb und Josua das Volk davon überzeugen wollte hinaufzuziehen und das Land Kanaan einzunehmen, bestand die Reaktion des Volkes darin, dass sie sie steinigen wollten.

Wenn der HERR Gefallen an uns hat, so wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben — ein Land, in dem Milch und Honig fließt. Seid nur nicht widerspenstig gegen den HERRN und fürchtet euch nicht vor dem Volk dieses Landes; denn wir werden sie verschlingen wie Brot. Ihr Schutz ist von ihnen gewichen, mit uns aber ist der HERR; fürchtet euch nicht vor ihnen! Da sagte die ganze Gemeinde, dass man sie steinigen solle. Aber die Herrlichkeit des HERRN erschien bei der Stiftshütte vor allen Kindern Israels. 4.Mose 14,8-10

Hätte Gott nicht eingegriffen, hätten sie es tatsächlich getan. Warum hatte Gott nun erlaubt, dass dieser ägyptische Brauch in die Gesetze Israels mit aufgenommen wurde?

Weil sie meine Rechtsordnungen nicht befolgt und meine Satzungen verworfen hatten und meine Sabbate entheiligt und ihre Augen nach den Götzen ihrer Väter gerichtet hatten. So habe auch ich ihnen Gesetze gegeben, die nicht gut waren, und Rechtsbestimmungen, durch die sie nicht leben konnten. Hesekiel 20,24-25

Diese Gesetze und Rechtsbestimmungen der Steinigung waren nicht gut, sondern waren die Strafen, die dem Gesetz angehängt oder beigefügt wurden, um Übertretungen zu bestrafen. Mit Sicherheit ist es keine gute Sache, zu Tode gesteinigt zu werden! Diese Strafen standen in Übereinstimmung mit ihren eigenen Vorstellungen von einem Urteil für Übertretungen und spiegelten ihr eigenes Denken wieder, das sie von den Ägyptern gelernt hatten. Wie Jesus erklärt:

Denn ich fürchtete dich, weil du ein strenger Mann bist; du nimmst, was du nicht eingelegt, und erntest, was du nicht gesät hast. Da sprach er zu ihm: Nach [dem Wort] deines Mundes will ich dich richten, du böser Knecht! Wusstest du, dass ich ein strenger Mann bin, dass ich nehme, was ich nicht eingelegt, und ernte, was ich nicht gesät habe? Lukas 19,21-22

Die Israeliten glaubten, dass Gott ein strenger Mann sei. Als sie Seine Herrlichkeit sahen, war es wie ein verzehrendes Feuer für sie.

Und die Herrlichkeit des HERRN war vor den Augen der Kinder Israels wie ein verzehrendes Feuer oben auf dem Gipfel des Berges. 2.Mose 24,17

Denke daran, dass es die Israeliten selbst waren, die den Brauch der Steinigung übernommen hatten, um mit den Übertretern umzugehen. Als Israel beschloss, Mose zu steinigen (2.Mose17,4), offenbarten sie einen Geist des Richtens ohne Gnade. Die Bibel sagt:

Denn das Gericht wird unbarmherzig ergehen über den, der keine Barmherzigkeit geübt hat; die Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht. Jakobus 2,13

Weil die Israeliten keine Gnade in ihren Gerichten zeigten, reflektiere sich dieser Prozess des Richtens auf sie selbst zurück. Sie erwählten es zu glauben, dass Gott sie in der Wüste töten wollte, und sie wollten Mose töten, indem sie ihn steinigten. Gott lässt sich nicht spotten, und so wie die Israeliten diesen Samen säten, so mussten sie die Ernte einbringen. Aus ihrem eigenen Mund verurteilte sich Israel in der Wüste zum Tode gemäß ihrem eigenen Glauben über Gott.

Die Israeliten drückten wiederholt ihre Befürchtung aus, dass Gott sie in der Wüste töten würde:

Und sie sprachen zu Mose: Gibt es etwa keine Gräber in Ägypten, dass du uns weggeführt hast, damit wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten herausgeführt hast? 2.Mose 14,11

Und die Kinder Israels sprachen zu ihnen: Wären wir doch durch die Hand des HERRN im Land Ägypten gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen und Brot in Fülle zu essen hatten! Denn ihr habt uns in diese Wüste hinausgeführt, um diese ganze Gemeinde verhungern zu lassen! 2.Mose 16,3

Und alle Kinder Israels murrten gegen Mose und Aaron; und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: Ach, dass wir doch im Land Ägypten gestorben wären oder noch in dieser Wüste sterben würden! Und warum führt uns der HERR in dieses Land, dass wir durch das Schwert fallen und dass unsere Frauen und unsere kleinen Kinder zum Raub werden? Ist es nicht besser für uns, wenn wir wieder nach Ägypten zurückkehren? 4.Mose 14,2-3

Gemäß ihrem eigenen Urteil wurden sie gerichtet:

Und der HERR redete zu Mose und Aaron und sprach: Wie lange soll ich diese böse Gemeinde dulden, die gegen mich murrt? Ich habe das Murren der Kinder Israels gehört, das sie gegen mich erheben. Darum sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der HERR: Ich will genauso an euch handeln, wie ihr vor meinen Ohren geredet habt! Eure Leichname sollen in dieser Wüste fallen und alle eure Gemusterten, die ganze Zahl, von 20 Jahren an und darüber, die ihr gegen mich gemurrt habt 4.Mose 14,26-29

In Christi Tagen können wir sehen, dass die Pharisäer gefangen waren durch ihr eigenes Urteilssystem, das ihre Vorväter von den Ägyptern empfangen hatten. Es offenbart die beständige Angst, in der die Israeliten lebten, und die Knechtschaft, die es erschuf.

War die Taufe des Johannes vom Himmel oder von Menschen? Da überlegten sie bei sich selbst und sprachen: Wenn wir sagen: Vom Himmel, so wird er fragen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt? Wenn wir aber sagen: Von Menschen, so wird das ganze Volk uns steinigen; denn es ist überzeugt, dass Johannes ein Prophet war! Und sie antworteten, sie wüssten nicht woher. Lukas 20,4-7

Es ist offensichtlich, dass, obwohl Israel Ägypten verlassen hatte, verließ Ägypten doch nicht Israel. Die Pharisäer lebten in einer Welt der Verdammung, des Zorns und der Rache, und besaßen damit alle Eigenschaften vom Pharao, dem Sklaventreiber. Dieser Geist war die Frucht davon, wie sie Gottes Charakter wahrnahmen. Im Grunde war der Gott, den sie anbeteten, derselbe, den der Pharao anbetete. Als sich Israel als Nation formte, erlaubte Gott es, dass ihre Gedanken Eingang in das Gesetz fanden. Doch wie konnte es möglich sein, dass Gott es erlaubte, dass Sein Gesetz von den bösen Gedanken der Menschen verunreinigt wurde? Der Grund liegt darin, dass es der Zweck des Gesetzes ist, Überzeugung von Sünde hervorzubringen, damit Er dann Gnade geben kann.

Das Gesetz aber ist daneben hereingekommen, damit das Maß der Übertretung voll würde. Wo aber das Maß der Sünde voll geworden ist, da ist die Gnade überströmend geworden Römer 5,20

Unser Vater im Himmel könnte jegliche Form der Strafe erlauben, zu Seinem Gesetz hinzugefügt zu werden, denn welcher Tod auch immer angeordnet wurde, diente allein dem Zweck, demjenigen Gnade zu geben, der darum bittet. Wir erinnern uns daran, was die Schrift über Gottes Charakter sagt:

Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: Der HERR, der HERR, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue 2.Mose 34,6

Dankt dem HERRN, denn er ist gütig, denn seine Gnade währt ewiglich! Psalm 107,1

Gott ist immer barmherzig und es ist immer Sein Wunsch, Gnade zu zeigen. Gnade hört nur auf, wenn der Mensch sich weigert, daran zu glauben und nach der Verurteilung verlangt. Es ist der Mensch, der die Gnade zwingt aufzuhören, und er versteckt sich vor ihr, weil er glauben möchte, dass Gott so wie er ist. Er möchte glauben, dass sich Gott gegen die Menschen wendet und sie vernichtet, wenn sie Ihm nicht mehr gefallen. Wäre das der Fall, könnte nicht gesagt werden, dass Gottes Gnade ewiglich währt. Wir erinnern uns, dass derjenige, der ohne Gnade richtet, auch keine Gnade empfängt, weil er selbst es so bestimmt hat. Darum wurde der Mann, der Gott lästerte, ohne Gnade zu Tode gesteinigt.

Da lästerte der Sohn der israelitischen Frau den Namen [des HERRN] und fluchte [ihm]. Daraufhin brachte man ihn zu Mose. Seine Mutter aber hieß Selomit und war die Tochter Dibris, vom Stamm Dan. Und sie behielten ihn in Gewahrsam, bis ihnen ein Bescheid gegeben würde durch den Mund des HERRN. Und der HERR redete zu Mose und sprach: Führe den Flucher hinaus vor das Lager und lass alle, die es gehört haben, ihre Hand auf sein Haupt stützen, und die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. 3.Mose 24,11-14

Der Herr sprach das Todesurteil, das die Israeliten selbst bestimmt hatten durch ihre Vorstellungen von Bestrafung für Lästerung der ägyptischen Götter. Unser Vater wollte diesen Mann davon überzeugen, dass seine Sünde schwerwiegend war und tatsächlich des Todes würdig, doch nur mit dem Ziel, ihm Gnade zu gewähren. Wir wissen, dass das die Wahrheit ist durch die Worte, die der Gesetzgeber selbst gesagt hat.

Darum sage ich euch: Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung des Geistes wird den Menschen nicht vergeben werden. Matthäus 12,31

Jesus sagte, jede Sünde könne vergeben werden, bis auf eine: die Lästerung gegen den heiligen Geist. Der heilige Geist arbeitet an unserem Gewissen und bittet uns, Buße zu tun und um Gnade zu bitten. Wenn der Mensch sich beharrlich weigert, auf diese Stimme zu hören und zu bereuen, wird er nicht um Gnade bitten und darum gerichtet gemäß den Strafen, die sich sein eigenes Volk erdacht hat. Hätte der Mann in 3.Mose 24 nur um Gnade gebeten - er hätte sie empfangen. Er lästerte den heiligen Geist, der ihn dazu drängte, Buße zu tun, weil unser Vater nicht möchte, dass irgend jemand verlorengeht. Leider verschloss er sein Ohr vor dieser Stimme und starb darum gemäß seines Glaubens, dass Gott ihm nicht vergeben würde.

Wie viele von uns würden Steine nehmen und unsere Kinder wegen ihrer unbereuten Sünden zu Tode schlagen und sie bereitwillig blutig am Boden zertrümmern? Der Gedanke ist so schrecklich, dass er nicht in Worte gefasst werden kann. Dennoch glauben Millionen Menschen, dass unser himmlischer Vater so etwas von den Israeliten verlangt hat. Wie viele Menschen sind in ihre Gräber gesunken, die diesen Gott hassten, von dem sie dachten, dass Er Freude daran hat, dass Menschen zu Tode gesteinigt werden? Viele Christen heutzutage danken Gott, dass sich die Dinge im Neuen Testament geändert haben, doch das ändert nichts an der Tatsache, dass sie immer noch an einen solchen Gott im Alten Testament glauben. Noch einmal werden wir daran erinnert, dass Jesus sagte, dass Er ist nicht gekommen sei, um irgendetwas aus dem Gesetz wegzunehmen. Das Gesetz ist immer noch gültig, doch wie wir gelernt haben, wünschte sich unser Vater niemals, dass irgendeine Person getötet werden sollte. Sein einziger Wunsch ist, jedem Barmherzigkeit und Gnade zu schenken.

Ich bete, dass du dein Herz unserem himmlischen Vater öffnen mögest. Er liebt dich so sehr. Er wollte dir niemals wehtun oder dich für deine Sünden töten. Er will nur, dass wir erkennen, dass unsere Sünden uns zerstören und dass wir jederzeit um Gnade bitten können. Wenn du weißt, dass Gott nicht böse mit dir ist und dass Er dich wirklich liebt, dann kannst du in Seine Arme laufen, alle deine Sünden bekennen und wissen, dass Er sie dir alle vergeben wird. Wie Jesus zu der Ehebrecherin sagte: „So verurteile ich dich auch nicht. Geh nun hin und sündige hinfort nicht mehr.“

Leider empfangen diejenigen, die die Wahrheit ablehnen, dass Gott sie liebt und immer bereit ist Gnade zu erweisen, auch keine Gnade, denn sie glauben an einen Gott, der dem Sünder keine Gnade erweist und so geben sie ihre Hoffnung auf Vergebung auf. Wie Kain rufen sie aus: „Meine Sünde ist zu groß als das sie mir vergeben werden kann“.

Weil sie die Erkenntnis hassten und die Furcht des HERRN nicht erwählten, meinen Rat nicht wollten und all meine Zurechtweisung verschmähten, darum sollen sie essen von den Früchten ihres Wandels und satt werden an ihren Ratschlägen. Denn den Unverständigen bringt ihre Abkehr den Tod, und die Toren bringt ihre Sorglosigkeit um. Sprüche 1,29-32

Höre auf Gottes Worte und glaube daran:

Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. Jeremia 31,3

So kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Purpur, soll sie doch wie Wolle werden. Jesaja 1,18

und mit dem bitteren Wasser wird Er sie abwaschen. 4.Mose 5,23