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Die Rückkehr des Elia - Kapitel 35 - Meine persönliche Erfahrung

veröffentlicht Jun 24, 2019 von Adrian Ebens in Die Rückkehr des Elia
Übersetzt von F. Bunkus, S. Kronke, J. Deichsel
1,156 Treffer

Das deutsche Übersetzerteam ist dabei, das Buch "The Return of Elijah" - Die Rückkehr des Elia von Bruder Adrian Ebens zu übersetzen. Dies wird ein längerer Prozess sein, deshalb werden wir die einzelnen Kapitel als Artikel veröffentlichen, bis das ganze Buch fertig ist. Seid gesegnet beim Lesen!

Der Hauptteil dieses Buches wurde von Bruder Adrian Ebens in nur zwei Wochen im Juli 2007 geschrieben. Wir veröffentlichen hier die revidierte Version von 2019.

 

 

Teil 7 – Wie sollen wir reagieren?

 

Kapitel 35. Meine persönliche Erfahrung

Man sagt, dass die Annahme der Wahrheit drei Stufen durchläuft:

  1. Intensiver Widerstand

  2. Sorgfältige Untersuchung

  3. Als völlig einleuchtend angenommen

Genau das ist mir in Bezug auf die Wahrheit über Gott und Seinen Sohn passiert. Ich war 1993 zum ersten Mal der Vorstellung ausgesetzt, dass die Dreieinigkeit falsch sei. Es handelte sich um eine siebenstündige Diskussion mit Freunden1, die mich ziemlich verstört zurückließ. Ich konnte nicht verstehen, wie meine Freunde, die ernsthafte Bibelstudenten waren, die offensichtliche Bibellehre der Dreieinigkeit ablehnen konnten. Meine Reaktionen wurden von einem hohen Maß an Emotionen angetrieben. Ich machte mir Sorgen um meine Freunde, sie fielen in einen Irrglauben und ich wollte sie unbedingt retten. Ich erkannte auch, dass es mich sehr viel kosten würde, solche Überzeugungen zu akzeptieren. Mein hohes Maß an Emotionen veranlasste mich, Dinge, die sie sagten, zu verdrehen, um zu beweisen, dass sie falsch waren. Dies ist ein starker Selbstverteidigungsmechanismus, wenn der Kern deines Glaubens herausgefordert wird. Ich habe die Wahrheit über den Sabbat mit etlichen Menschen geteilt und hatte oft die Erfahrung, dass Leute meine Worte verdrehten in dem Versuch, in ihrem Denken meine Glaubwürdigkeit zu zerstören.

Als ich also im Jahr 1993 zum ersten Mal von der Lehre des eingeborenen Sohnes hörte, gelang es mir, das Gesagte erfolgreich zu verdrehen oder absichtlich misszuverstehen, um meine Position aufrechtzuerhalten. Ich steuerte die Diskussion vom Thema weg auf die Person. Ich sah, dass ihre Denkweise unausgewogen war. Ich holte mir Bestätigung bei meinen anderen trinitarischen Freunden, wenn wir gemeinsam über die verrückten Ideen und den unausgeglichenen Verstand meiner Freunde lachten, die die Gottheit so verstanden wie die Pioniere.

In den nächsten sieben Jahren arbeitete der Herr an meiner Einstellung. Schließlich kam ich zu der Überzeugung, dass auch wenn ich mit meinen Freunden Blair und Caroline, die die Dreieinigkeit leugneten, nicht einer Meinung war, es unchristlich von mir wäre, sie zu verspotten und ihre Ideen zu verachten, insbesondere wenn ich das Thema nicht gründlich für mich selbst untersucht hatte.

Ich ging zu Blair und Caroline und entschuldigte mich für meine Einstellung und fing an, mir einige Unterlagen zu diesem Thema anzusehen. Ich war jetzt vom intensiven Widerstand zur zweiten Stufe, der sorgfältigen Untersuchung, übergegangen.

Nachdem ich diverse Bücher gelesen hatte, konnte ich erkennen, dass diese Diskussion zumindest zwei Seiten hatte. Ich sah eine Qualität in der Klarheit des Vaters und Seines geborenen Sohnes. Ich erinnere mich, dass ich eines Tages niederkniete und sagte: „Herr, wenn das die Wahrheit ist, dann bin ich bereit, es anzunehmen“. Aber ein Teil des Materials, das ich las, schien tatsächlich die Göttlichkeit Christi herabzuwürdigen, und es gab Zitate in dem Buch „Evangelisation“ und an anderen Stellen, die eindeutig von drei Personen sprachen. Ich konnte den Konflikt nicht lösen. Die Probleme, die für mich gegen eine auf dem Glauben der Pioniere basierende Gottheit sprachen, waren:

  1. das Zitat: „ursprüngliches, nicht geliehenes, nicht abgeleitetes Leben";

  2. das Zitat: „Es gab nie eine Zeit, in der Christus nicht in enger Gemeinschaft mit dem Vater war“;

  3. das Problem der Gleichrangigkeit des Sohnes und der Bewahrung Seiner Göttlichkeit;

  4. die Sache mit dem anderen Tröster;

  5. die Erfahrung von M.L. Andreasen;

  6. die Andeutung von auf dem Glauben der Pioniere sich gründenden Gottheit-Gläubigen, dass die Schriften von Ellen White manipuliert wurden;

  7. dass James White gegen Ende seines Lebens erklärte, dass die Sichtweise der Evangelikalen über die Göttlichkeit Christi so nah an seiner war, dass er keinen Sinn darin sah, das Thema zu diskutieren. Dieser Punkt ließ mich glauben, dass auf dem Glauben der Pioniere sich gründende Gottheit-Gläubige aus einem kleinen Problem ein großes Problem machten;

  8. die Missachtung der Gemeindeleitung durch einige auf dem Glauben der Pioniere sich gründende Gottheit-Gläubige, die hinter dem Rücken der Pastoren Bücher verteilten und besonders Neubekehrte ins Visier nahmen.

  9. Ich bemerkte, dass einige dieser Gläubigen sagten, dass es keinen Heiligen Geist gäbe;

  10. die Verknüpfung der Omega-Frage mit der Dreieinigkeit. Dies erschien mir unglaublich schwarzseherisch und reißerisch;

  11. den Schwerpunkt dieser Gottheit-Gläubigen auf die Persönlichkeit Gottes sah ich als eine Überbetonung der Mechanismen der Beziehung innerhalb der Gottheit an. Ich konnte nicht erkennen, wie sich das auf den Charakter Gottes auswirkte. Es machte für mich wenig Sinn.

Die Dinge, die mich veranlassten, die auf dem Glauben der Pioniere basierende Gottheit zu befürworten, waren:

  1. Johannes 3,16 und Johannes 5,26 und die echten Identitäten von Vater und Sohn. Es schien das Lesen der Bibel einfacher zu machen;

  2. die Haltung unserer Pioniere;

  3. Die Zitate von Ellen White aus „Patriarchen und Propheten“ und „Spirit of Prophecy, Band 1“, die von Christus als dem EINZIGEN Wesen sprechen, der Zugang zum Rat Gottes hatte, und dass Luzifer in der Ehre der Nächste nach Christus war;

  4. die Verse in Sprüche 8, die sich auf die Weisheit beziehen, und in 1.Korinther 1,24.30, die sich auf Christus als die Weisheit beziehen, und E.G.Whites Bestätigung, dass Sprüche 8 sich auf Christus bezieht (PP 34);

  5. die Tatsache, dass Ellen White niemals das Wort Dreieinigkeit oder Trinität verwendet noch gegen die Überzeugungen der Pioniere in diesem Bereich geschrieben hat;

  6. dass die Botschaft der Gerechtigkeit durch Glauben von Jones und Waggoner zweifellos in einem Rahmen gepredigt wurde, der auf dem Glauben der Pioniere in Bezug auf die Gottheit basierte;

  7. dass Christus kurz nach 1888 hätte kommen können, als der größte Teil der Gemeinde noch ein Verständnis der Gottheit hatte, das auf dem Glauben der Pioniere beruhte;

  8. dass die Lehre der Dreieinigkeit die zentrale Lehre Roms ist;

  9. die Vorstellung, dass Gott ein Rollenspiel betreibt, beunruhigte mich.

Ich war zwiegespalten zu dem Thema und ich konnte es nicht klären. Es gab Aspekte des auf dem Glauben der Pioniere gegründeten Verständnisses der Gottheit, die attraktiv waren, aber es gab immer noch zu viele Hindernisse, die ich nicht auflösen konnte. Während der nächsten sieben Jahre beschloss ich, offen zu bleiben. Ich befürwortete die trinitarische Sichtweise, weil ich keinen anderen Weg sehen konnte, um die Gleichrangigkeit Christi mit dem Vater zu bewahren und das göttliche Sühnopfer zu gewährleisten. Aber ich hatte mittlerweile Sympathie für das Denken derjenigen, die eine Sicht der Gottheit vertraten, die auf dem Glauben unserer Pioniere basierte. Während dieser Zeit beobachtete ich, dass einige Adventisten wegen dieser Sache aus der Gemeinde ausgeschlossen wurden. Einerseits konnte ich erkennen, dass Menschen, die absichtlich störend wirkten, Material verteilten, konferenz-feindliche Ansichten äußerten und ständig behaupteten, die Gemeinde sei abgefallen, und dabei immer ein missmutiges Gesicht machten, um ihrer selbst willen und um der Gemeinde willen weiterziehen sollten. In Fällen jedoch, in denen die Menschen nur Überzeugungen äußerten, nach Antworten suchten und nicht aggressiv wurden, hatte ich das Gefühl, dass ein Ausschluss dieser Menschen unsere Darlegung der 27 Glaubenspunkte zu einem Credo machte, und das machte mich äußerst nervös.

Ich glaube, dass der Herr in den nächsten sieben Jahren mein Bewusstsein dafür geöffnet hat, wie man die Frage der Gleichheit oder Gleichrangigkeit verstehen kann. Dies war in der Tat das Schlüsselthema. Die Konzepte, die in den ersten sieben Kapiteln dieses Buches beschrieben sind, wurden mir nach und nach klar, und ich begann, die Bedeutung der Sohnschaft in Bezug auf ein Entkommen aus dem leistungsorientierten Denken zu begreifen. Abgesehen von dem unglaublichen neuen Gefühl der Freiheit von Stolz und Angst, das ich zu erleben begann, fing ich auch an, die Bibel und den Geist der Weissagung durch eine völlig neue Brille zu sehen. Mein Schatz und mein Wert verschoben sich allmählich von mir zu meinem Vater. Mein Verstand öffnete sich einer tieferen beziehungsorientierten Denkweise. Das Kapitel 3 in Bezug auf das Gesetz ist ein perfektes Beispiel dafür. Ich begann tatsächlich zu erkennen, wie ich das Gesetz mit meinem Herzen und nicht nur mit meinem Verstand lieben konnte. Es war aufregend!

Ich begann, die Rollen von Männern und Frauen in der Gemeinde zu studieren, da einige Mitglieder der Gemeindeleitung die Akzeptanz von Frauen als ordinierte Pastoren unterstützten. Während ich studierte, dachte ich über die Beziehung zwischen Adam und Eva nach. Adam und Eva sollen nach dem Bilde Gottes geschaffen worden sein. Ich hatte es immer so verstanden, dass jeder Einzelne nach dem Bilde Gottes geschaffen wurde. Dann bemerkte ich, dass Adam und Eva nicht nur als Individuen, sondern auch als Einheit im Bild Gottes waren. All dies wurde bereits im Kapitel 31 behandelt.

Ausgerüstet mit den Prinzipien der Beziehungsgleichheit und des Lebensstromes durch einen Kanal begann ich die direkte Beziehung zwischen Gerechtigkeit durch Glauben, der Familienstruktur (männliches Haupt) und der Gottheit zu sehen. Ich konnte erkennen, dass, wenn wir Christus selbst-existent und vom Vater getrennt ansehen, wir den Fluss der Lebensquelle verwirren und die Rollen von Männern und Frauen verändern, wie sie im Bild widergespiegelt werden. Schließlich realisierte ich, dass dies keine Kleinigkeit mehr war, und dass ein korrektes Verständnis der Persönlichkeit Gottes und Seines Sohnes wertvolles Licht birgt, das im Kontext einer gleichrangigen, gleich-ewigen Dreieinigkeit nicht verstanden werden würde.

Erst als ich die Sohnschaft und die volle Erkenntnis meines Wertes durch den Vater vollständig anerkannt hatte, begann der Heilige Geist, mein Leistungsdenken auf den tieferen Ebenen zu durchdringen. Der Grund, warum ich den wörtlichen Vater und Sohn vorher nicht hatte akzeptieren können, lag daran, dass mein Denken geschichtet war, wie es hier zu sehen ist:

 

 

Ich hatte nicht bemerkt, dass, obwohl der Vater mich als Sohn vollständig anerkannte, meine christliche Erfahrung immer noch von meinem natürlichen Wunsch bestimmt war, meinem Vater als ein Knecht zu dienen. Ich dachte, ich hätte es angenommen, aber diese tieferen Schichten waren für mich immer noch unsichtbar und veranlassten mich, die leistungsbezogene Frage an Jesus zu stellen. Ohne es überhaupt zu merken, bat ich Jesus, mir Seine Göttlichkeit durch Seine innewohnende Kraft zu beweisen und nicht durch Seine Beziehung zum Vater. Eigentlich war ich nicht vollständig bekehrt. Ich war immer noch gefangen in der Lüge „Keineswegs wirst du sterben". Ich hatte jetzt angefangen zu verstehen, was Jesus meinte, als Er als Antwort auf Petrus' Anerkennung von Ihm als dem „Sohn des lebendigen Gottes" sagte:

Jesus antwortete und sprach zu ihm: Gesegnet bist du, Simon Barjona! Denn Fleisch und Blut hat es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der im Himmel ist. Matthäus 16,17

Fleisch und Blut (die natürliche Menschlichkeit) können die Gleichrangigkeit Jesu mit dem Vater auf einer Beziehungsbasis nicht erfassen, weil die menschliche Natur von der Lüge geprägt ist: „Keineswegs werdet ihr sterben.“

Als ich aber die Worte meines Vaters anerkannte, dass ich Sein geliebter Sohn bin, und so zu leben begann, als ob ich es wirklich glaubte, war ich viel eher bereit, mir den wahren Christus offenbaren zu lassen.

 

 

Erst in der Geborgenheit der Liebe meines Vaters ist es mir möglich, zu sehe, dass Jesus wirklich der Sohn Gottes ist, der in der Ewigkeit vom Vater geboren wurde, und dass Er alles vom Vater empfangen hat. Ich kann dann tatsächlich erkennen, dass es wahrlich die Person Christi ist, Seine wahre Identität, die der Weg zum Vater ist. Diese Realität hat mir eine überströmende Freude gebracht. Ich weiß, dass dies die Wahrheit ist, und sie hat mich frei gemacht. Ich habe die kostbare Perle gefunden und werde alles verkaufen, um sie zu besitzen. Satan hat versucht, Jesus als meinen Tröster vor mir zu verbergen, aber jetzt hat mein Vater mir Seinen Sohn offenbart und ich habe das ewige Leben gefunden, weil ich den Vater und den Sohn wahrhaft erkannt habe.

Das Annehmen dieser Wahrheit hat mich auch erkennen lassen, dass ich gegen Gott gesündigt und Seine Gebote gebrochen habe. Ich hatte einen Christus meiner unmittelbaren Vorväter angebetet, welcher auch meinem Fleisch entsprach. Ich hatte die Bedingungen diktiert, wer genau Christus sein sollte. Ich erlaubte Ihm nicht, sich zu offenbaren, wie Er wirklich ist. Dafür schäme ich mich und bereue es. Auch als Pastor habe ich den Menschen eine falsche Gottesvorstellung präsentiert, eine Sichtweise, die kein vollständiges Verständnis von Gerechtigkeit durch Glauben hervorbringt, die familiäre Beziehungen verzerrt und den Geist der Weissagung negativ beeinflusst. Ich bitte solche Menschen um Verzeihung und bete, dass Gott mir meine Sünde vergibt.

An meine Gemeindefamilie und meine Freunde: Ich weiß, dass ich für viele von euch völlig absurd klingen muss, aber meine Angst vor solchen Gedanken wird überflügelt von der Wirklichkeit, den wahren Jesus auf der Straße nach Damaskus gefunden zu haben.

Einige mögen das Gefühl haben, dass ich in meinem Buch die Gemeinde in Bezug auf die Dreieinigkeitslehre angegriffen habe. Ich liebe die Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten, und als jemand, der so gesegnet worden ist durch diese Gemeinde, sage ich deutlich, dass es mein Wunsch ist, die vielen schmerzhaften und widersprüchlichen Probleme zu lösen, die ich in dieser Bewegung gesehen und miterlebt habe. Ich verurteile keinen Mann und keine Frau für genau die Dinge, an denen ich selbst schuldig geworden bin.

Ich bete aufrichtig, dass du dein Herz durchforschst und dir die volle Sohnschaft oder Tochterschaft zugestehst, damit der Vater dir Seinen Sohn wahrhaft offenbaren kann. Für diejenigen, die glauben – Er ist kostbar!

1Diese meine Freunde waren Blair und Caroline Andrew. Leider ist Blair letztes Jahr verstorben. Ich werde für immer dankbar sein, dass er mich in dieser Frage der wahren Sohnschaft von Jesus Christus angesprochen hat.